Die Mainburger Familie Racz nimmt mit ihrem Verkaufswagen Abschied aus Pfaffenhofen – und hinterlässt eine schmerzliche Lücke im Waren-Angebot
(ty) Den Fischwagen werden viele Besucher des Pfaffenhofener Wochenmarkts vermutlich vermissen: 25 Jahre lang haben Marianne und Attila Racz jeden Dienstag und Samstag hier Fisch verkauft, doch jetzt geht das Mainburger Ehepaar in den Ruhestand. Die Folge: Es gibt jetzt keinen Fisch mehr auf dem Wochenmarkt. Gestern verabschiedeten Vize-Bürgermeister Albert Gürtner (FW) und Marktreferent Richard Fischer (ÖDP) sich von den beiden langjährigen Marktleuten im Namen der Kreisstadt mit einem kleinen Präsent und einem Erinnerungsbild.
Das Fischsortiment von Marianne (64) und Attila Racz (66), die in den vergangenen fünf Jahren auch von ihrer Tochter Manuela Kautzki unterstützt wurden, konnte sich immer sehen lassen. Bis zu 100 Sorten Frisch- und Räucherfisch, Marinaden und Fischsalate hatte die Familie im Angebot. Und mit ihrem Fischwagen stand sie nicht nur zwei Mal wöchentlich auf dem Pfaffenhofener Hauptplatz, sondern war auch auf den Wochenmärkten in Landshut, Erding und Mainburg vertreten.
Das Angebot variierte mit den Jahreszeiten, doch hauptsächlich gefragt waren Salzwasserfische, berichtet Attila Racz. Besonders beliebt gewesen sei immer das Fischfilet. Insgesamt gesehen verzehren laut Racz die Pfaffenhofener heute jedenfalls mehr Fisch als vor 25 Jahren, als er mit seiner Frau den Fischverkauf auf dem Wochenmarkt aufgebaut hat: „Die Menschen essen heute bewusster. Und Fisch steht längst nicht mehr nur am Karfreitag auf dem Speiseplan.“
Gerade darum aber wird der Fischstand auf dem Pfaffenhofener Wochenmarkt vermutlich so manchem richtig fehlen. „Einen zweiten Fischverkäufer gibt es hier nämlich nicht und ein Nachfolger für die Familie Racz ist bisher nicht in Sicht“, teilte eine Sprecherin der Stadtverwaltung heute mit.
„Da entsteht eine große Lücke“, findet auch Marktreferent Richard Fischer. „Es wär schön, wenn sich doch ein Nachfolger finden würde“, ergänzt Rathaus-Vize Albert Gürtner und betont: „Interessenten können sich jedenfalls gern bei der Stadtverwaltung melden.“