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Christa Gallert-Zirzow und Stephanie Löw zeigen in der städtischen Galerie von Pfaffenhofen Werke, die aus Bienenwachs und mit Nähmaschine entstanden sind

(ty) Der Titel „Bienenwachs und Nähmaschine“ bei der ersten Ausstellung der Reihe „Pfaffenhofen präsentiert“ in diesem Jahr ist Programm: Im Mittelpunkt stehen die außergewöhnliche Arbeitsweise und das in der Kunst eher seltene Material, das die beiden Künstlerinnen verwenden. Christa Gallert-Zirzow und ihre Atelierkollegin Stephanie Löw zeigen ab dem heutigen Samstag, 18. März, in der städtischen Galerie im Haus der Begegnung Arbeiten, die das Material Bienenwachs beziehungsweise die Nähmaschine als „Malinstrument“ im Fokus haben. Die Ausstellung ist bis 9. April zu sehen; der Eintritt ist frei.

Bei Christa Gallert-Zirzow dreht sich alles um das Material Bienenwachs, mit dem sie seit 17 Jahren arbeitet. Die vielschichtigen und eindrücklichen Oberflächen, die hier entstehen, sind das Ergebnis eines durchdachten und präzisen Auswählens der Trägerstoffe einerseits und dem prozessorientierten, dem Material angepassten Arbeiten andererseits. Dabei spielen nicht nur Farbe, Struktur oder Design eine Rolle, sondern gleichermaßen die Oberflächeneigenschaften.

Das Erscheinungsbild der fertigen Arbeit sieht jeweils anders aus, je nachdem wie saugfähig, durchlässig und transparent oder aber isolierend ein Untergrund ist. Wird nun das Bienenwachs aufgetragen, „verzahnen“ sich die Eigenschaften des Trägermaterials mit den spezifischen Materialeigenschaften des Wachses. Sie verbinden sich zu einem nachvollziehbaren, durchaus sichtbaren und miteinander verbundenen Ganzen.

Die Künstlerin arbeitet oft in vielen übereinander liegenden Schichten, auch die Art des Auftragens der Wachsschichten wechselt immer wieder. Da wird heißes Wachs mit dem Pinsel aufgetragen, da wird gebügelt, da wird die Menge des heißen Wachses so verändert, dass sich Tropfen bilden können. Es ist ihr noch immer wichtig, das Bienenwachs, das sie direkt vom Imker bezieht, nicht durch das Beimischen von Farbpigmenten zu verändern. Für ihre farbigen Flächen nutzt sie stattdessen die natürliche Eigenschaft von Bienenwachs, um den Farbton zu intensivieren.

Stephanie Löws Arbeiten zeichnen sich besonders durch Authentizität aus, denn alle Arbeiten sind sehr eng mit dem Leben der Künstlerin verbunden. Mit ihrem ungewöhnlichen „Malmedium“ Nähmaschine kreiert sie Zeichnungen auf Papier oder Leinwand. So entstehen genähte Collagen oder kolorierte Umrisszeichnungen, die an große Abziehbilder erinnern. Themen sind dabei oft Heimat und Tradition, meist ist sie selbst ihr eigenes Modell und erscheint beispielsweise im Dirndl auf Leinwand. Es werden aber auch Reise-Eindrücke in künstlerische Arbeiten umgesetzt.

Wieder mit Nähmaschine und diversen Materialien wie Stoffen, Gold oder Papier entstehen abstrakte Arbeiten, die Bilder von fernen Ländern heraufbeschwören. Historische Techniken, Naturmaterialien und gesammelte Gegenstände aus vergangenen Zeiten werden im neuen Kontext arrangiert und kombiniert. Sie lenkt damit die Aufmerksamkeit auf Unscheinbares und weckt Erinnerungen, die allerdings bei jedem Menschen individuell ausfallen.

Die Ausstellung „Bienenwachs und Nähmaschine“ wurde gestern Abend eröffnet. Die Künstlerinnen waren persönlich bei der Vernissage anwesend, ebenso kann man sie am 25. und 26. März antreffen. Die Öffnungszeiten der städtischen Galerie: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr sowie Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. 


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