Entschärfung der 3,8 Tonnen schweren Fliegerbombe am 25. Dezember – Eine der größten Evakuierungs-Maßnahmen, die es je in Deutschland gab – 32 000 Haushalte betroffen
(ty) Rund 54 000 Augsburger müssen am Sonntag, 25. Dezember, im Rahmen einer groß angelegten Evakuierungs-Aktion ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Grund dafür ist die Entschärfung einer sage und schreibe 3,8 Tonnen schweren Fliegerbombe, die gestern bei Bauarbeiten in der Jakoberwallstraße entdeckt worden war. Nach Angaben der Stadt handelt sich um eine der größten Evakuierungs-Maßnahmen, die je in Deutschland organisiert worden sind. Betroffen seien auch ein Krankenhaus sowie Senioren- und Pflegeheime.
„Der Fund ist gesichert und wird von Polizei und Sicherheitskräften überwacht“, teilte die Stadt auf ihrer Internet-Seite mit. Derzeit gehe keine Gefahr von der Fliegerbombe aus. Sie werde von einem Kampfmittelräumdienst entschärft. Es handelt sich um die größte Fliegerbombe, die in der Nachkriegszeit im Stadtgebiet von Augsburg gefunden worden ist, wurde aus dem Rathaus gemeldet. Die meisten Fliegerbomben wiegen laut Medienberichten 250 bis 500 Kilo.
Am 1. Weihnachtsfeiertag findet ab 8 Uhr die Evakuierung der Schutzzone – 1500 Meter rund um die Fundstelle – statt. Alle Bewohner innerhalb dieser festgelegten Zone sind aufgefordert, ihre Häuser und Wohnungen bis spätestens 10 Uhr zu verlassen, teilte die Polizei mit. Diese Evakuierung sei unabdingbar, heißt es von Seiten der Stadt. Die Schutzzone umfasst weite Teile der Innenstadt. Betroffen seien rund 32 000 Haushalte beziehungsweise 54 000 Einwohner. Welche Straßen genau betroffen sind, zeigt ein Stadtplan auf www.augsburg.de/evakuierung. Die detaillierten Einsatzpläne werden derzeit noch ausgearbeitet.
Diese Grafik der Polizei zeigt das riesige Gebiet, das von der Evakuierung betroffen ist.
Die Stadt Augsburg bittet alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger, in dieser Zeit bei Familie und Freunden außerhalb der Schutzzone unterzukommen. „Mein Wunsch wäre es, dass die Augsburger am 1. Weihnachtsfeiertag zusammenstehen und die für viele Mitbürger unangenehme Situation gemeinsam meistern“, so Oberbürgermeister Kurt Gribl. Ab 8 Uhr werden aber auch Notunterkünfte in der Messe, Turnhallen und Schulen bereit stehen. Auch Fahrzeuge dorthin werden zur Verfügung stehen.
Die "Augsburger Allgemeine" hat diesen Videobericht veröffentlicht und berichtet auch im Live-Ticker.