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1600 Betriebe aus dem Kreis Pfaffenhofen haben Antrag auf Ausgleichszahlungen aus Brüssel gestellt, 780 nehmen am Kulturlandschaftsprogramm oder am Vertragsnaturschutz teil – Die Folgen sind sichtbar

(ty) Beim Pfaffenhofener Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) haben heuer 1586 landwirtschaftliche Betriebe aus dem Landkreis einen Antrag auf Ausgleichszahlungen aus Brüssel gestellt. Diese Zahlungen sind seit dem vergangenen Jahr an Umwelt-Verpflichtungen gebunden. Zusätzlich nahmen 780 Betriebe am bayerischen Kulturlandschaftsprogramm oder am Vertragsnaturschutz teil. „Alle betroffenen Betriebe haben Maßnahmen auf ihren Flächen umgesetzt, welche in unserer kleinstrukturierten Landschaft zur Verbesserung des Lebensraums von Flora und Fauna beitragen helfen und/oder einen Schutz von Gewässern gegenüber Boden- und Nährstoffeintrag bieten“, heißt es aus der Behörde.

 

Den Angaben zufolge haben im Landkreis Pfaffenhofen 319 Betriebe insgesamt 710 Hektar ihrer Flächen nicht zum Anbau einer Ackerfrucht genutzt, sondern lassen diese als Brache liegen. Weitere 94 Landwirte zeichnen sich durch ihre Experimentierfreude aus, indem sie auf 440 Hektar Eiweiß-Pflanzen wie Sojabohnen oder Erbsen anbauen und damit heimische, gentechnikfreie Eiweiß-Futtermittel produzieren.

 

25 Betriebe haben auf insgesamt sieben Hektarn – das entspricht einer Länge von über sieben Kilometern bei einer durchschnittlichen Breite von neun Meter – Randstreifen entlang von Waldrändern und Gewässer angelegt; als Rückzugsflächen für Tiere oder damit der Bodeneintrag in Gewässer nach Starkregen möglichst verhindert wird.

 

Auch wird der Landkreis zunehmend bunter: Auf über 270 Hektar wurden spezielle Blühflächen angelegt die nicht nur das Auge erfreuen, sondern auch Insekten, Vögeln aber auch größeren Wildtieren Nahrung und Lebensraum bieten. Zusätzlich säten 22 Landwirte auf 6,3 Hektar Blühstreifen entlang von Feldrändern an – dies entspricht einer stolzen Länge von rund 20 Kilometern bei einer Streifenbreite von drei Metern.

 

„Weitere Veränderungen in unserer Landschaft werden wir im kommenden Herbst und Winter sehen können“, so ein Sprecher des AELF. Rund 650 Betriebe werden demnach nach der Getreide-Ernte auf über 6000 Hektar die Felder mit einer so genannten Zwischenfrucht bestellen. Das Amt empfiehlt auf zahlreichen Info-Veranstaltungen Mischungen mit Blütenpflanzen, um die biologische Vielfalt und die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen. Der Anbau einer Zwischenfrucht zwischen zwei Hauptfruchtarten (etwa zwischen Gerste und Mais) sorge für eine Bodenbedeckung über die Wintermonate, schütze den Boden vor Abschwemmung und Stickstoff-Auswaschung und diene als Nahrung für Bienen und Regenwürmer. 


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