Birgit Mooser-Niefanger aus Freising, die bereits offiziell nominiert worden war, hat ihrer Partei den Rücken gekehrt
(zel) Die Grünen im Wahlkreis 214, zu dem auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört, müssen sich einen neuen Bundestags-Kandidaten suchen. Birgit Mooser-Niefanger, die im Oktober in Allerhausen von den Delegierten bei nur zwei Gegenstimmen offiziell nominiert worden war, hat nämlich der Partei den Rücken gekehrt. Die 47-Jährige, Kommunikationstrainerin und Autorin, war bislang die Fraktionschefin der Grünen im Freisinger Stadtrat, saß zudem für die Grünen im Kreistag – und sie ist stellvertretende Landrätin. Ihre kommunalpolitischen Aktivitäten will sie nach eigenen Worten in der „Freisinger Mitte“ fortsetzen.
„Als Folge einer für mich klaren und unzweifelhaften Entscheidung darüber, wie mein gesellschaftliches Mitwirken in Zukunft aussehen soll, habe ich die Kreisvorstandschaft Freising von Bündnis 90/Die Grünen über meinen Austritt aus der Partei informiert“, teilte Mooser-Niefanger mit. Und: „In diesem Zusammenhang habe ich auch meine Kandidatur um das Direktmandat im Wahlkreis 214 sowie meinen Platz auf der Bayernliste der Grünen für die Bundestagswahl 2017 zur Verfügung gestellt.“
Sie sei ihren „grünen Weggefährtinnen und Weggefährten sehr dankbar für eine intensive gemeinsame Zeit, das Vertrauen und die Unterstützung“, die sie in all den Jahren bekommen habe, erklärte Mooser-Niefanger und betonte, dass sie eine Entscheidung für sich getroffen habe „und nicht eine gegen die Freisinger Grünen“.
Letztendlich betrachte sie ihren Schritt „als einen Akt der Fairness“, sagte sie. „Wenn man das Gefühl hat, dass der eigene Pulsschlag nicht oder nicht mehr übereinstimmt mit dem der Gruppe, dann muss man alleine schon aus Aufrichtigkeit und Respekt den anderen gegenüber für sich die Konsequenzen ziehen.“
Sie sei „der festen Überzeugung, dass meine Vorstellungen von bürgerschaftlichem Engagement und Kommunalpolitik, die ich als sehr pragmatisch und primär an den Bedürfnissen der Menschen orientiert bezeichnen würde, sich besser realisieren lassen ohne die Bindung an die Programmatik und den ideologischen Überbau einer Partei“.
In diesem Sinne wird sich Mooser-Niefanger nach eigenen Worten ab sofort weiter auf ihre Mitarbeit im „SV Zukunft e.V.“ konzentrieren und ihre kommunalpolitischen Aktivitäten in der „Freisinger Mitte“ fortsetzen. Sie freue sich über die sehr freundliche Aufnahme in den Reihen der „Freisinger Mitte“ sowie darauf, „mit den beiden Fraktionen im Stadtrat und Kreistag Freising inspiriert und ergebnisorientiert Politik zu machen“.
Die Grünen verlieren indes eine engagierte und ambitionierte Politikerin. Eine, die von sich selbst sagt, dass Optimismus ihre Stärke sei – als Schwäche nennt sie dagegen einen starken Hang zur Ungeduld.
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