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Der Hohenwarter Bauausschuss hatte in seiner jüngsten Sitzung eine umfangreiche Tagesordnung abzuarbeiten – mitunter kamen Bauchschmerzen auf

(ty)  Mit einer umfangreichen Ortsbesichtigung begann die jüngste Sitzung des Hohenwarter Bauausschusses. Die Erneuerung der Ortsdurchfahrt Eulenried im Zuge des Ausbaus der Gemeindeverbindungsstraße B 300 – Eulenried –Tegernbach wirft immer wieder Fragen auf beziehungsweise es treten immer wieder Situationen auf, die umgehend geregelt werden müssen, um den Baufortschritt nicht zu beeinträchtigen. 

Bevor die Ausschussmitglieder ihren Rundgang starteten, konnten Bürgermeister Manfred Russer (CSU) und die Mitarbeiter vom Bauamt der Gemeinde, Florian Schröder und Eberhard Ade, eine gute Nachricht verkünden: Der Einbau der Asphalttragschicht in der Ortsdurchfahrt ist für 11./12. Oktober geplant. Während der Asphaltierungsarbeiten könne es zu Beeinträchtigungen bei der Erreichbarkeit der jeweiligen Anwesen kommen. Es ist nach Angaben der Gemeinde aber vorgesehen, dass ein Mitarbeiter der Straßenbaufirma die betroffenen Leute persönlich informiert. Dies bestätigten auch Christian Zintek und Lukas Tretter von Wipfler-Plan.

 

Nachbesserungen wurden in Sachen Gabionen-Wand am nördlichen Ortseingang sowie beim Ausbau des Gehweges am südlichen Ortseingang beschlossen. Die Wand wird demnach an den Verlauf der Böschung angepasst, damit diese vom Anlieger einfacher gepflegt werden kann. Andererseits waren sich die Ausschuss-Mitglieder einig, dass durch diese Änderung das Ortsbild ansprechender gestaltet werden kann. „Die Mehrkosten für diese Änderung werden nicht in den beitragsfähigen Ausbauaufwand, der ja von den Anliegern zu tragen ist, eingerechnet“, so Russer. 

Der Aufwand für die Verlängerung des Gehwegs am südlichen Ortsrand entlang des Anwesens Nummer 34 bis zum dort verlaufenden Feldweg dagegen ist indes beitragsfähiger Aufwand. Die Verlängerung des Gehwegs wird als gerechtfertigt gesehen, weil dadurch auch ein so genanntes Hinterlieger-Grundstück – welches auch zum Ausbaubeitrag herangezogen wird –  angebunden werden kann.

 

Für die Verlängerung des Gehwegs am südlich Ortsende von Eulenried wurde der Auftragsumfang erweitert. Mit dieser Maßnahme wird eine fußläufige Anbindung eines Hinterlieger-Grundstücks gewährleistet.

Bestätigt hat der Bauausschuss die ursprünglich vorgesehene Abgrenzung des öffentlichen vom privaten Bereich durch einen so genannten Granit-Einzeiler. Einig war man sich auch, dass dieser Granit-Einzeiler auf Privatgrund versetzt wird, damit die Gehwegfläche (diese wird gepflastert) ein homogenes Erscheinungsbild bekommt und nicht durch Vor- und Rücksprünge der Pflasterzeile gestört wird. 

Nach Abschluss der Baustellen-Besichtigung und Begutachtung einer Wegböschung westlich von Eulenried ging es zurück ins Rathaus nach Hohenwart, wo eine umfangreiche Tagesordnung wartete. Das gemeindliche Einvernehmen wurde erteilt zu folgenden Bauanträgen:

  • Aufstockung einer bestehenden Garage zur Wohnraum-Erweiterung in der Fischerstraße;
  • Errichtung einer Lagerfläche mit Bau-Container im Vorfeld der Ausweisung eines Gewerbegebiets an der Hohenwarter Straßen am Westrand von Freinhausen;
  • Erschließung des Dachgeschosses an einem bestehenden Wohnhaus am Vormarkt durch Errichtung einer  Außentreppe.
  • Abbruch und Neubau eines Wohnhauses in Freinhausen „Am Windsberg“;
  • Vorbescheid zur Errichtung eines Einfamilien-Wohnhauses in der Ringstraße in Hohenwart;
  • Anbau eines Treppenhauses an ein bestehendes Wohnhaus am Schlotter Weg in Thierham;
  • Vorbescheid zur Errichtung eines Doppelhauses oder zweier Einzelhäuser in Seibersdorf;
  • Nutzungsänderung eines ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäudes in eine Lagerhalle in Seibersdorf;
  • Vorbescheid zum Abbruch eines ehemaligen Wohnhauses sowie zur Errichtung eines Wohnhauses mit vier Wohneinheiten an gleicher Stelle in der Neuburger Straße in Hohenwart
  • Verlängerung eines Vorbescheids zur Errichtung von zwei Einfamilienhäusern an der Hohenwarter Straße in Freinhausen.

Zum Antrag auf Vorbescheid zum Neubau eines Doppelhauses im Baugebiet „Am Steinberg III“ in Eulenried wurde zwar das gemeindliche Einvernehmen erteilt; dazu wurde jedoch vom Marktgemeinderat Hohenwart die Änderung des Bebauungsplans beschlossen. Diesem Verfahren will der Bauausschuss nicht vorgreifen und hat deshalb die Zurückstellung dieses Antrags bis zur Planreife des Änderungsverfahrens angeregt sowie beantragt;

Nach nochmaliger Prüfung der Sachlage und nach Gesprächen mit weiteren Anliegern hat der Bauausschuss indes einen Beschluss aus der vergangenen Sitzung einkassiert. Damals wurde im Zusammenhang mit der Aufstellung eines Verkehrsspiegels im Baugebiet „Am Steinberg II“ in Eulenried beschlossen, die Fahrbahn etwas aufzuweiten, um bessere Sichtverhältnisse zu erzielen. Diese Maßnahme wurde aber im Nachhinein von der Mehrzahl der Anlieger abgelehnt, worauf nun reagiert wurde.

Gerast wird nur gefühlt 

Intensiv befasste sich das Gremium mit der Auswertung von Geschwindigkeitsmessungen sowie der Zählung von Fahrbewegungen in Seibersdorf. Dort, so hatten Anlieger festgestellt, hätten nach Ausbau des Verbindungswegs von Seibersdorf über die Freiflächen-Photovoltaik-Anlage zur Kreisstraße PAF 4 – Richtung Tegernbach – das Verkehrsaufkommen sowie die Fahrgeschwindigkeiten deutlich zugenommen. Diese subjektive Sichtweise wurde durch die Auswertung aber nicht bestätigt. Insofern sah der Bauausschuss keine Grundlage, für diesen Bereich die beantragte „Tempo 30“-Zone einzurichten. Dagegen soll im Bereich der Schulbus-Haltestelle in Seibersdorf die Sicherheit der Kinder durch Reduzierung der zulässigen Geschwindigkeit von 50 km/h auf 30 km/h verbessert werden.

Bauausschuss mit Bauchschmerzen 

Große Bauchschmerzen bereitet dem Gremium ein geplantes Bauvorhaben in der Ringstraße in Hohenwart. Dort ist geplant, ein bestehendes Einfamilien-Wohnhaus abzureißen und einen Geschosswohnungsbau auf drei Ebenen (Erdgeschoss, Obergeschoss und Dachgeschoss) mit sieben Wohneinheiten (vier Dreizimmer- und zwei Zweizimmer-Wohnungen sowie eine Dachgeschoss-Wohnung) zu errichten. Die erforderlichen Stellplätze (pro Wohneinheit zwei) sollen weitgehend in einer Tiefgarage untergebracht werden. Da dieses Vorhaben doch eine große Tragweite entfalten wird, was die geordnete Nachverdichtung des Baugebietes „Thierhamer Moos“ betrifft, wird sich wohl der Gemeinderat damit befassen müssen. 

Wie der Planer des Antragstellers erläuterte, gebe es in diesem Baugebiet bereits „Bezugsfälle“. Insofern bestehe für das geplante Bauvorhaben grundsätzlich Baurecht. Dennoch könnte es am Ende auf einen Änderungsbeschluss zum Bebauungsplan gekoppelt mit einer Veränderungssperre hinauslaufen, so Russer. Grundsätzlich bestehe sowohl im Bauausschuss als auch im Gemeinderat Konsens darüber, dass ältere Baugebiete im gesamten Gemeindebereich behutsam nachverdichtet werden sollen. Dazu soll der Gemeinderat die entsprechenden „Leitlinien“ vorgeben. „Vor einer abschließenden Entscheidung sollen die unmittelbar betroffenen Grundstücksnachbarn zu einem Gespräch eingeladen werden“, berichtet Russer.

 

Fachmännische Pflege sieht man bei den Linden am Vormarkt dringend geboten. Der Bauausschuss hat einen entsprechenden Auftrag vergeben.

In einem diffusen Zustand befinden sich die Straßenbäume im Bereich „Vormarkt“ in Hohenwart. „Hier muss dringend ein roter Faden gefunden werden, was die Pflege und Entwicklung der mittlerweile rund 40 Jahre alten Linden betrifft“, fasst Russer zusammen. Aus diesem Grunde hat der Bauausschuss beschlossen, einen Profi damit zu beauftragen, die Bäume durch entsprechende Pflegemaßnahmen in einen fachlich und optisch vernünftigen Zustand zu bringen. Gleichzeitig sollen Bauhof-Mitarbeiter sowie Anlieger eingebunden werden, denen künftige Pflegemaßnahmen erläutern werden sollen.


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