Nach dem heutigen Brand in der Kirche von Steinsdorf ist die Ursache noch ebenso unklar wie die Höhe des Schadens
Von Tobias Zell
Nach dem verheerenden Brand in der katholischen Kirche im Altmannsteiner Ortsteil Steinsdorf (Kreis Eichstätt), der heute zahlreiche Feuerwehrleute in Atem gehalten hat, müssen die entscheidenden Fragen vorerst offen bleiben. Die Ursache für das flammende Inferno ist derzeit noch völlig unklar. Und auch zur Schadenshöhe gibt es noch keinerlei gesicherte Angaben. Das teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord am Abend auf Anfrage von pfaffenhofen-today mit.
Heute früh, gegen 7.20 Uhr, war der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums über die Integrierte Leitstelle Ingolstadt der Brand des Gotteshauses gemeldet worden. Zur Bekämpfung der Flammen eilten mehrere Feuerwehren aus der Region mit insgesamt rund 80 Leuten herbei. Der Brand war nach Angaben der Polizei schließlich kurz nach 10 Uhr gelöscht. Verletzt wurde nach vorliegenden Erkenntnissen niemand.
Die zuständige Kriminalpolizei aus Ingolstadt hat die Ermittlungen zur Feststellung der Brandursache vor Ort umgehend aufgenommen. Doch die Experten konnten die Kirchenruine zunächst nicht betreten. Nach den bisherigen Feststellungen wurden die Dachstühle der beiden Kirchenschiffe durch das Feuer total zerstört.
Die Filialkirche, die zur Pfarrei Sollern gehört, ist dem Heiligen Martin geweiht und wurde anno 1770 errichtet. In den Jahren 1871 und 1901 wurden Renovierungsmaßnahmen vorgenommen. Erst im Jahr 1981 war das Gotteshaus erweitert worden; unter der Regie von Architekt Blasius Spreng wurde ein Anbau neu errichtet. Jetzt steht man im wahrsten Sinne des Wortes vor den Trümmern.
Ein Baugutachter wurde bereits eingeschaltet, die Statik muss dringend überprüft werden. Möglicherweise besteht Einsturzgefahr. Das Technische Hilfswerk aus Eichstätt wurde jedenfalls zu Sicherungs- und Abstütz-Maßnahmen herangezogen, unterstützt werden die Helfer von den Kameraden des THW Pfaffenhofen mit einem Einsatz-Gerüstsystem.
Während bezüglich der Brandursache noch Rätselraten herrscht, gibt es auch zur Höhe des Schadens noch überhaupt keine offiziellen Angaben. Die erfahrenen Experten der Kripo, die in der Regel relativ schnell abschätzen können, in welcher Dimension sich ein Brandschaden bewegt, halten sich hier zurück. Auf Anfrage unserer Zeitung wollte man beim Polizeipräsidium weder eine erste Schätzung noch irgendeine Größenordnung nennen.
Zum einen ist die Bezifferung eines solchen Schadens bei historischen Gebäuden wie Kirchen generell schwierig. Zum anderen wisse man noch gar nicht, ob und inwiefern sakrale Gegenstände, Gemälde oder andere Kunstwerke wie Schnitzereien ein Raub der Flammen geworden sind. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums schließt nicht aus, dass im Laufe der weiteren Ermittlungen noch mehrere Experten hinzugezogen werden.
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