Im Rahmen der Entschärfung der riesigen Fliegerbombe waren gestern auch BRK-Helfer aus dem Kreis Pfaffenhofen nach Augsburg beordert worden
(ty) Als gestern in Augsburg weite Teile der Innenstadt evakuiert werden mussten, bevor eine riesige Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden konnte, waren auch Helfer aus dem BRK-Kreisverband Pfaffenhofen im Einsatz. Rund 32 000 Haushalte waren bekanntlich von der riesigen Sperrzone betroffen, die im Umkreis von 1,5 Kilometern um den Fundort des Monstrums errichtet wurde – 54 000 Menschen mussten zeitweise ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Es war eine der größten Maßnahmen dieser Art, die es in Deutschland je gegeben hat.
Am späten Abend des 23. Dezember klingelten bei den Mitgliedern der Schnelleinsatzgruppe (SEG) „Behandlung“ des BRK-Kreisverbands Pfaffenhofen die Mobiltelefone – es ging um die Einsatzanforderung für den ersten Weihnachtsfeiertag in Augsburg. „Neun Einsatzkräfte aus unserer Bereitschaft warfen daraufhin ihre Weihnachtspläne um und fanden sich am 25. Dezember um kurz vor 5 Uhr morgens am Kreisverband ein“, wird uns berichtet. „Wir machten uns mit unserem ,Gerätewagen Sanität’ und dem Mannschaftswagen auf den Weg nach Augsburg.“
In Schrobenhausen trafen sich die BRK-Helfer aus dem Kreis Pfaffenhofen mit sechs Kameradinnen und Kameraden aus der Bereitschaft Eichstätt, um als Teil des insgesamt 125 Helfer umfassenden Standard-Hilfeleistungskontingents im Ernstfall – also im Falle der Detonation der Luftmine – einen Behandlungsplatz vorzuhalten sowie die Erstversorgung von Verletzten zu übernehmen. „Der Bereitstellungsplatz lag zunächst in der Bergiusstraße, gegen Mittag wurden wir in die Messe verlegt“, berichten die BRK-Helfer.
„Obwohl wir glücklicherweise nicht zum Einsatz kamen“, heißt es von den Pfaffenhofener BRK-Leuten weiter, „war es beeindruckend zu sehen, wie die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der verschiedenen Hilfsorganisationen bei solch einem Großeinsatz zusammenarbeiten.“ Und: „Wir trafen jede Menge Kameradinnen und Kameraden aus ganz Bayern und konnten uns während der Wartezeit austauschen, neue Kontakte knüpfen und alte wieder aufwärmen.“ Die „reichliche und schmackhafte Verpflegung“ sei ebenfalls durch ehrenamtliche Helfer bereitgestellt worden.
Am Abend kam dann bekanntlich die gute Nachricht: Die Bombe war erfolgreich entschärft und damit konnten auch die Helfer aus dem Kreis Pfaffenhofen wieder abrücken. Gegen 22 Uhr war für sie der Einsatz mit dem Eintreffen an der Zentrale in Pfaffenhofen dann offiziell beendet. In einer heute Abend von BRK-Kreisgeschäftsführer Herbert Werner verschickten Mitteilung heißt es abschließend: „Vielen Dank an alle Ehrenamtlichen, die ihre Weihnachtspläne so kurzfristig umgeworfen haben. Wir wünschen Euch ein Schönes Rest-Fest ohne Einsätze und gute Erholung.“
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