Der bekannte Nahost-Experte Günter Meyer spricht morgen Abend im Pfaffenhofener Hofbergsaal
(ty) Der Leiter des Zentrums zur Forschung der Arabischen Welt an der Universität Mainz, Prof. Dr. Günter Meyer, spricht am morgigen Donnerstag, 16. März, ab 20 Uhr im Pfaffenhofener Hofbergsaal über die Flüchtlingskrise und die aktuelle Situation in Syrien. Meyer ist auch Präsident der „European Association for Middle Eastern Studies“ (Eurames) und Vorsitzender des „World Congress for Middle Eastern“ Studies (Wocmes). Der Eintritt kostet sechs Euro, für Schüler, Studenten und Arbeitslose ist der Vortrag frei. Veranstalter sind die „Freunde von Valjevo“ um Menschenrechtler Bernd Duschner.
Seit sechs Jahren wird in Syrien ein grausamer Krieg geführt. Fast die Hälfte der Bevölkerung des Landes musste ihr bisheriges Zuhause verlassen und hat ihr ganzes Hab und Gut verloren. Knapp acht Millionen Syrer sind heute Binnenflüchtlinge im eigenen Land. Mehr als fünf Millionen sind aus ihrem Heimatland geflohen. Die meisten von ihnen leben oft unter erbärmlichsten Bedingungen in den Nachbarstaaten Türkei, Libanon, Jordanien, Irak und Ägypten. Fast 500 000 Syrer haben Asylantrag in Deutschland gestellt.
Für die Vereinten Nationen (UN) handelt es sich um die größte humanitäre Flüchtlingskrise unserer Zeit. „Für Syrien selbst und seine Zukunft ist es ein Aderlass, der kaum zu verkraften sein wird“, sagt Duschner. Mittlerweile sind auch noch türkische Truppen mit der Begründung, einen kurdischen Separatstaat zu verhindern, in Teilen im Norden Syriens einmarschiert. Die USA haben ihrerseits die Bekämpfung des „Islamischen Staats“ (IS) zum Anlass genommen, um Spezialkräfte in die kurdischen Landesteilen zu senden und dort Militärstützpunkte zu errichten.
Wie aber konnte es zu diesem Krieg kommen? Wer trägt die Verantwortung für diesen blutigen Konflikt, der bereits mehr als 300 000 Menschenleben gekostet hat? Was sind die ethnisch-religiösen und die geopolitischen Hintergründe der Flüchtlingskrise? Gibt es noch Chancen für eine Friedenslösung und für Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimat? Welchen Beitrag kann man für Aussöhnung und Wiederaufbau in Syrien leisten? Diese Fragen werden im Mittelpunkt des Vortrages und der Diskussion mit Professor Meyer stehen. Der Nahost-Experte ist einer breiten Öffentlichkeit aus zahlreichen Interviews in Fernsehen, Radio und Zeitungen bekannt. Die Liste seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen umfasst rund 200 Bücher und Artikel.
