Zusammengeschlagener 20-Jähriger musste dringend in die Klinik – Doch er drehte durch, ging auf Sanitäter und Polizisten los
(ty) Gestern gegen 16.45 Uhr ist es am Ingolstädter Viktualienmarkt zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen gekommen. Die bisherigen Ermittlungen der Polizei haben ergeben, dass sich zunächst zwischen einem 20-jährigen Einheimischen und einer namentlich noch nicht bekannten Person eine verbale Auseinandersetzung entwickelt hatte. In diesen Disput mischten sich, so heißt es weiter, zwei bislang unbekannte Männer ein und schlugen den 20-Jährigen zusammen. Anschließend seien die beiden – auffällig tätowierten – Tatverdächtigen in Richtung Rathausplatz geflüchtet. Eine nähere Beschreibung der Schläger liegt bislang nicht vor. Soweit zum ersten Teil der Geschichte, denn nun sollte das eigentliche Opfer die Einsatzkräfte in Atem halten.
Der stark alkoholisierte 20-Jährige hatte durch die Schläge Verletzungen im Gesicht erlitten, die im Krankenhaus untersucht beziehungsweise behandelt werden sollten. Auf dem Weg in die Klinik wurde der junge Mann laut Polizei aber gegenüber den Rettungssanitätern zunehmend aggressiver und drohte ihnen zudem körperliche Gewalt an. Die Sanitäter mussten deshalb in der Von-der-Tann-Straße ihre Fahrt unterbrechen und verständigten zur Unterstützung die Polizei. Bis die Gesetzeshüter aber angerückt waren, war der 20-Jährige bereits aus dem Rettungswagen getürmt und wollte über mehrere Anwesen flüchten.
Da nach Angaben der Sanitäter eine ärztliche Behandlung des jungen Mannes dringend erforderlich war, machten sich die Polizisten auf die Suche nach ihm. Er konnte schließlich in der Heppstraße gestellt werden. Bei seiner Fixierung habe er einem 24-jährigen Beamten mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Letztlich wurde der 20-Jährige ins Krankenhaus gebracht, wo er sich nach der ärztlichen Behandlung seiner Gesichtsverletzungen auch einer Blutentnahme unterziehen musste.
Da ein stationärer Aufenthalt für den 20-Jährigen nicht erforderlich war, wurde er nach der Behandlung in Gewahrsam genommen. „Hierbei leistete er erneut Widerstand, die Beamten wurden zudem während des gesamten Einsatzes mehrfach bedroht und beleidigt“, heißt es im Bericht der Polizei. Gegen den jungen Mann wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, Widerstands, Bedrohung und Beleidigung eingeleitet.
Die Polizei bittet indes um Hinweise möglicher Zeugen zu der eingangs genannten Auseinandersetzung am Viktualienmarkt, insbesondere zu den bislang unbekannten, stark tätowierten Tatverdächtigen. Wer zur Aufklärung beitragen kann, wird gebeten, sich unter der Rufnummer (08 41) 93 43 – 22 22 zu melden.