Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
19-Jähriger droht Blutbad an und löst Großeinsatz aus
(ty) Die Polizei erhielt heute Mittag die Information, dass ein junger Mann damit drohte, Polizisten zu erschießen. Der 19-Jährige aus dem Kreis Günzburg konnte im Rahmen einer Fahndung gestellt werden; er befindet sich inzwischen in einem Bezirkskrankenhaus. Das Motiv für die Drohung lag in einer Verkehrskontrolle am Vormittag. Dabei wurde der junge Mann von Beamten der Inspektion Günzburg auf einem Moped erwischt, das schneller als zulässig unterwegs war. Er besaß die erforderliche Fahrerlaubnis nicht und ein Ermittlungsverfahren wurde gegen ihn eingeleitet.
Am späten Vormittag erreichte die Polizei dann der Hinweis auf den jungen Mann, der im Laufe des Vormittages gegenüber anderen Personen gedroht hatte, sich eine Waffe zu besorgen und Polizisten zu erschießen. Im Rahmen der daraufhin anlaufenden Ermittlungen stufte die Polizei die Äußerungen als ernst zu nehmend ein und leitete deshalb eine Fahndung nach dem 19-Jährigen ein. In diese waren mehrere Beamte der umliegenden Inspektionen sowie der operativen Ergänzungsdienste aus Neu-Ulm eingebunden.
Im Rahmen dieser Fahndung wurde der Gesuchte gegen 13.30 Uhr gestellt. Zu diesem Zeitpunkt führte er keine Waffe mit sich. Allerdings fanden die Beamten in der Wohnung des polizeibekannten jungen Mannes ein Blaulicht und eine Soft-Air-Waffe, die einer Maschinenpistole ähnelt. Daneben fanden sie eine selbstgebastelte Spielzeugpistole aus Aluminium und eine selbstgebaute Bomben-Attrappe. „Auch wenn diese Gegenstände als Spielzeug erkennbar sein könnten, muss ihre waffenrechtliche Relevanz geprüft werden“, so ein Polizei-Sprecher.
70-jähriger Pkw-Fahrer durchbricht Garagentor – schwer verletzt
(ty) Heute Vormittag hat ein 70-jähriger Autofahrer in Oberasbach (Kreis Fürth) einen spektakulären Unfall verursacht, bei dem er selbst schwer verletzt worden ist. Nach bisherigem Kenntnisstand fuhr er gegen 11.30 Uhr mit seinem Pkw aus einer Tiefgarage. Aus bislang nicht bekannter Ursache beschädigte er bereits zuvor zwei in der Garage abgestellte Autos. Bei der Ausfahrt durchbrach er dann mit dem Subaru das noch geschlossene Garagentor und prallte anschließend auf der gegenüberliegenden Straßenseite gegen eine Mauer.
Durch den Aufprall wurde der Mann in seinem Pkw eingeklemmt und musste von der Feuerwehr gerettet werden. Nach der notärztlichen Erstversorgung kam der Senior mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus. Nach einer ersten Schätzung entstand ein Gesamtsachschaden von mehr als 10 000 Euro. Ein Richter ordnete eine Blutentnahme an.
Ehefrau im Streit stranguliert: 58-Jähriger in Haft
(ty) Weil ein Streit unter Eheleuten am Mittwochabend in Oberhaid (Kreis Bamberg) eskaliert ist, sitzt ein 58-Jähriger seit gestern in Untersuchungshaft. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen eines versuchten Tötungsdelikts und gefährlicher Körperverletzung, nachdem der Beschuldigte seine 46 Jahre alte Ehefrau mit einem Kabel massiv stranguliert hatte.
Das Ehepaar geriet am besagten Abend kurz nach 20 Uhr in der gemeinsamen Wohnung in Streit. In dem eskalierenden Zwist nahm der 58-Jährige ein Kabel, legte es seiner Frau um den Hals und begann sie heftig zu strangulieren. Dem Opfer, das keine Luft mehr bekam, gelang es nur mit erheblicher Mühe, sich zu befreien, aus dem Haus zu flüchten und einen Notruf abzusetzen.
Der Rettungsdienst transportierte die Frau aufgrund ihrer Verletzungen am Hals in ein Krankenhaus, während alarmierte Polizeibeamte den 58-Jährigen vor Ort festnahmen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erging gestern gegen den Mann Haftbefehl wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Inzwischen sitzt er in einer Justizvollzugsanstalt.
Unglaublich: Rund 40 000 Euro Bußgeld
(ty) Eine Streife der Augsburger Verkehrspolizei kontrollierte gestern einen in Richtung Süden fahrenden türkischen Sattelzug – eigentlich nur, um den Fahrer darauf hinzuweisen, dass die Gefahrgutschilder nicht ordnungsgemäß angebracht waren beziehungsweise teilweise fehlten. Doch was dann ans Licht kam, kostet den Lkw-Fahrer 7500 Euro und den verantwortlichen Unternehmer 30 500 Euro Bußgeld.
Bei einer genaueren Kontrolle stellte sich nämlich heraus, dass der Fahrer zum Teil auch Gefahrgut (16 Tonnen entzündbare Lacke und Farben in großen Plastikcontainern) beförderte, das in jeglicher Hinsicht ungeeignet oder überhaupt nicht gesichert war. Der vorgeschriebene Feuerlöscher fehlte ebenfalls. Hinzu kamen fehlende beziehungsweise unvollständig ausgefüllte Transportpapiere sowie Verstöße gegen das Fahrpersonalrecht, da Lenk- und Ruhezeiten nicht eingehalten wurden.
Nun werden aber neben dem türkischen Brummi-Lenker auch die Verlader und die Transportunternehmer zur Verantwortung gezogen und angezeigt. Das dafür zuständige Bundesamt für Güterverkehr (BAG) wird folgende Rechnung aufmachen: Wegen Ladungssicherungsverstößen, fehlender Lizenzen, Nichtmitführens eines Feuerlöschers, fehlende oder nicht vorschriftsmäßigen Gefahrguttafeln sowie nicht eingehaltenen Lenk- und Ruhezeiten kommen auf den Lkw-Fahrer insgesamt rund 7500 Euro Bußgeld zu. Der verantwortliche Unternehmer wird mit rund 30500 Euro belangt.
Die beiden Verlader des Transportguts müssen etwas mehr als 1000 Euro Strafe bezahlen und letztlich wird auch noch der Verpacker (wegen fehlender Klebezettel an den Gefahrgut-Containern) mit 500 Euro belangt. Insgesamt wird das BAG nun also Bußgelder in Höhe von knapp 40 000 Euro bei den Verantwortlichen einfordern.
Hubschrauber-Pilot mit Laserpointer geblendet: Verdächtiger (67) ermittelt
(ty) Laserpointer – bei unsachgemäßer Anwendung eine große Gefahr für das Augenlicht. Völlig unkalkulierbar wird das Risiko, wenn Rettungshubschrauber-Piloten – höchst konzentriert im Landeanflug – geblendet werden. In Rosenheim war dies am 6. Dezember der Fall, nun wurde ein Tatverdächtiger ermittelt.
Laserpointer mit hoher Leistung sind auch auf große Entfernung geeignet, schwerste Netzhautverletzungen zuzufügen. Piloten können durch Treffer nicht nur schwere Augenverletzungen erleiden, hier besteht die Gefahr eines Absturzes. Der am 6. Dezember gegen 21.30 Uhr mit einem Laserpointer erfasste Rettungshubschrauber war mit insgesamt fünf Personen besetzt. Zwei Piloten, ein Notarzt sowie ein Rettungsassistent und ein Patient befanden sich an Bord und waren gemeinsam der Gefahr unmittelbar ausgesetzt. Dem Piloten gelang es trotz mindestens zweimaliger Erfassung durch den Laserpointer, den Helikopter sicher am Klinikum Rosenheim abzusetzen. Augenverletzungen erlitten die Insassen glücklicherweise nicht.
Die Kripo übernahm die Ermittlungen wegen des Verbrechenstatbestands „Gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr“. Durch die Angaben der beiden Piloten gelang es, den Ursprungsort des Angriffs näher einzugrenzen, so dass sich die Ermittlungen auf den Bereich des Georg-Staber-Ringes konzentrierten. Dort warfen die Ermittler dann auch 250 Postwurfsendungen bei den Anwohnern ein – mit der Bitte, sich mit Hinweisen zu melden.
Eine junge Frau konnte schließlich einen entscheidenden Hinweis geben. Sie hatte in einer Nacht nach der Attacke Laserlicht von einem etwas entfernt liegenden Balkon beobachtet und dies der Polizei mitgeteilt. Den Ermittlern gelang es schließlich, die passende Wohnung auszumachen, so dass die Staatsanwaltschaft Durchsuchungsbeschlüsse erwirken konnte.
Bei der heute Vormittag erfolgten Durchsuchung wurden die Beamten schnell fündig, sie stellten drei unterschiedlich große und verschieden leistungsstarke Laserpointer bei dem 67-jährigen Mann sicher. Dieser gab in einer Vernehmung bereits zu, einen Laserpointer eingesetzt zu haben, jedoch – wie er sagt – nur, um Krähen abzuwehren. Die Laserpointer wurden sichergestellt, gegen den Mann laufen die Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr.
Auch die beiden Piloten sind mittlerweile verständigt und zeigten sich erleichtert über den Ermittlungserfolg. Ob ein Zusammenhang mit einem Laserpointer-Angriff aus dem Raum Kolbermoor auf ein Passagierflugzeug im Oktober vergangenen Jahres besteht, wird derzeit geprüft.
Laster kracht in Baustellen-Anhänger: 250 000 Euro Schaden
(ty) Auf der Autobahn A45 im Kreis Aschaffenburg hat sich heute ein Unfall mit erheblichem Sachschaden zugetragen. Ein Lastwagen ist in einen so genannten Warnleitanhänger gekracht. Durch den Aufprall verteilte sich die Ladung des Lkw auf beide Spuren und es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Gegen 11 Uhr befuhr ein 43-jähriger Lkw-Fahrer die rechte Spur der A45 in Richtung Aschaffenburg, zeitgleich war die Autobahnmeisterei auf Höhe der Anschlussstelle Kleinostheim mit Baumfäll-Arbeiten beschäftigt. Hierzu wurde der Verkehr auf eine Spur verengt. Diese Verengung wurde vorab auf der Standspur entsprechend signalisiert. Aus noch ungeklärter Ursache fuhr der Lkw dann auf den Anhänger der Autobahnmeisterei auf der rechten Spur auf. Durch den Aufprall wurde die seitliche Plane des Lkw aufgerissen und die komplette Ladung verteilte sich.
In der Folge musste die Autobahn in Richtung Aschaffenburg zunächst für etwa eine Stunde voll gesperrt werden. Anschließend konnte die linke Spur wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die rechte Spur war bis etwa 14 Uhr gesperrt. Es kam zu einem erheblichen Rückstau bis über die Landesgrenze nach Hessen.
Ein Mitarbeiter der Autobahnmeisterei wurde bei dem Unfall leicht verletzt; er wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. An dem Sattelzug sowie an dem Warnleitanhänger entstand jeweils Totalschaden. Der entstandene Sachschaden beläuft sich insgesamt auf etwa 250 000 Euro.