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Die "Businessbrothers" um Andreas Weiß vom Schyren-Gymnasium haben beim Sparkassen-Börsenspiel im Kreis Pfaffenhofen mächtig abgeräumt – Eindrücke von der Siegerehrung und der Blick auf ein turbulentes Jahr an den Märkten

(ty/zel) Die besten Nachwuchs-Börsianer werden traditionell beim großen „Planspiel Börse“ gesucht, das die Sparkassen Ende vergangenen Jahres bereits in der 34. Auflage veranstaltet haben. Aus dem Geschäftsgebiet der Sparkasse Pfaffenhofen beteiligten sich insgesamt 364 Schüler in 102 Teams. Die erfolgreichste Anlage-Strategie entwickelten dabei die „Businessbrothers“ vom Schyren-Gymnasium. Sie machten ihrem Namen alle Ehre und vermehrten ihr virtuelles Startkapital in dem zehnwöchigen Zeitraum um stolze 5800 Euro. Dafür erhielt das Team um Andreas Weiß echte 250 Euro Preisgeld. Auf dem zweiten und dritten Platz der Landkreis-Wertung landeten die Gruppen „Senpai Corporation“ und „Cash Crashers“ aus dem Wolnzacher Hallertau-Gymnasium – sie machten rund 3650 beziehungsweise 3450 Euro Gewinn und wurden dafür mit 150 beziehungsweise 100 Euro belohnt.

Insgesamt waren diesmal zwischen 5. Oktober und 14. Dezember mehr als 31 600 Teams mit 117 000 Schülern aus Deutschland, Italien, Frankreich, Luxemburg, Schweden und Mexiko im Börsenfieber. Sie wickelten zusammen 670 000 Transaktionen ab und machten unterm Strich 2,8 Milliarden Euro Umsatz. Das beste deutsche Team hatte am Ende rund 69 250 Euro auf dem Spiel-Konto und vermeldete damit einen stolzen Ertrag von 38,5 Prozent.

Von den 102 Gruppen aus dem Kreis Pfaffenhofen, die sich angemeldet hatten, wurden 93 auch tatsächlich aktiv und wickelten zusammen 2123 Aufträge ab. Dabei zeigte sich, dass es gar nicht so einfach ist, an der Börse Geld zu verdienen: Denn nur 42 Teams hatten am Ende ihr Geld vermehrt. Während das Top-Team, die genannten „Businessbrothers“, elf Prozent Rendite einfuhr, machte die glückloseste Riege ein Minus von rund sechs Prozent. Bayernweit waren übrigens auch 115 Lehrer-Gruppen an den Start gegangen, aus dem Landkreis Pfaffenhofen aber kein einziges – was von den Verantwortlichen etwas bedauert wurde.

Dass das vergangene Börsenjahr ein durchaus turbulentes war, zeigte Alexander Schmid vom Vermögensmanagement der Sparkasse an einigen wichtigen Entwicklungen und Daten auf. So verbuchte der deutsche Leit-Index DAX im abgelaufenen Jahr ein Plus von 6,9 Prozent – allein in den zehn Wochen des Börsenspiels verbesserte er sich um 6,2 Prozent. In diesem Zeitraum herrschte überhaupt kräftig Bewegung: Der Eurostoxx kletterte um 6,1 Prozent, der Dow Jones um 8,3 Prozent, der Ölpreis um 6,2 Prozent – der ohnehin schon niedrige Goldpreis gab indes um fast zehn Prozent nach.

Alexander Schmid vom Vermögensmanagement ließ das Börsenjahr Revue passieren.

2016 hielt für die Börsianer den schwächsten Auftakt seit 50 Jahren bereit. Trotzdem sollte am Ende das Billiggeld der Zentralbanken wieder die Aktienmärkte antreiben. So beschloss der DAX das fünfte Jahr in Folge mit einem Plus. In Atem hielten die Börsianer der Brexit, die italienische Bankenkrise und Donald Trumps Wahl zum US-Präsidenten. Die deutschen Gewinner-Aktien des vergangenen Jahres waren Adidas (plus 68 Prozent), Siemens (31 Prozent) und BASF (25 Prozent), während auf der anderen Seite die Papiere der Deutschen Bank und der Commerzbank sowie von E.ON  um 23 beziehungsweise 24 Prozent abstürzten.

Auch auf die größten „Kapital-Vernichter“ sowie die besten Geheimtipps ging Schmid ein. Wer zum Anfang des vergangenen Jahres 100 000 Euro in chinesische Aktien investiert hätte, dem wären zu Silvester gerade noch 85 730 Euro geblieben. Wer dagegen an den brasilianischen Bovespa-Index glaubte, der konnte aus 100 000 Euro stolze 173 510 machen. Aber auch durch den Anstieg des  Ölpreises wären 57 300 Euro Gewinn drin gewesen.

Zurück zum Börsenspiel: Auf Rang vier in der Landkreis-Wertung landete das Team „Lilifee“ vom Hallertau-Gymnasium, das aus 50 000 Euro immerhin 53 380 machte. Das Ensemble erhielt ebenso 50 Euro Preisgeld wie die nachfolgenden Gruppen, die es noch in die Top-Ten geschafft hatten. Neun der zehn besten Mannschaften kommen aus einem der beiden Gymnasien, auf Rang fünf spekulierte sich ein Team der Mittelschule Vohburg. Mit keiner Gruppe in den Top-Ten landeten die Staatliche Berufsschule Pfaffenhofen, die Berufs- und Fachoberschule Pfaffenhofen, die Georg-Hipp-Realschule Pfaffenhofen, die Geisenfelder Realschule und die Pfaffenhofener Mittelschule. Den Sonderpreis in der Wertung „Beste Nachhaltigkeit“, dotiert mit 100 Euro, holten sich die „Leberkäswirtschaftler“ vom Schyren-Gymnasium.

Helmut Müller, Leiter der Abteilung Vermögensmanagement bei der Pfaffenhofener Sparkasse, gratulierte gestern bei der Siegerehrung den besten Teams und überreichte auch die Schecks über das jeweilige Preisgeld. „Unsere Sparkasse möchte Jugendliche und junge Menschen ermutigen, sich mit Finanzthemen zu beschäftigen. Mit dem Planspiel gelingt es uns, Börsenhandel und wirtschaftliche Zusammenhänge auf spielerische Art und Weise aufzuzeigen“, so Müller. Ohne ein tatsächliches finanzielles Risiko einzugehen, könnten die Teilnehmer Erfahrungen sammeln und hautnah erleben, was an der Börse passiert. „Von dem erworbenen Wissen können die Teilnehmer profitieren, wenn sie in Zukunft eigene Finanzentscheidungen treffen müssen.“ Das nächste Börsenspiel startet am 27. September.

 

Helmut Müller (links) überreichte die Preise an die Gruppen mit der besten Anlagestrategie. Für die „Businessbrothers“ des Schyren-Gymnasiums (Platz 1) an Andreas Weiß (2. von links), für die „Senpai Corporation“ des Hallertau-Gymnasiums (Platz 2) an Kenan Cabric (4. von rechts) und für die „Cash Crashers“ des Schyren-Gymnasiums (Platz 3) an Alexandra Pfab (3. von links). 


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