Wegen Windstille stand das Luftgefährt über dem Starnberger See und das Gas ging aus – Passagiere mussten gerettet werden, eine Person verletzt – Notwasserung
(ty) Zu einem Aufsehen erregenden Zwischenfall mit einem Heißluftballon ist es gestern am sowie später im Starnberger See gekommen. Das Luftgefährt musste letztlich Notwassern. Eine Person wurde dabei verletzt. Neben zahlreichen Wasserwachten, DLRG-Einsatzkräften und Feuerwehren waren im Zuge der Alarmierung über die Integrierte Leitstelle Fürstenfeldbruck auch vier Rettungshubschrauber im Einsatz.
Der Heißluftballon startete nach Angaben der Polizei gestern um 16.15 Uhr von Tutzing aus zu einem Rundflug über den Starnberger See, die geplante Flugzeit betrug maximal 90 Minuten. Der Heißluftballonfahrer führte nach eigenen Angaben einen Gasvorrat mit, der für eine Flugzeit von etwa 120 Minuten ausgelegt war. An Bord befanden sich acht Fluggäste.
Entgegen der Wetterprognose (Windgeschwindigkeit fünf bis acht Knoten) herrschte nach Angaben der Polizei über dem See Windstille, „was zur horizontalen Bewegungsunfähigkeit des Ballons im Abstand von zirka 500 Meter zum Ufer führte“. Der Versuch der alarmierten Rettungskräfte, den Ballon mit Hilfe einer Rettungsleine per Boot zum Ufer zu schleppen, sei aufgrund Heißluftmangels im Ballon misslungen. Die Rettung der Passagiere erfolgte deshalb durch Umsteigen aus dem Ballonkorb in Rettungsboote, wie ein Polizei-Sprecher erklärt.
„Wegen des stetigen Heißluftverlusts aufgrund des Gasmangels sanken Korb und Ballonhülle während der Bergungsmaßnahmen ins Wasser“, heißt es in einer Mitteilung der Polizeiinspektion Starnberg. „Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch der Ballonführer und ein Fluggast im Korb.“ Der Passagier erlitt nach Angaben der Polizei eine Verletzung an der Hand und eine Unterkühlung; er wurde zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert.
Die Staatsanwaltschaft München II wurde von der Polizei über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. Der Ballonkorb wurde zusammen mit den notwendigen Unterlagen sichergestellt. Mit einer Entscheidung der Staatsanwaltschaft über das weitere Vorgehen in diesem Fall sei am morgigen Montag zu rechnen, teilte die Polizei mit.