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In der städtischen Galerie im Pfaffenhofener Haus der Begegnung wird heute Abend eine besondere Ausstellung eröffnet

(ty) Die Organisatoren des Pfaffenhofener Arbeitskreises Inklusion nehmen den Satz „Der Autismus ist das Gefängnis des denkenden Menschen“ als Ausgangspunkt einer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Autismus. Für die Ausstellung in der städtischen Galerie im Haus der Begegnung, die am heutigen Freitagabend eröffnet wird, wurden verschiedene Künstler gebeten, auf den Satz zu reagieren und ihn in ihre Arbeit einfließen zu lassen.

„Dieser Satz kann auf vielerlei Weise ausgesprochen und gemeint sein“, heißt es in einer Mitteilung zur Ausstellung. „Er kann sich auf eine Politik beziehen, der jegliche Empathie abgesprochen wird. Er kann einen Menschen attackieren, dem Ignoranz oder Egozentrik unterstellt wird. Er kann jede/n von uns in Frage stellen. Aber dann wird er beliebig.“ Deshalb sei es für diese Ausstellung von Bedeutung, dass dieser Satz von niemandem stammt, der den Begriff „Autismus“  instrumentalisiert. Er stammt von einer jungen Frau mit einer Autismusstörung, die sich stimmlos über Lyrik und Prosa mitteilt.

Das aus dem Griechischen stammende Wort „Autismus“ bedeutet ursprünglich „Selbstbezogenheit“ und gilt nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als tiefgreifende angeborene Entwicklungsstörung, in deren Zentrum eine Beeinträchtigung der Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeit steht. Grund ist die veränderte Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitung des Gehirns.

Autistische Menschen nehmen ihre Umwelt überdurchschnittlich intensiv wahr, mit unzähligen Eindrücken, die als Chaos empfunden werden können, das bewältigt werden muss. Gelingt das nicht, können Veränderungsängste, Panik-Zustände, Zorn oder der totale Rückzug in sich selbst die Folge sein. Deshalb wirken betroffene Menschen häufig, als lebten sie in einer eigenen Welt, die für Außenstehende verschlossen scheint.

Ziel der Ausstellung ist es, sich mit den Mitteln der künstlerischen Wahrnehmung und Ausdrucksweise dieser individuellen Welt anzunähern und auf die eigene kreative Art eine Brücke zu schlagen zwischen den vielfältigen Wahrnehmungsweisen. An dem Ausstellungsprojekt nehmen als ausstellende Künstler teil: Manfred „Mensch“ Mayer, Bruni & Tatti Auberer, Richard Kienberger, Ulrike Blechschmid, Helene Charitou, Nathalie Ponsot, Kiki Mittelstaedt, die AG Hohe Warthe, Tita Heydecker, Caroline Jung, Stefan Egerer, Wacky Singer, Günter Merkl und Habl Kunst.

Die Ausstellung „Der Autismus ist das Gefängnis des denkenden Menschen“ wird am heutigen Freitag, 27. Januar, um 19.30 Uhr eröffnet. Sie läuft bis einschließlich 12. Februar. Die Öffnungszeiten der städtischen Galerie im Haus der Begegnung: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr sowie Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.


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