Beim Sozialempfang der Stadt Pfaffenhofen wurde der Einsatz von elf Frauen und Männern ganz besonders gewürdigt – dabei gab es eine Besonderheit
(ty) Das soziale Ehrenamt sowie ganz konkret Menschen, die sich sozial engagieren, stehen alle zwei Jahre im Mittelpunkt eines Festabends im Pfaffenhofener Rathaus: Zum so genannten Sozialempfang lädt die Stadt dann Männer und Frauen ein, die sich sozial engagieren. Stellvertretend werden einige von ihnen mit Dank-Urkunden oder Stadtmedaillen ausgezeichnet.
Dieser Tage durfte Bürgermeister Thomas Herker (SPD) wieder zahlreiche Ehrenamtliche sowie Ehrengäste im Festsaal des Rathauses begrüßen – darunter elf Personen, die besonders geehrt wurden. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Flöten-Ensemble der städtischen Musikschule unter der Leitung von Regina Chalupper. Als Festrednerin war Sabine Werth, die Gründerin und Vorsitzende der Berliner Tafel, nach Pfaffenhofen gekommen. Sie hatte 1993 in der Hauptstadt mit mehreren Mitstreiterinnen die erste deutsche Tafel ins Leben gerufen und leitet diese seitdem ehrenamtlich.
„Ehrenamtliche sind der Motor und der Kitt unserer Gesellschaft“, betonte Werth und zeigte sich vom großen ehrenamtlichen Engagement in Pfaffenhofen beeindruckt. Sie ging auf die Entwicklung der Tafeln seit ihrer Gründung vor 24 Jahren ein und nannte bemerkenswerte, aber auch Besorgnis erregende Zahlen: 923 Tafeln gibt es in Deutschland, fünf in Österreich, elf in der Schweiz. Allein in Deutschland sind über 60 000 Ehrenamtliche bei den Tafeln aktiv und sie versorgen 1,5 Millionen bedürftige Menschen.
Herker hob die Bedeutung des Ehrenamtes hervor und bedankte sich im Namen der Stadt und des Stadtrates bei allen, die sich für das Gemeinwohl engagieren und Zeit fürs Ehrenamt investieren. Die Stadt selbst, so erläuterte der Rathauschef, erfülle im Sozialbereich nicht nur ihre gesetzlichen Aufgaben – zum Beispiel bei den Kindertagesstätten –, sondern sie habe auch hauptamtliche Kräfte in den Bereichen Jugendpflege, Seniorenbüro und Integration eingestellt. Trotzdem sei das Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher von entscheidender Bedeutung, betonte er.
Sabine Werth, Gründerin und Vorsitzende der Berliner Tafel, trug sich ins Buch der Stadt Pfaffenhofen ein; links Bürgermeister Thomas Herker.
Darüber hinaus gibt es viele Bereiche, die ausschließlich vom Ehrenamt leben. Der Bürgermeister nannte zum einen die Kirchengemeinden, zum anderen die Tafel als „gesellschaftlichen Defizitbereich, den die Stadt nicht kurieren, sondern höchstens finanziell unterstützen kann“. Auch wenn Pfaffenhofen in einer wirtschaftlich sehr gesunden Region liege und die Einkommen überdurchschnittlich seien, bleibe die Tafel bitter notwendig und die Zahl der Kunden steige kontinuierlich an.
„Das Gemeinwesen ist maßgeblich getragen von Menschen, die sich engagieren. Ihr Wirken soll Beispiel sein für andere“, sagte Herker an die Adresse der Ehrenamtlichen. Er wünschte ihnen Motivation, Befriedigung und Bestätigung durch ihre Tätigkeit. Stellvertretend für alle, die sich besonders für soziale Belange engagieren, wurden elf Ehrenamtliche besonders geehrt, von denen zehn an diesem Abend anwesend waren.
Die bronzene Stadtmedaille mit Ehrenurkunde erhielten – erstmals – auch zwei Personen, die nicht in Pfaffenhofen wohnen: Notburga Dierl und Marianne Rother sind seit dem Jahr 2003 ehrenamtlich für die Pfaffenhofener Tafel im Einsatz, allerdings in den Außenstellen Wolnzach und Rohrbach.
Dank-Urkunden gingen an neun Personen:
- Juliana Pauler ist seit vielen Jahren in der Pfarrgemeinde Niederscheyern aktiv und dort Mitglied des Pfarrgemeinderats.
- Mechthild Schuster wurde für ihre langjährige Tätigkeit in der Pfarrgemeinde Affalterbach und ihre Mitgliedschaft im Pfarrgemeinderat geehrt.
- Marianne Hajek engagiert sich seit vielen Jahren in der Therapiegruppe Pfaffenhofen der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e.V.
- Für ihr ehrenamtliches Engagement in der Pfaffenhofener Tafel wurden Dietlinde Ehmer, Simon Gräf, Josefa Huber, Katharina Mayer sowie Helma Wagner und Ludwig Wagner ausgezeichnet.
Notburga Dierl und Marianne Rother erhielten die Stadtmedaille. Links Pfaffenhofens Rathauschef Thomas Herker, rechts der Dritte Bürgermeister von Rohrbach, Johann Vachal.