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Mit einem 24-Stunden-Blitz-Marathon startet die Polizei heute in eine Schwerpunktwoche mit verstärkten Kontrollen. Hier lesen Sie, wo die Radarfallen stehen.

Audio-Podcast: Darf ich per Lichthupe vor einem Blitzer warnen?

Audio-Podcast: Auch Polizisten werden mal geblitzt

(zel/ty) Seit heute früh um 6 Uhr wird in ganz Deutschland für 24 Stunden lang geblitzt, was das Zeug hält. Die Polizei startete einen bundesweiten 24-Stunden-Blitz-Marathon. Diese Aktion bildet in Bayern zugleich den Auftakt zu einer Schwerpunktwoche: Seit heute, 6 Uhr, und noch bis 17. Oktober, 6 Uhr, wird also verstärkt die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer kontrolliert. Das Gute dabei: Das für die bayerische Polizei zuständige Innenministerium teilte vorab mit, wo die Radarfallen stehen. In Ingolstadt sind es allein zehn! Am Ende dieses Artikels finden Sie die Standorte der Blitzer auf der Schanz sowie den Link, über den Sie alle angegebenen Blitzer im gesamten Freistaat nachlesen können.

An 350 Stellen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord wird seit heute, 6 Uhr, und noch bis morgen, 6 Uhr, durchgehend geblitzt. Insgesamt sind dafür rund 300 Beamte im Einsatz, wie Sprecher Günther Beck vom Polizeipräsidium im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte.

Polizeioberkommissar Heinz Busch ist der Herr über die Blitzer-Technik.

Auf der B13 bei Straßhof in der Nähe von Pörnbach im Kreis Pfaffenhofen gab es heute einen Pressetermin zum Blitz-Marathon. Beck erklärte dabei auch, warum ausgerechnet diese Messstelle ausgesucht worden war: In den vergangenen Jahren gab es an dieser Stelle drei tödliche Unfälle; die Ursache sei immer nicht angepasste Geschwindigkeit gewesen. Hier gilt 60 km/h.

Und weitgehend hielten sich heute auch die Verkehrsteilnehmer an diese Geschwindigkeitsbegrenzung. Zwischen 10 und 12.30 Uhr waren zum Beispiel lediglich drei Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs. Ihre Vergehen bewegten sich im Verwarnungsbereich von 20 Euro Geldbuße.

Im Einsatz waren heute bei Straßhof, wo die Zu-schnell-Fahrer auch gleich mit ihrem Vergehen konfrontiert wurden, insgesamt 15 Polizisten. Elf Beamte von der 6. Bereitschaftspolizei-Hundertschaft Dachau und vier von der Verkehrspolizei Ingolstadt. Darunter auch Polizeioberkommissar Heinz Busch, der für die Blitz-Technik zuständig ist. Für einen korrekten Aufbau der Apparatur muss man so einiges beachten, damit die Ergebnisse und Bilder gegebenenfalls auch vor Gericht verwertbar sind. Immerhin hatte es Busch in seinem Kleinbus, wo er vor dem Computer sitzt und alles überwacht, etwas gemütlicher bei dem Schmuddelwetter, als die Kollegen draußen, die ein paar hundert Meter weiter die wenigen Tempo-Sünder aus dem Verkehr zogen.

Busch zeigt einen Teil der technischen Ausrüstung fürs Blitzen – der Rest ist ja gerade im Einsatz...

Dass heute nur relativ wenige Autofahrer in der 60er-Beschränkung geblitzt wurden, lag freilich auch daran, dass das Innenministerium und die Polizei ausdrücklich auf den 24-Stunden-Blitz-Marathon hingewiesen und sogar sämtliche Standorte von Blitzern veröffentlicht hatten.

So hatten Hautpkommissar Markus Billner von der Verkehrspolizei Ingolstadt und seine Kollegen dann heute bei Straßhof eher wenig zu tun. Im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete Billner interessante Details. Der schnellste Raser, den er in seiner Laufbahn bislang erwischt habe, sei im Bereich einer Autobahn-Baustelle bei Kösching auf der A9 mit 187 Sachen bei erlaubten 60 km/h unterwegs gewesen. Und Billner stellte auch klar, dass es eben nicht erlaubt ist, andere Verkehrsteilnehmer per Lichthupe vor einer Radarfalle zu warnen. Wer dabei erwischt wird, müsse mit einem Bußgeld von zehn Euro rechnen. Billner berichtete aber auch, dass die Polizei in Sachen Bußgeld durchaus Spielraum habe – allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt.

Mit diesem Gerät wird von fünf Sensoren die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs sowie dessen Abstand zum Messgerät festgestellt – so können auch Fahrzeuge eindeutig erfasst werden, die in einigen Metern Entfernung vorbeifahren – zum Beispiel auf der Autobahn auf der zweiten oder dritten Spur.  

Zu hohe Geschwindigkeit ist der „Killer Nummer Eins“ auf den Straßen, wie das bayerische Innenministerium betont. Bei Unfällen wegen überhöhter Geschwindigkeit starben im vergangenen Jahr allein im Freistaat 215 Menschen; über 10 500 wurden verletzt. Zu hohe Geschwindigkeit sei aber nicht nur die Hauptunfallursache. Bei einem Crash sei die Ausgangsgeschwindigkeit auch entscheidend für die Schwere der Verletzungen. „Wenige km/h bedeuten oft den Unterschied zwischen Leben und Tod.“

Und hier wird dann das Foto gemacht, falls jemand zu schnell ist: Unten die Kamera, oben das Blitzgerät. Der "Blitzer" ist mit einer Art Gitterschutz abgedeckt – damit das Gerät, das ja eigentlich auffällig rot ist, eben nicht so leicht auffällt.

Die Autofahrer in Bayern müssen sich deshalb nun eine Woche lang flächendeckend verstärkt auf Geschwindigkeitskontrollen einstellen. Aufgrund der hohen Unfallbelastung liege der Schwerpunkt auf den Landstraßen. Den Auftakt zu dieser Schwerpunktwoche bildet eben der „bundesweite 24-Stunden-Blitzmarathon. „Es geht dabei nicht darum, möglichst viele Verstöße festzustellen, sondern die Menschen im Straßenverkehr vor schweren Unfallfolgen zu schützen“, heißt es. Deshalb würden die Messstellen für den 24-Stunden-Blitzmarathon und die anschließende Schwerpunktwoche auch veröffentlicht.  Mit dem Hinweis: „Rechnen Sie aber auch an anderen Stellen mit Kontrollen.“ Denn das Ziel der Polizei ist klar: Man soll sich immer und überall an die Geschwindigkeitsbeschränkung halten – nicht nur, wenn die Polizei einen Blitz-Marathon startet.

Hier wird den Angaben zufolge in Ingolstadt geblitzt:

  • Friedrichshofener Straße, B13 (erlaubt sind hier 50 km/h)
  • Staatsstraße 2214, Irgertsheimer Berg (100)
  • B16, Hagauer Straße (100)
  • Hagauer Straße, Fußgängerüberweg (30)
  • B16a, Höhe Mailing, Richtung Ingolstadt (80)
  • B16a, Höhe Marienstraße (80)
  • Goethestraße (50)
  • Ortsteil Etting, Kipfenberger Straße (30)
  • Dr.-Ludwig-Kraus-Straße (60)
  • Furtwänglerstraße (50)

Die Angaben sind ohne Gewähr.

Hier finden Sie die Angaben aus dem Innenministerium über die Stellen, an denen im ganzen Freistaat geblitzt wird – geordnet nach Regierungsbezirken und alphabetisch nach Orten.

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