Logo
Anzeige
Anzeige

Mit der Schaffung von so genannten Rettungstreffpunkten im Wald soll im Notfall die Zeit bis zum Eintreffen der Hilfskräfte erheblich verkürzt werden. Im Landkreis Pfaffenhofen sind die ersten eingerichtet.

Von Alfred Raths

Lebensrettend können die jüngst in den Revieren der Bayerischen Staatsforsten eingerichteten Rettungstreffpunkte sein. Im Landkreis Pfaffenhofen sind an markanten Punkten die Schilder bereits aufgestellt.

Gerade zu Beginn der Winterzeit schlagen sich viele Kaminofenbesitzer ihr Brennholz selbst im Wald. Wer dann etwa im Umgang mit seiner Motorsäge nicht geübt ist, läuft flugs Gefahr, sich bei der Waldarbeit zu verletzen. Schnelle Rettung ist dann gefragt. Im Wald allerdings ist die Orientierung für Helfer meist schwierig. Deshalb ist vom bayerischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vor geraumer Zeit eine landesweite „Rettungskette Forst“ gestartet worden.

Schon eingerichtet sind die zwölf Rettungspunkte in den staatlichen Wäldern im Landkreis Pfaffenhofen. Weitere werden in den Privat- oder Körperschaftswäldern bis zum kommenden Frühjahr aufgebaut. Im Durchschnitt wird es dann alle zweieinhalb Kilometer ein einheitliches Schild mit einem nummerierten Treffpunkt für Rettungskräfte geben. Wählt man als Ersthelfer den Notruf und nennt die Nummer des nächstgelegenen Treffpunkts, können die Rettungskräfte von dort aus rasch zum Unfallort gelotst werden. "Wir versprechen uns ziemlich viel davon, weil erheblich Zeit gespart wird", sagt Jörg Pfeifer, Leiter der Integrierten Leitstelle Ingolstadt.

Allein im vergangenen Jahr wurden in Bayern 4000 Unfälle bei der Waldarbeit gemeldet, 16 davon mit tödlichem Ausgang. Wolfgang Oberprieler, Leiter des Bereichs Forsten im Pfaffenhofener Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten, empfiehlt ohnehin, niemals alleine im Wald zu arbeiten. "Wer das nicht beherzigt, dem muss auch das damit verbundene hohe Risiko bewusst sein."

Auch Freizeitsportler und Erholungssuchende können sich im Wald mitunter schwer verletzen. Sie sind aber bei der genauen Ortsangabe oft überfordert. Daher wird das System von Orientierungspunkten ergänzt durch eine neu entwickelte und kostenfrei herunterladbare „Rettungs-App“ für Smartphones. Im "google-play-store" steht die App "Hilfe im Wald" zum Download (Rund 15 MB) bereits bereit. Aktuell sind dort für Bayern mehr als 3000 Rettungstreffpunkte hinterlegt; darunter auch jene, die derzeit im Landkreis Pfaffenhofen zur Verfügung stehen.

Anfang kommenden Jahres werden voraussichtlich alle 15 000 bayerischen Rettungstreffpunkte für Smartphones mit Android-Betriebssystem und dann auch online und für Handys verfügbar sein.  

Was ist nun als Helfer genau zu tun bei einem Unfall im Wald mit dem Wissen um den nächstgelegenen Rettungstreffpunkt?

  • Unfallstelle gegebenenfalls absichern und den Verletzten versorgen.
  • Notruf unter der Nummer 112 mit der Bezeichnung des nächstgelegenen erreichbaren Rettungstreffpunktes absetzen. Dabei Notruf immer darauf hinweisen, wenn der Unfallort abseits befestigter Wege lieg, da es dann notwendig sein kann, ein Allradfahrzeug zur Rettung einzusetzen.
  • Schließlich zum angegebenen Rettungstreffpunkt gehen, um dort auf den Rettungsdienst zu warten und ihn einzuweisen.

Hier die derzeitigen Rettungstreffpunkte im Kreis Pfaffenhofen im Einzelnen:

  • PAF-1003: St 2335 Geisenfeld – Manching; ca. 1,5 km ab Abzweigung B 300 in Richtung Manching beim Parkplatz im Wald
  • PAF-1004: B 300 zwischen Geisenfeld und A9-Anschlussstelle Langenbruck; "Rotes Kreuz" in Höhe km 70,2
  • PAF-1005: B 300 zwischen Geisenfeld und A9-Anschlussstelle Langenbruck; „Blaues Kreuz“ in Höhe km 68,3 (beim Funk-Telefonmast)

  • PAF-1006: B 16 Ingolstadt – Regensburg; Einfahrt in den Feld- und Waldweg auf Höhe der Abzweigung nach Ernsgaden bei km 46,3
  • PAF-1007: St 2332 Geisenfeld – Ernsgaden; Einfahrt in den Feld- und Waldweg südlich der Überführung über die B 16 bei km 5,1
  • PAF-1008: St 2332 Geisenfeld – Ernsgaden; Einfahrt zum Parkplatz "Nöttinger Heide" bei km 2,7

  • PAF-1009: Gemeindeverbindungsstraße Ebenhausen – Forstwiesen; Wegespinne am "Weißen Kreuz" bei der Abzweigung zur Gaststätte "Fuchsbau"
  • PAF-1010: Gemeindeverbindungsstraße Hög – Fahlenbach; Waldparkplatz an der Hütte beim ehemaligen Bahnübergang
  • PAF-1011: Staatsstraße 2049 zwischen Ronnweg und Fahlenbach; im Wald an der Wegekreuzung beim weißen Gedenkstein (zwei Bücher)

  • PAF-1012: St 2232, Ortsausfahrt Geisenfeld/Zell in Richtung Pfaffenhofen am Ortsschild
  • PAF-1013: St 2232 zwischen Geisenfeld und Königsfeld an der Bushaltestelle "Auhöfe"
  • PAF-1014: St 2335 Ortsausfahrt Rottenegg in Richtung Mainburg am Ortsschild 

Anzeige
RSS feed