Bundeswehr-Helikopter durchtrennte bei einem Übungsflug nahe Niederlauterbach eine Stromleitung und musste beschädigt notlanden – Drei Insassen wurden verletzt – Höhe des Schadens noch völlig unklar – Ermittlungen aufgenommen
(ty/zel) Das hätte viel schlimmer ausgehen können. Ein Militärhubschrauber ist heute Nachmittag zwischen Oberlauterbach und Niederlauterbach im Gemeindebereich von Wolnzach in eine Stromleitung geflogen und hat diese durchtrennt. Nach diesem Unfall musste die beschädigte Maschine auf einem Feld notlanden. Die drei Insassen wurden bei dem Unglück leicht verletzt. In einigen Gemeinden fiel durch die gekappte Leitung zeitweise der Strom aus. Die Ermittlungen zu dem Flug-Unfall wurden aufgenommen. Über die Höhe des entstandenen Sachschadens liegen noch keinerlei offizielle Informationen vor. Von Vertretern der Bundeswehr wurde um den Hubschrauber herum ein militärischer Sicherheitsbereich eingerichtet.
Der Unfall ereignete sich gegen 14 Uhr im Rahmen eines genehmigten Übungsflugs, wie ein Sprecher der Polizeiinspektion Geisenfeld mitteilte. Der tief fliegende Militärhubschrauber geriet in die vier Stahlkabel einer Stromleitung und durchtrennte diese. Glücklicherweise ist der Hubschrauber dabei nicht so stark beschädigt worden, dass es zu einem Absturz kam. Dem Piloten ist es gelungen, den Helikopter einige hundert Meter weiter auf einem abgeernteten Maisfeld zu Boden zu bringen.
Die drei Insassen wurden nach Angaben der Polizei leicht verletzt. Sie zogen sich demnach Schnittverletzungen zu, die von der beschädigten Glasverkleidung der Maschine herrühren. Alle drei Verletzten wurden vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Der Hubschrauber war mit den drei Personen an Bord von der wehrtechnischen Dienststelle in Manching aus zu dem Übungsflug gestartet, ehe es dann südlich von Geisenfeld zu dem Unfall und zu der folgenden Notlandung kam.
Sowohl die Verantwortlichen der wehrtechnischen Dienststelle als auch die örtlich zuständige Polizeiinspektion Geisenfeld haben die Ermittlungen zu diesem Unfall aufgenommen, wie am Abend gemeldet wurde. „Weder die Schadenshöhe an dem Fluggerät noch an der 90-KV-Freileitung können derzeit näher beziffert werden“, hieß es am Abend in einer Meldung der Polizei.
„Die Reparatur der Stromleitung wird sich in dem unwegsamen Gelände möglicherweise über Tage hinziehen“, erklärte Klement Kreitmeier, der Leiter der Geisenfelder Polizeiinspektion. Die Stromversorgung in den von der gekappten Leitung betroffenen Gemeinden konnte inzwischen wieder hergestellt werden, wie er sagte.
Vor Ort im Einsatz waren Kräfte von mehreren Feuerwehren und der Polizei; das Rote Kreuz war unter der organisatorischen Einsatzleitung von Werner Hammerschmid mit mehreren Fahrzeugen angerückt. Auch das Pfaffenhofener THW wurde alarmiert. Nach und nach konnten die zivilen Kräfte dann wieder abrücken. Die weiteren Bergungsmaßnahmen werden nun von der Bundeswehr übernommen, hieß es vom THW.
Die Feldjäger der Bundeswehr haben noch am Nachmittag um den notgelandeten Hubschrauber einen militärischen Sicherheitsbereich eingerichtet, der bewacht wird und nicht betreten werden darf. Wie beziehungsweise wann der ramponierte Hubschrauber weggebracht werden soll, war bislang offiziell nicht zu erfahren. Der Abtransport mit einem Tieflader oder Ähnlichem dürfte angesichts der Topografie schwierig sein. Möglicherweise wird der Helikopter von einem Lastenhubschrauber abgeholt.