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Im Pfaffenhofener Rathaus präsentiert der Bund Naturschutz ab heute eine Ausstellung über die Gefahren der Kernenergie

(ty) 30 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl und fünf Jahre nach dem Drama von Fukushima sind der Aufhänger. Unter dem Titel „Was wäre wenn…“ präsentiert der Arbeitskreis Energie der Kreisgruppe des „Bund Naturschutz“ ab heute und bis 30. September eine Ausstellung von „ausgestrahlt.de“ im Foyer des Pfaffenhofener Rathause. Was wäre, wenn es unsere Heimat nicht mehr geben würde, weil wir weg müssen, nachdem das Kernkraftwerk Isar II oder Gundremmingen in die Luft geflogen ist? „Fukushima, Tschernobyl und wir – die Katastrophe ist noch lange nicht vorbei“, erklärt Siegfried Ebner, Vorsitzender des Arbeitskreises Energie im BN und ÖDP-Kreisrat.

Auf 14 Tafeln zeigt die Ausstellung viele Zahlen, Fakten und Rückblenden zu den beiden verheerenden Kernenergie-Unfällen. 830 000 Aufräumarbeiter, zehn Generationen Erbschäden, 40 Prozent Europas kontaminiert, 320 000 Tonnen radioaktives Wasser, 80 Prozent Fallout im Pazifik, acht Atomkraftwerke weniger – das sind hier nur einige Stichworte. Viele Menschen, auch in der Hallertau, haben die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl noch in lebhafter Erinnerung. Was wussten sie, was hat man ihnen damals erzählt? Die Ausstellung gibt darauf einige Antworten: „Eine Gefährdung besteht nur in 30 bis 50 Kilometer um den Reaktor herum“, erklärte zum Beispiel der damalige Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann, am 29. April 1986 in der ARD. Daran erinnert Ebner immer wieder gerne.

Die Verantwortlichen des Bund Naturschutz Pfaffenhofen in der Ausstellung „Was wäre wenn…“ im Rathaus-Foyer: Elisabeth Fischer (von links), BN-Ortsvorsitzende Christine Janicher-Buska, Arbeitskreis-Vorsitzender Siegfried Ebner. Foto: Steinbüchler

Dagegen mahnt heute der bekannte Kernphysiker und Wissenschaftsjournalist Rangar Yogeshwar: „Unsere Väter und Großväter träumten einst von der Kernenergie als einer unerschöpflichen Energiequelle, die uns allen Wohlstand garantierten sollte. Doch ihr Traum ist zerplatzt und sie haben uns stattdessen strahlenden Müll vererbt.“ Und weiter: „Mit den Atomruinen von Tschernobyl und Fukushima ist es an der Zeit, dass wir umdenken. Denn Kernenergie ist nicht wirklich beherrschbar – und sie verzeiht keine Fehler.“ Deshalb fordert der Bund Naturschutz Pfaffenhofen: „Aktiv werden – wir müssen schneller sein als der nächste Unfall.“

Die Ausstellung „Was wäre wenn…“ im Rathaus-Foyer kann bis 30. September zu den üblichen Öffnungszeiten des Bürgerbüros besichtigt werden: montags von 8 bis 16 Uhr, dienstags, mittwochs und freitags von 8 bis 12 Uhr, donnerstags von 7 bis 18 Uhr sowie an diesem Samstag, 17. September, von 9 bis 12 Uhr


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