Die SPD empfiehlt dem Ingolstädter Alt-Oberbürgermeister Alfred Lehmann, sein Stadtratsmandat und alle städtischen Ämter niederzulegen, weil er persönliche Geschäftsinteressen und die Belange des Klinikums verquickt habe
(ty) „Ich sehe wirklich nicht, was daran nicht in Ordnung sein sollte.“ Dieser Satz des Ingolstädter Alt-Oberbürgermeisters Alfred Lehmann (CSU), mit dem er seinen Einsatz für den Headhunter Labbé bei der Suche nach einem ärztlichen Direktor für das Klinikum rechtfertigte, hat jetzt die SPD-Fraktion auf den Plan gerufen. Bei der gestrigen Fraktionssitzung zeigten die SPD-Stadträte dafür absolutes Unverständnis. „Das ist nicht nur mangelndes Fingerspitzengefühl, sondern eine Verquickung von persönlichen Geschäftsinteressen und den Belangen des Klinikums, die nicht hinnehmbar ist“, lautete der einheitliche Tenor bei den Beratungen der Sozialdemokraten.
Lehmann hat dem Geschäftsführer des Klinikums wie dem Aufsichtsrat empfohlen, eine Firma zu beauftragen, bei der er selbst auf der Gehaltsliste steht. Und dies war zum Zeitpunkt der Empfehlung nicht bekannt. Aus Sicht der SPD ist das ein klarer Verstoß gegen die Compliance-Regeln und erfordert Konsequenzen. Die SPD-Fraktion legt dem ehemaligen OB deshalb nahe, über eine Niederlegung seines Stadtratsmandats und einen Rückzug aus den Aufsichtsgremien städtischer Unternehmen wie der IFG oder dem Klinikum nachzudenken. „Dann kann er, ohne irgendwelche Rücksichten zu nehmen, seiner Geschäftstätigkeit nachgehen“, so die SPD.