Bei der ökumenischen Telefonseelsorge Augsburg sind im vergangenen Jahr 12 300 Anrufe eingegangen – Krisentelefon für Großereignisse in Vorbereitung
(pba) Die ökumenische Telefonseelsorge Augsburg hat im vergangenen Jahr rund 12 300 Anrufe entgegengenommen – im Jahr zuvor waren es 11 400. Pro Tag ergibt das rund 25 Gespräche mit einer täglichen Gesamtgesprächszeit von 9,7 Stunden. Diese Zahlen sind dem Jahresbericht zu entnehmen, den die Telefonseelsorge jetzt veröffentlicht hat.
Eine Statistik im Jahresbericht gibt auch einen Überblick darüber, mit welchen Themen die Mitarbeiter der Telefonseelsorge konfrontiert waren: Fast die Hälfte aller Anrufer (46 Prozent) suchte das Gespräch aufgrund psychischer Probleme wie depressive Verstimmungen, Ängste und weitere seelische Nöte. Beziehungsfragen sind mit rund 44 Prozent das zweithäufigste Thema. Mindestens ein Telefonat pro Tag befasste sich mit dem Thema Suizidalität. Und rund zwei Drittel der Anrufenden waren Frauen.
Die 76 Ehrenamtlichen waren Tag und Nacht im Einsatz, um die insgesamt 1828 Schichten zu übernehmen. Zusätzlich waren sie auch in der Chat- und Mailberatung aktiv. Diakon Franz Schütz, Leiter der Telefonseelsorge Augsburg, ist begeistert vom Engagement der Ehrenamtlichen: „Durch ihre vielfältigen Vorerfahrungen bringen sie alle unterschiedliche Fähigkeiten in die Arbeit ein“, sagt er. Schütz leitet die Telefonseelsorge Augsburg nunmehr seit 20 Jahren. Neu dazugekommen sind im vergangenen Jahr 14 neue Ehrenamtliche. Ab 22. September beginnt wieder eine neue Ausbildungsphase für ehrenamtliche Telefonseelsorger. Interessierte können an den Informationsabenden am 18. Mai und am 18. Juli mehr darüber erfahren.
Finanziert werden die Personal- und Betriebskosten der ökumenischen Telefonseelsorge zu 75 Prozent durch die Diözese Augsburg und zu 25 Prozent durch das diakonische Werk Augsburg. Die Aus- und Weiterbildungen der Mitarbeiter können durch Zuschüsse der Stadt Augsburg, des Bezirks Schwaben und der Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg sowie durch Spenden abgedeckt werden.
Dank einer höheren Einzelspende im vergangenen Jahr kann die ökumenische Telefonseelsorge außerplanmäßige Projekte wie eine regionale Mail-Beratung mit Vernetzung regionaler Beratungsstellen umsetzen. Ein Projekt, das sich bereits in Vorbereitung befindet, ist ein Krisentelefon für Großereignisse, damit Menschen in Panik und Krisensituationen direkt durchwählen können. Mit einem derartigen Krisentelefon konnte die katholische Telefonseelsorge München beim Amoklauf im Juli vergangenen Jahren vielen Anrufenden beistehen.
Die ökumenische Telefonseelsorge Augsburg ist erreichbar über die Telefonnummern 08 00 - 111 0 111 und 08 00 - 111 0 222 sowie unter 11 61 23 (ohne Vorwahl wählen). Zur Mail- und Chat-Beratung gelangt man über www.telefonseelsorge-augsburg.de.