Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Flucht vor Polizeikontrolle fordert ein Menschenleben
(ty) Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 20 auf Höhe Kothmaißling (Kreis Cham) ist heute Nacht ein 47-jähriger Mann ums Leben gekommen. Ein 29-Jähriger, der offenbar vor einer Polizeikontrolle flüchten wollte und den Crash verursachte, kam mit mittelschweren Verletzungen in ein Krankenhaus.
Gegen 2.30 Uhr wollten Beamte auf der B20 in Fahrtrichtung Furth im Wald auf Höhe von Chammünster einen VW Passat einer verdachtsunabhängigen Kontrolle unterziehen. Sie setzten hierzu entsprechende Anhalte-Signale ein, darunter auch Blaulicht und Martinshorn. Der 29-jährige Fahrer des VW aus dem Landkreis Cham missachtete diese Signale, vergrößerte den Abstand zu dem Polizeiauto auf über 200 Meter und setzte seine Fahrt mit hoher Geschwindigkeit fort.
Auf Höhe der Anschlussstelle Kothmaißling geriet der 29-Jährige aus bislang noch ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn und kollidierte frontal mit einem aus Richtung Furth im Wald kommenden BMW 3er Touring. Der Fahrer des BMW, ein 47-Jähriger aus dem Landkreis Cham, wurde durch die Wucht des Aufpralls in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Trotz sofort hinzugezogener Feuerwehren und Rettungsdienste kam für den 47-Jährigen jede Hilfe zu spät. Ein Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen. Der 29-jährige VW-Fahrer kam mit mittelschweren Verletzungen in ein Krankenhaus.
Zur Klärung der Unfallursache wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft ein Sachverständiger hinzugezogen. Die B20 war für diese Untersuchungen sowie die anschließende Fahrbahnreinigung mehrere Stunden gesperrt. An den beiden Autos entstand Totalschaden.
74-Jähriger stirbt bei Wohnungsbrand
(ty) Aus bislang ungeklärter Ursache ist heute Morgen in Aschaffenburg in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses ein Feuer ausgebrochen. Drei Bewohner, darunter auch ein Schwerstverletzter, wurden von den Einsatzkräften ins Freie gebracht. Für den 74-Jährigen kam jedoch jede Hilfe zu spät; er erlag noch vor Ort seinen schweren Verletzungen. Wie das Feuer entstehen konnte, ist nun Gegenstand der Ermittlungen, die inzwischen die Kriminalpolizei übernommen hat. Zur Sachschadenshöhe liegen noch keine gesicherten Erkenntnisse vor.
Kurz vor 6 Uhr war die Mitteilung über den Brand bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken eingegangen. Sofort machten sich Streifenbesatzungen und ein Großaufgebot der örtlichen Feuerwehren auf den Weg zum Einsatzort in der Theresienstraße. Wie sich herausstellte, war das Feuer offenbar in einer Wohnung im zweiten Obergeschoss ausgebrochen.
Bei Eintreffen der Einsatzkräfte befand sich der 74-Jährige noch in der brennenden Wohnung. Er konnte von der Feuerwehr lokalisiert, ins Freie gebracht und dem Rettungsdienst übergeben werden. Die Rettungskräfte kämpften in der Folge um das Leben des Mannes. Aber noch bevor er mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden konnte, erlag er seinen schweren Verletzungen.
Die Ehefrau des Toten erlitt mittelschwere Verletzungen. Sie kam nach einer Erstversorgung durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus. Ein weiterer Bewohner, der sich zum Zeitpunkt des Brandes im Anwesen befand, blieb unversehrt. Ein Polizeibeamter wurde während des Einsatzes durch herabfallende Glasscherben leicht am Ohr verletzt. Die Feuerwehren hatten den Brand schnell im Griff, sodass ein weiteres Ausbreiten verhindert werden konnte.
Haftbefehl gegen Klinik-Arzt: Verdacht der Vergewaltigung
(ty) Wegen des Verdachts der Vergewaltigung erging heute gegen einen 45-jährigen Mediziner des Klinikums Bamberg Haftbefehl. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft ermitteln gegen den Arzt, der im Dezember 2016 eine Frau vergewaltigt haben soll. Nach den bisherigen Erkenntnissen soll der Mann eine Frau dazu gedrängt haben, gegen ihren ausdrücklichen Willen den Oralverkehr bei ihm auszuüben.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erging deshalb gegen den 45-Jährigen jetzt Haftbefehl. Die intensiven Ermittlungen zur Aufklärung des Tatvorwurfs laufen weiterhin auf Hochtouren. „Dies wird wohl noch längere Zeit in Anspruch nehmen, weshalb Polizei und Staatsanwaltschaft über diese Pressemeldung hinaus, keine weiteren Auskünfte erteilen werden“, wurde heute erklärt.
Spektakulärer Unfall endet für Beifahrerin im Knast
(ty) Zu einem Verkehrsunfall wegen überhöhter Geschwindigkeit kam es gestern auf der Zwanziger Straße in Lindau. Ein 30-jähriger Pkw-Fahrer kam in der Linkskurve von der Fahrbahn ab und „parkte“ seinen Pkw rechts daneben auf einem großen Stein. Das Auto musste per Kran von dem Felsbrocken geborgen werden. Es war nicht mehr fahrbereit und wurde abgeschleppt. Verletzt wurde niemand.
Bei der 26-jährigen Mitfahrerin wurde von den Beamten festgestellt, dass gegen sie ein Haftbefehl wegen nicht bezahlter Ordnungswidrigkeiten vorlag. Da die Frau den geforderten Geldbetrag nicht bezahlen konnte, wurde sie in die nächstgelegene Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Zwei Kilo Crystal-Meth sichergestellt
(ty) Einen bemerkenswerten Fahndungserfolg verzeichnete gestern die Gemeinsame Ermittlungsgruppe (GER Nordbayern) des bayerischen Landeskriminalamts und des Zollfahndungsamtes, als sie in der Oberpfalz mehr als zwei Kilogramm Metamfetamin („Crystal-Meth“) sicherstellte. Das überaus gefährliche Rauschgift wurde im Bereich Wernberg gegen 12.30 Uhr in einem VW -Tuareg transportiert, der mit zwei Personen besetzt auf der A93 – aus der Tschechischen Republik kommend – unterwegs war und kontrolliert wurde.
Dabei fanden Beamte am Körper des 55-jährigen deutschen Beifahrers acht mit Klebstoff befestigte Päckchen. In diesen waren nach ersten Tests vor Ort etwa 2,3 Kilo Crystal verpackt. Die weiteren Ermittlungen in dieser Sache führt die GER gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg/Fürth. Der 55-Jährige und die 37-jährige Fahrerin des VW wurden festgenommen. Das Auto wurde sichergestellt, um es im Rahmen des weiteren Verfahrens als Tatwerkzeug einziehen zu lassen.
Bei den anschließenden Durchsuchungen der Wohnungen der Tatverdächtigen und eines weiteren Geschäftsraums in Roth wurde noch weiteres Rauschgift gefunden: etwa 60 Gramm „Crystal-Meth“ und zirka dieselbe Menge an Marihuana gefunden. Beide Beschuldigten werden auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Tödliches Überholmanöver
(ty) Heute Vormittag ist es auf der B8 im Kreis Würzburg zu einem Frontalzusammenstoß zwischen zwei Pkw gekommen. Ein Autofahrer wurde so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle starb. Ein weiterer Beteiligter kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus.
Kurz vor 10.30 Uhr hat sich der Verkehrsunfall ereignet. Dem Sachstand nach war ein 75-Jähriger mit einem Toyota von Würzburg in Richtung Uettingen unterwegs; er überholte einen vor ihm fahrenden Autokran und übersah dabei offenbar einen entgegenkommenden Ford, der in Richtung Würzburg fuhr. Es kam zum Frontalzusammenstoß zwischen den beiden Pkw. Durch die Wucht wurden beide Fahrzeuge schwer beschädigt.
Am Steuer des Ford saß ein 81-Jähriger aus dem Landkreis Würzburg. Der Mann war zunächst in seinem Pkw eingeklemmt und musste durch die Feuerwehr aus dem Wrack befreit werden. Er war so schwer verletzt, dass er wenig später noch an der Unfallstelle starb. Der Toyota-Fahrer, der aus dem Landkreis Main-Spessart stammt, kam nach der Erstversorgung in ein Krankenhaus.
Großbrand
(ty) Beim Brand einer Schreinerei samt Garage in Schalkham (Kreis Landshut) entstand heute hoher Sachschaden. Gegen 5.25 Uhr wurde über die Rettungsleitstelle zunächst der Brand einer Garage mitgeteilt. Bei Eintreffen der Polizei standen auch bereits der angrenzende Schuppen sowie die Schreinerwerkstatt in Brand. In der Garage befanden sich noch zwei Pkw, die durch die Flammen zerstört wurden. Der Schaden wird derzeit auf zirka 150 000 Euro beziffert. Personen wurden nicht verletzt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache, die derzeit noch nicht feststeht, übernommen.
Pkw kracht in Streufahrzeug
(ty) Nur noch Schrott blieb gestern im Kreis Bayreuth von einem Skoda übrig, nachdem der Wagen auf der A9 in ein Streufahrzeug gekracht war. Der Streudienst der Autobahnmeisterei war in Richtung Berlin auf der linken Spur unterwegs. Trotz aller Gelblichter und Warnfarben übersah der 60 Jahre alte Mann am Steuer des Skoda das vor ihm fahrende Winterdienstfahrzeug. Um einen Auffahrunfall zu vermeiden, nutze er die Lücke zwischen Mittelschutzplanke und Streufahrzeug zum Überholen. Dabei geriet der Pkw allerdings ins Schleudern und krachte gegen das Räumschild des Winterdienstes. Der 60-jährige Sachse blieb zum Glück unverletzt. Das Fahrzeug musste abgeschleppt werden, während am Räumfahrzeug kein Schaden entstand.
Wasserschaden: Haus unbewohnbar
(ty) In einer unbewohnten Wohnung im zweiten Obergeschoss eines Hauses in Coburg trat gestern Abend Wasser aus einem Rohr aus. Von dort aus suchte es sich seinen Weg und breitete sich in den darunter liegenden Räumlichkeiten aus. Die Wohnungen wurden auf Grund der Wasserschäden gänzlich unbewohnbar, so dass die betroffenen Bewohner bei Verwandten unterkommen mussten.
Laut Feuerwehr besteht für das Gebäude keine Einsturzgefahr, dennoch wird ein Baustatiker das Haus genauer unter die Lupe nehmen müssen. Die städtischen Überlandwerke stellten vorsorglich Wasser, Strom und Gas ab. Der Schaden dürfte mindestens 50 000 Euro betragen. Eine genaue Bezifferung ist aber erst nach der Erstellung des Gutachtens durch einen Baustatiker möglich.
Überregional agierende Bande gefasst
(ty) Zahlreiche Bergbahnen im bayerischen und österreichischen Grenzgebiet sind im vergangenen Jahr Ziel einer überregional agierenden Einbrecher-Bande geworden. Bei der Kripo Traunstein wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die in engem Kontakt mit österreichischen Ermittlern stand und ständig Erkenntnisse abglich. Beamten des Landeskriminalamts Tirol gelang nun die Festnahme einer fünfköpfigen Tätergruppe.
In verschiedenen Gemeinden an der Alpenkette zwischen Berchtesgaden und Garmisch-Partenkirchen kam es im Jahresverlauf 2016 zu zahlreichen Einbrüchen in Bergbahnen und Hotels. Allein von 18. bis 25. August brachen zunächst unbekannte Täter zwei Mal in die Jennerbahn in Schönau am Königssee, die Kampenwandbahn in Aschau im Chiemgau und die Kreuzeckbahn in Garmisch-Partenkirchen ein. Kurz zuvor war ebenfalls in das Kassenhäuschen der RVO-Busbetriebs am Obersalzberg/Kehlsteinhaus eingebrochen worden. Neben der entwendeten Beute – nach derzeitigem Stand alleine in Oberbayern ein sechsstelliger Betrag – verursachten die Täter auch hohen Sachschaden.
Aufgrund gleichgelagerter Fälle im österreichischen Bundesland Tirol wurden Informationen und Ermittlungsergebnisse ausgetauscht sowie die weiteren Maßnahmen zwischen den bayrischen und österreichischen Sicherheitsbehörden eng abgestimmt. Kurz vor Weihnachten gelang es schließlich Beamten des Landeskriminalamtes Tirol, fünf Albaner im Alter zwischen 21 und 39 (drei Männer, zwei Frauen) nach Einbrüchen in Zauchensee festzunehmen. Die Täter waren „gut getarnt“ mit einem weißen Wohnmobil und einem Pkw mit italienischer Zulassung unterwegs.
Die überaus professionell agierenden Täter, die zum Teil auf Campingplätzen in der Nähe der Tatorte in Österreich genächtigt hatten, kommen auch als Täter für die Einbruchsdiebstähle mit ähnlichem Modus im bayerischen Raum und in Baden-Württemberg in Betracht. So konnte bereits eine erste Täterspur einem Tatverdächtigen zugeordnet werden, der den Einbruch in die Jenner-Bergbahn verübt haben dürfte und auch für den Einbruch in das RVO-Kassenhäuschen in Betracht kommt. Der vollständige Spurenabgleich wird aufgrund der zahlreichen im Raum stehenden Taten noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Schlag gegen die Drogen-Szene: Jede Menge Verdächtige
(ty) Bereits seit Monaten führen Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Würzburg intensive und umfangreiche Ermittlungen in einem Rauschgiftverfahren. Größere Mengen sind bei Razzien sichergestellt worden und mehr als 20 Personen haben sich als dringen tatverdächtig herauskristallisiert. Drei Männer und zwei Frauen, die allesamt aus dem Raum Würzburg stammen, befinden sich inzwischen in Untersuchungshaft. Heute hat die Polizei weitere Details zu dem Fall veröffentlicht.
Im April 2016 hatten Rauschgiftfahnder Hinweise auf einen 45-Jährigen aus dem Landkreis Würzburg erlangt, der schwunghaften Handel mit Amphetamin betrieben haben soll. Der Tatverdacht gegen den Mann hat sich im Zuge der folgenden, monatelangen Ermittlungen erhärtet. Er wurde nach einem mutmaßlichen Rauschgiftgeschäft am 3. September im Würzburger Stadtgebiet kontrolliert. Dabei stellten die Kripobeamten mehr als 200 Gramm Amphetamin sicher. Dem Sachstand nach soll der Mann das Rauschgift von einem Würzburger im Alter von 29 Jahren bezogen haben, in dessen Wohnung die Ermittler noch am selben Tag weitere rund 1,2 Kilo des Betäubungsmittels sicherstellten. Der 29-Jährige wiederum soll das Rauschgift von einer sieben Jahre jüngeren Frau, die ebenfalls aus Würzburg stammt, erhalten haben.
Alle drei Tatverdächtigen wurden damals vorläufig festgenommen und am 4. September dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht vorgeführt. Dieser erließ gegen das Trio Untersuchungshaftbefehle wegen des dringenden Verdachts des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Die beiden Männer und die Frau wurden im Anschluss in unterschiedliche Justizvollzugsanstalten eingeliefert.
Im Zuge weiterer umfangreicher Ermittlungen ergaben sich Hinweise auf zwei mutmaßliche Hintermänner in Nordrhein-Westfalen, die im Zeitraum von 2013 bis 2016 mindestens 30 Kilogramm Amphetamin durch insgesamt fünf Kuriere zur Wohnung der 22-jährigen Würzburgerin transportieren lassen haben sollen. Als weitere mutmaßliche Großabnehmer der Kurierfahrer kristallisierten sich schließlich noch ein 29-Jähriger aus Würzburg und eine gleichaltrige Würzburgerin heraus. Gegen die beiden wurden durch die Staatsanwaltschaft ebenfalls Haftbefehle erwirkt, die am 13. Oktober 2016 vollzogen wurden. Nach enger Zusammenarbeit mit den Behörden in Nordrhein-Westfalen befinden sich auch die von dort stammenden Hintermänner und mutmaßliche „Drogenkuriere“ inzwischen in Haft.
Da sich bei den laufenden Ermittlungen noch zahlreiche weitere Tatverdächtige herauskristallisiert haben, die allesamt als „Kleinabnehmer“ in Frage kommen, erfolgte nun am Dienstag eine groß angelegte Razzia. Mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei durchsuchte die Kripo insgesamt acht Objekte in Stadt und Landkreis Würzburg, im Kreis Main-Spessart sowie in Schweinfurt. Zum Teil wurden geringe Mengen Betäubungsmittel und Rauschgiftutensilien sichergestellt.
In der Wohnung eines 28-Jährigen im Landkreis Würzburg entdeckten die Beamten auch eine Marihuana-Plantage. Die acht Beschuldigten, die von der Durchsuchungsaktion betroffen waren, wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Die weiteren Ermittlungen, insbesondere hinsichtlich weiterer möglicher Abnehmer, werden von der Kriminalpolizei in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft geführt. Die umfangreichen Ermittlungen dauern noch an.