Margot Salvermoser und Bono Grgic schritten ein, als Frauen in der S-Bahn belästigt und bedroht wurden – Dafür wurden sie jetzt von der Bundespolizei geehrt
(ty) Der Chef der Bundespolizeiinspektion München, Jürgen Vanselow, hat Margot Salvermoser aus Freising und Bono Grgic aus Moosach für ihr couragiertes Eingreifen in der S-Bahn geehrt. Am Morgen des 13. Januar war es am Haltepunkt Moosach sowie in der S1 in Richtung Hauptbahnhof mehrfach zu Belästigungen, Beleidigungen auf sexueller Basis sowie Gewaltandrohungen gegen mehrere junge Frauen durch einen angetrunkenen Mann gekommen.
Hier schritten sowohl in Moosach, als auch in der S-Bahn mehrere Personen ein und halfen den verängstigten Belästigten aus der unangenehmen Situation. Sie konnten so möglicherweise Schlimmeres verhindern. Anhand einer internen Fahndung und eines Zeugenaufrufs in den Medien konnten der Beschuldigte und Zeugen im Nachgang schnell festgestellt werden. Zwei dieser Zeugen wurden nun für ihr couragiertes Einschreiten geehrt.
Der 53-jährige Moosacher war dem Beschuldigten am Bahnsteig und auch später in der S-Bahn entgegengetreten und hatte ihn aufgefordert, auf die Damen in Ruhe zu lassen. Außerdem sprach er die Opfer an und riet ihnen, sich einen anderen Sitzplatz zu suchen. Die 52-jährige Freisingerin wurde in der S-Bahn tätig, indem sie über die Notsprecheinrichtung den Triebfahrzeugführer über den Sachverhalt informierte und so die weitere "Hilfskette" auslöste.
Bei der Ehrung dankte Vanselow den Couragierten für ihr vorbildliches Verhalten, wie man es in den Zivilcourage-Kursen der Landes- und Bundespolizei lernt, und machte deutlich, dass dies nicht selbstverständlich sei. Er erläuterte, dass von niemandem verlangt werde, sich selbst in Gefahr zu bringen, um jemand anderem zu helfen – es jedoch fast immer Mittel und Wege gäbe, gefahrlos Hilfe zu holen. Die Polizei sei auf couragierte Bürger angewiesen, betonte Vanselow. Der Beschuldigte des genannten Falls sitzt übrigens seit 14. Januar in der Untersuchungshaft.
Die für ihre Zivilcourage Geehrten wurden mit ihren Familien zu einem der Kurse eingeladen und erhielten ein kleines Präsent. Abschließend ermutigte der Inspektionsleiter die beiden, auch in Zukunft mutig einzuschreiten und lieber einmal mehr die Polizei zu rufen als wegzuschauen. „Gerade auch in diesem Fall zeigt die schnelle Identifizierung des Täters, wie wichtig Zeugenhinweise sind“, betont die Bundespolizei.