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Ein renommiertes Unternehmen aus der Region hat konkretes Interesse an dem Areal beim Bahnhof, aber die Stadt besitzt ein Vorkaufsrecht

Update: Pfaffenhofen: BayWa sucht zwei neue Standorte

Von Tobias Zell 

Dem BayWa-Gelände an der Pfaffenhofener Bahnhof-Kreuzung steht offenbar ein Eigentümer-Wechsel bevor. Nach Informationen unserer Zeitung interessiert sich ein größeres, mitarbeiterstarkes und renommiertes Unternehmen aus der Region ziemlich konkret für das Areal und würde es gerne erwerben. Allerdings besitzt die Kreisstadt ein Vorkaufsrecht. Der Stadtrat wird also demnächst darüber zu befinden haben, ob man von dieser Option Gebrauch macht oder dem Interessenten das Feld überlässt. Diese Entscheidung wiederum dürfte maßgeblich davon abhängen, was das interessierte Unternehmen wann mit dem Gelände vorhat. 

Bürgermeister Thomas Herker (SPD) bestätigte heute im Gespräch mit unserer Redaktion, dass die Stadtverwaltung bereits offiziell informiert ist. Er habe die Anfrage, ob Pfaffenhofen das Vorkaufsrecht ausüben will, bereits schriftlich auf dem Tisch. Nun habe man im Rathaus zwei Monate Zeit, um die Angelegenheit zu prüfen und gegebenenfalls die Option zu ziehen.

 

Dabei geht es der Stadt nicht unbedingt darum, das Gelände zu erwerben. In erster Linie erhofft man sich durch das Vorkaufsrecht, eine unerwünschte Entwicklung auf dem Gelände verhindern sowie direkt oder indirekt Einfluss auf eine „städtebaulich verträgliche Nutzung“ nehmen zu können. Was man hier zum Beispiel nicht brauche und wolle, sagt Herker, sei ein Discounter. Auf gut Deutsch: Wenn dem Stadtrat das, was ein potenzieller Investor auf dem Areal plant, nicht gefällt, dann kann er einfach beschließen, dass die Stadt selbst zuschlägt. 

Herker sagte heute, dass für übernächste Woche ein Termin mit der Chef-Etage des am Kauf interessierten Unternehmens anberaumt sei. Dabei wolle man vor allem abklären, was von dieser Seite mit dem Areal geplant wäre. Wenn man von dem Vorkaufsrecht nicht Gebrauch mache, dann benötige man "eine verlässliche Grundlage", so Herker, dass das Gelände von dem künftigen Eigentümer in städtebaulich verträglicher sowie sinnvoller Art und Weise genutzt werde. "Da müssten entsprechende Regelungen gefunden werden."

Der Stadtrat wird sich vermutlich nicht schon in seiner nächsten Sitzung am 9. März, sondern erst bei der übernächsten Zusammenkunft am 6. April entscheidend mit dem Thema befassen. Im nicht-öffentlichen Teil, wie bei solchen Grundstücks-Angelegenheiten üblich.

 

Eine offizielle Bestätigung von Seiten der BayWa AG, dass beziehungsweise wann man das Pfaffenhofener Firmen-Gelände an der B 13 – gegenüber dem Bahnhof – verkaufen möchte, steht auf Anfrage unserer Zeitung noch aus. Allerdings erklärte eine Konzern-Sprecherin heute, dass die Geschäfts-Aktivitäten der bisherigen Standorte Pfaffenhofen und Rohrbach an den neuen Standort in Bruckbach verlegt werden sollen. 

In dem interkommunalen Gewerbegebiet Bruckbach investiert die BayWa nach eigenen Angaben acht Millionen Euro in einen neuen Agrar- und Hopfen-Standort. Ende Oktober vergangenen Jahres erfolgte dort der symbolische Spatenstich. Die Fertigstellung ist für diesen Sommer geplant; spätestens zur Ernte will man loslegen. In Bruckbach will der Handels- und Dienstleistungs-Konzern auf einer Gesamtfläche von 15 000 Quadratmetern einen modernen, leistungsfähigen Agrarstandort eröffnen.

 

„Heute setzen wir ein Zeichen für die Landwirtschaft in der Region“, erklärte BayWa-Vorstandsmitglied Roland Schuler beim Spatenstich. „Mit der Investition werden wir uns regional wie auch im Hinblick auf unser internationales Geschäft im Agrarhandel weiter positionieren.“ Im größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt sei die BayWa zudem als wichtiger Akteur im Hopfengeschäft etabliert. So werde man von Wolnzach aus auch den Hopfenhandel für die Region weiter vorantreiben. 

In Bruckbach entstehen nach Angaben des Unternehmens umfangreiche Anlagen für die Getreide-Erfassung – sechs Getreide-Silos, eine Getreide-Annahme und -verladung – sowie Lagerhallen für Dünger, Stückgut und Pflanzenschutz plus eine Flüssigdünger-Tankstelle. In dem zweigeschossigen Büro- und Verwaltungsgebäude sollen künftig etwa 15 Mitarbeiter beschäftigt sein. 

Inzwischen liegen weitere Informationen vor: Pfaffenhofen: BayWa sucht zwei neue Standorte


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