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Die Pläne zur dringend nötigen Neuerrichtung des Hohenwarter Bauhofs bereiten noch Kopfzerbrechen – Es geht immerhin um bis zu 2,5 Millionen Euro

(ty) Mit seinem bisherigen Bauhof-Gelände kann der Markt Hohenwart schon lange keinen Staat mehr machen. Das ehemalige Betonsteinwerk, das der Gemeinde seit Ende der 1970er Jahre als Bauhof dient, „ist überaltert und überholt“, fasst Bürgermeister Manfred Russer (CSU) zusammen. Seit einigen Jahren bereits beschäftigen sich deshalb Bauhof-Leitung, Planer und der Gemeinderat mit einem Neubau-Projekt. Doch schon die Standort-Frage war nicht einfach zu beantworten. 

Fest stand nur: Der neue Bauhof soll aus dem Ortsbereich ausgelagert werden. Da boten sich freilich Flächen in den Gewerbegebieten an der Bundesstraße B 300 förmlich an. Allerdings war die Nachfrage nach Gewerbegrund groß und die Flächen waren faktisch auch zu teuer für das Gemeinde-Projekt. Also ging die Suche weiter. Letztlich konnte man sich mit dem staatlichen Bauamt Ingolstadt darauf verständigen, dass auf dem Gelände zwischen dem Anschluss-Ast zur B 300 und der Bundesstraße bei Thierham, der neue Bauhof errichtet werden kann. Prompt wurde das Gelände erworben und die Planungen liefen an.

 

Nachdem die Bauleitplanung so gut wie umgesetzt war, machten sich Bauverwaltung, Bauhof-Personal und Gerhard Breu vom Planungsbüro Bielenski und Breu daran, ein Konzept für den dringend nötigen neuen Bauhof zu erarbeiten. Am Ende intensiver Beratungen, Diskussionen und Überlegungen – getragen auch vom Gedanken der Nachhaltigkeit – stand ein Konzept, das die Bedürfnisse auch mit Blick auf künftige Entwicklungen, abdecken kann. Doch nicht nur am grünen Tisch rauchten die Köpfe. Auch zahlreiche Objekte in anderen Kommunen wurden besichtigt. Diese Erfahrungen und Einblicke flossen in das vorläufige Konzept ein, das schließlich dem Gemeinderat vorgestellt wurde. 

Auf einer Fläche von rund 3000 Quadratmetern sollen demnach ein Hauptgebäude mit Fahrzeughalle, Sozialräumen, Lagerflächen, Werkstatt und Waschhalle errichtet werden. Desweiteren sind eine zweigeschossige Lagerhalle, Schüttgutboxen und ein Salz-Silo anvisiert. Das Hauptgebäude würde eine Grundfläche von knapp 820 Quadratmetern umfassen. Hier ist der Einbau von Zwischengeschossen vorgesehen, um Raum für die Lagerung verschiedenster Gerätschaften und Sachen zu schaffen. Die Lagerhalle soll eine Grundfläche von etwa 220 Quadratmeter bedecken und zweigeschossig sein. Damit will man sicherstellen, dass auch für die Zukunft genügend Lagerflächen zur Verfügung stehen.

 

Zu groß und zu teuer? Über die Bauhof-Pläne ist noch zu reden.

Soweit so gut. Und das Konzept hat auch beeindruckt. Zweifel kamen allerdings auf, als es ans Eingemachte ging. Es geht um das Kosten-Nutzen-Verhältnis. Und es sind auch Vergleichsgrößen, die Zweifel an der Notwendigkeit dieser Ausmaße aufkommen ließen. Dabei ist absolut unstrittig, dass der Markt Hohenwart einen neuen Bauhof braucht. Zu hinterfragen war und ist jedoch: Braucht es ein Objekt in dieser Größe? Und: Wo gibt es – sinnvolle – Einsparmöglichkeiten? 

Die Umsetzung des vorgestellten Konzepts würde Kosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro bedeuten. Dazu kommen noch Ausgaben für den Grunderwerb an sich, für die innere Erschließung des Areals sowie für die Anbindung an das Straßennetz. Das staatliche Bauamt fordert – verständlicherweise – eine Linksabbieger-Spur. Die Grundstücks- und Erschließungskosten schlagen mit rund 500 000 Euro zu Buche – sie sind allerdings praktisch unabhängig von der Größe der Bauwerke und können daher, wenn überhaupt, nur marginal reduziert werden.

 

Somit führt der Weg zu möglichen Einsparungen nur über die Reduzierung der Baukosten und damit über die Optimierung der Baukörper. Dabei gilt es allerdings zu berücksichtigen, dass die Nachhaltigkeit des Neubaus nicht dem Sparwillen oder -zwang zum Opfer fällt. „Ein Spagat, der nicht ohne weiteres zu schaffen ist, andererseits aber durchaus ins Kalkül gezogen werden muss“, sagt Bürgermeister Russer.

Die Kunst bestehe nun also darin, sagt der Gemeinde-Chef, „gemeinsam eine Lösung zu suchen und zu finden, wie Kosten eingespart werden können – ohne an der falschen Stelle zu sparen“. Es bleibt also durchaus spannend. Denn auch den Kalender sollte man im Blick behalten. „Spätestens im Herbst dieses Jahres ist Baubeginn“, heißt es aus dem Rathaus.


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