Zusammenlegung am Standort Reichertshausen erfolgt im März – Sparkasse: "Filial-Schließungen stehen für uns nicht zur Debatte"
Von Tobias Zell
Die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte schließt am 6. März ihre Filiale in Ilmmünster und legt diese mit der in Reichertshausen zusammen. Das bestätigte das Geldinstitut heute auf Anfrage unserer Zeitung. Die persönliche Beratung der Ilmmünsterer Kunden erfolge künftig in Reichertshausen, wo „erweiterte Öffnungszeiten sowie eine bessere technische Ausstattung“ geboten würden. Damit sich die Kunden aus Ilmmünster weiterhin vor Ort mit Bargeld versorgen können, beabsichtigt die Bank, beim hiesigen Netto-Markt einen Geld-Automaten aufzustellen.
Wie aus der Vorstands-Etage erklärt wird, werde die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte ihr Filialnetz „im Geschäftsbereich Pfaffenhofen optimieren“. Deshalb werde im März die Filiale in Ilmmünster mit dem Kompetenz-Center in Reichertshausen zusammengelegt. „Die derzeitigen Rahmenbedingungen, insbesondere die Niedrig-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank und auch die Kundenfrequenz in den Filialen, machen eine Optimierung im Geschäftsbereich notwendig“, heißt es dazu. „Immer mehr Kunden wickeln ihre Routine-Geschäfte selbst über elektronische Medien ab und suchen vorrangig die Filiale, respektive unsere Kundenberater, für eine persönliche Beratung auf.“
Mit der Zusammenlegung in Reichertshausen „stärken wir unsere Beratungskompetenz und stellen die Qualität auf Dauer sicher“, teilte der Vorstand mit. Die relativ geringe Entfernung von knapp drei Kilometern zwischen Ilmmünster und Reichertshausen „dürfte für eine Beratung nicht hinderlich sein“. Ebenfalls eine Rolle gespielt haben bei dieser Entscheidung „die erforderlichen Investitionen in unser Filialgebäude in Ilmmünster“. Derzeit erfülle der Standort Ilmmünster nicht den entsprechenden Standard, „weil Beratungsplätze fehlen und der Service-Bereich zu überdimensioniert ist“.
Aus diesen Gründen, so teilt der Vorstand mit, „schließen wir unsere Filiale in Ilmmünster am 6. März und legen diese mit der Filiale Reichertshausen zusammen.“ Die Kontonummern der betroffenen Kunden bleiben den Angaben zufolge unverändert. „Die Beraterinnen werden dann in Reichertshausen nach wie vor für ihre Kunden zuständig sein.“ Dort biete man erweiterte Öffnungszeiten und eine bessere technische Ausstattung. „Damit sich die Kunden aus Ilmmünster weiter mit Bargeld versorgen können, beabsichtigen wir, beim Netto-Markt in Ilmmünster einen Geldausgabe-Automaten aufzustellen.“
Der Ilmmünsterer Bürgermeister Anton Steinberger (CSU) bedauerte die bevorstehende Schließung der Bank-Filiale gegenüber unserer Zeitung. Er denke dabei vor allem an die älteren Kunden. Außerdem gehe die persönliche Beratung in Ilmmünster verloren. Die Gemeinde sei über die Entscheidung informiert, aber vor vollendete Tatsachen gestellt worden, sagt Steinberger. Jegliche Bemühungen, diesen Schritt vielleicht noch abwenden zu können, seien damit ins Leere gelaufen. Der Rathauschef verweist aber darauf, dass mit der Sparkasse weiterhin ein Geldinstitut im Ort vertreten ist.
Und das solle auch so bleiben, betonte heute ein Sprecher der Pfaffenhofener Sparkasse auf Anfrage. „Für Ilmmünster gibt es keinerlei Schließungspläne“, betont Unternehmens-Sprecher Manfred Hailer. „Es steht für uns überhaupt nicht zur Debatte, irgendwelche Filialen zu schließen. Wir wollen in der Fläche vertreten bleiben – das ist erklärtes Ziel.“ Man wolle den persönlichen Service vor Ort weiter aufrechterhalten, so Hailer. Die Sparkasse werde eine Info-Aktion in Ilmmünster starten, um sich als Bank vor Ort zu präsentieren. Außerdem weise man auf den einfachen Service zum Konto-Wechsel hin.