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Ein 18-Jähriger hatte in München per WhatsApp zur Sause geladen, doch das Ganze lief total aus dem Ruder –  Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs

(ty) In der Einsatzzentrale der Münchner Polizei gingen gestern kurz vor 22 Uhr mehrere Notrufe von Bewohnern eines Anwesens an der Baldurstraße ein, in denen gemeldet wurde, dass eine Party außer Kontrolle geraten sei und sich inzwischen auch in die Wohnungen der Mitteiler ausgedehnt hätte. Die ersten angerückten Gesetzeshüter stellten rund 150 Menschen fest, die sich im Innenhof sowie in den Wohnungen verteilt hatten. Eingeladen worden waren die Gäste nach Recherchen der Polizei von einem 18-jährigen Einheimischen über eine WhatsApp-Gruppe. Letztlich geriet die Sause dann aber wegen des immer größer werdenden Teilnehmerkreises außer Kontrolle. Zur Beruhigung der Lage waren mehr als 100 Polizisten im Einsatz. Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs wurden eingeleitet.

 

Die ersten Beamten, die vor Ort waren, konnten – so wird berichtet – zwar die Wohnungen und den Innenhof räumen, die Stimmung habe sich jedoch immer mehr aufgeheizt. „Was darin gipfelte, dass Partygäste auf die Streifenfahrzeuge, die im näheren Umfeld abgestellt waren, kletterten“, heißt es im Bericht der Münchner Polizei. „Zwei junge Männer im Alter von 18 Jahren taten sich dabei besonders hervor, provozierten die Beamten und stachelten die Menge weiter auf.“ Die beiden wurden in Gewahrsam genommen, um das Begehen weiterer Straftaten zu unterbinden. 

Bei den Party-Gästen wurden die Personalien festgestellt, auch Atemalkoholtests wurden teilweise durchgeführt. Anschließend wurde den Personen ein Platzverweis ausgesprochen, der teilweise durch die Androhung von Gewahrsamnahme durchgesetzt werden musste, heißt es weiter.  Ein Beamter der Diensthundestaffel wurde aus der Menge heraus massiv beleidigt, gegen den identifizierten Beschuldigten wurde Anzeige erstattet.  Die beiden in Gewahrsam genommenen jungen Männer wurden gegen 2 Uhr, nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen, wieder entlassen.

 

Während des Großeinsatzes musste die Straßenbahn-Linie 20 aus dem Verkehr genommen werden, da sich die Partygäste auch in dem Trambereich ausgebreitet hatten. Später konnte die Linie wieder ihren Betrieb aufnehmen, jedoch die Haltestelle „Borstei“ erst einmal nicht anfahren. Der nahegelegene U-Bahnhof „Westfriedhof“ wurde von zehn Mitarbeitern der U-Bahnwache kontrolliert. Die Dachauer Straße stadteinwärts musste zeitweise komplett gesperrt werden; stadtauswärts waren noch  zwei der drei Spuren befahrbar. 

Inwiefern die Polizeiautos durch das Besteigen durch die Partygäste beschädigt worden waren, konnte in der Nacht nicht festgestellt werden, hierzu werden weitere Überprüfungen notwendig sein. Im Inneren des Anwesens wurden mehrere Graffitis festgestellt, die nach Angaben von Anwohnern auf das Konto von Party-Gästen gehen. Die Ermittlungen zu den Vorfällen laufen noch und werden unter anderem wegen Landfriedensbruchs geführt.


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