Logo
Anzeige
Anzeige

Misstrauische Mitarbeiterin bewahrte ihre Firma vor immensem Schaden – Kripo ermittelt und warnt vor dem so genannten Chef-Trick

(ty) Eine aufmerksame Mitarbeiterin einer Logistikfirma im Bereich des Flughafens München hat gerade noch die Überweisung von 790 000 Euro auf ein chinesisches Konto verhindert und damit einen vollendeten Betrug verhindert. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen, es handelt sich beim Vorgehen der Täter um den so genannten Chef-Trick. 

Vorangegangen war dem Ganzen der Anruf eines Unbekannten bei einer Mitarbeiterin der Buchhaltungs-Abteilung, der sich als Rechtsanwalt ihres Chefs ausgab. Dieser wollte eine angebliche Firmenübernahme anbahnen. „Um Mails senden zu können, erfragte er die Mail-Adresse der Mitarbeiterin“, berichtet ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. Im weiteren Verlauf habe die Mitarbeiterin eine Mail über einen amerikanischen Free-Mail-Anbieter erhalten, die den Eindruck erweckt habe, sie sei von ihrem Chef.

 

„Darin wurden Kontostände erfragt und auch der Überweisungsauftrag an die Buchhaltung erteilt“, heißt es dazu. „Als Begründung für die Verwendung des amerikanischen Mail-Kontos wurde die besondere Vertraulichkeit der Zahlung vorgeschoben.“ Nachdem die Mitarbeiterin wegen der ungewöhnlichen Bankverbindung misstrauisch geworden war, nahm sie persönlichen Kontakt zu ihrem Chef auf. Dabei flog der Schwindel auf. Eine Zahlung erfolgte zum Glück nicht. Die zuständige Kriminalpolizeiinspektion Erding hat die Ermittlungen aufgenommen.

 

Diese Betrugsmasche ist bei den Ermittlern unter dem Begriff „CEO-Fraud“ (Chef-Trick) bekannt. Die Vorgehensweise ist dabei regelmäßig die gleiche, wie Kripo-Sprecher erklärt: Mitarbeiter mit Befugnissen werden gezielt unter anderem auch mit Schmeicheleien angesprochen, ein besonderes Vertrauen wird hervorgehoben. Der Anrufer hat sich bereits vorher über die Firmenorganisation und Führungsstruktur informiert und setzt dieses Wissen gezielt ein, um Vertrauen aufzubauen. Dann wird der Mitarbeiter gebeten, eine dringende, vertrauliche Überweisung auszuführen, die für die Firma sehr wichtig sei. Der Mitarbeiter hält sich an die Geheimhaltung und überweist das Geld auf das Betrüger-Konto. 


Anzeige
RSS feed