Der Ingolstädter Kripo ist ein massiver Schlag gegen den international organisierten Bandendiebstahl gelungen
(ty) Die Staatsanwaltschaft Landshut und die zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität zuständige Kriminalpolizeiinspektion des Ingolstädter Polizeipräsidiums führten seit Ende 2014 umfangreiche Ermittlungen wegen gewerbsmäßigen schweren Bandendiebstahls. Im Fokus der Ermittler stand eine überregional agierende rumänische Tätergruppierung, die – bandenmäßig organisiert und professionell durchgeführt – Einbrüche in Elektrofirmen und metallverarbeitende Betriebe beging. Ziel der Bandenmitglieder war es, wertvolles Buntmetall zu stehlen und gewinnbringend zu veräußern. Dazu notwendige Kleintransporter wurden gezielt entwendet und zum Beuteabtransport verwendet.
So erbeuteten die Täter im November 2014 in Wolnzach in einer Schlosserei Messing- und Hartmetallteile im Wert von über 40 000 Euro. Im Landkreis Freising entwendeten die Täter im Dezember 2014 zunächst einen Mercedes-Sprinter und transportierten damit 2,6 Tonnen Kupfer im Wert von 10 000 Euro ab. Im April 2015 wurden auf dem Betriebsgelände einer Spedition in Schweitenkirchen 102 Kompletträder im Wert von über 100 000 Euro geklaut.
Aufgrund verdeckt geführter Maßnahmen gelang es den Ermittlern, 42 Tatverdächtige zu identifizieren, die innerhalb eines Jahres in Bayern mindestens 113 Einbruchdiebstähle in gewerbliche Betriebe mit einer Schadenssumme von rund 2,4 Millionen Euro begangen haben.
Dabei traten die rumänischen Täter in so genannten Brigaden auf. Neben Einbruchdiebstählen zur Erlangung von Transportfahrzeugen und Buntmetallen zielten die Einbrüche der Beschuldigten auch auf die Erlangung von hochwertigen Fahrrädern, Elektro-Werkzeugen sowie weit über 100 hochwertige Kfz-Kompletträdern ab.
Der Schwerpunkt der Taten aber war der Diebstahl von Buntmetallen. Die wurden in zumeist gestohlenen Transportfahrzeugen an Schrotthändler in den Niederlanden verkauft. Die Rückreise der Täter erfolgte am gleichen Tag nach dem Verkauf der Kupfermetalle. Die gestohlen Transporter blieben im Ausland zurück.
An den Tatorten arbeiteten zum Teil über zehn Personen der Gruppierung zusammen, um das teilweise bis zu fünf Tonnen schwere Buntmetall verladen zu können. Bei den Einbrüchen verhielten sich die Täter hochprofessionell. So spähten sie die Umgebung regelmäßig aus. Der Absatz des Diebesgutes im Ausland – nach bisherigen Erkenntnissen rund 80 Tonnen Buntmetall – war bereits vor der Tat vereinbart. Das aktivste Bandenmitglied soll nach polizeilichen Ermittlungen an über 70 Fällen beteiligt gewesen sein.
Inzwischen konnte die Polizei 21 Haftbefehle in Deutschland, Österreich, Schweden, Luxemburg, Italien, Niederlande und Rumänien vollziehen. Die Beschuldigten im Alter zwischen 16 bis 47 Jahren warten nun auf ihr Gerichtsverfahren.
Einzelne Fälle:
- Im November 2014 erbeuteten die Täter in Wolnzach in einer Schlosserei Messing- und Hartmetallteile im Wert von über 40 000 Euro
- Im Landkreis Freising entwendeten die Täter im Dezember 2014 zunächst einen Mercedes Sprinter und transportierten damit 2,6 Tonnen Kupfer im Wert von zirka 10 000 Euro ab.
- Aus einem Großhandelsgeschäft in Schwandorf erbeuteten die Diebe Juli 2015 Motorsägen und Heckenscheren im Wert von 30 000 Euro.
- Im April des Jahres wurden auf dem Betriebsgelände einer Spedition in Schweitenkirchen 102 Kompletträder im Wert von über 100 000 Euro entwendet.
- Im Mai 2015 erbeuteten die Täter in Plattling 2,2 Tonnen Buntmetall im Wert von 53 000 Euro.
- Ebenfalls im Mai 2015 stahlen sie in Dingolfing 4,5 Tonnen Kupferkabel für rund 25 000 Euro. Vorausgegangen war der Diebstahl eines Mercedes Sprinter in Loiching.