Die "MS Utting", gebaut am Rhein, wird von Roth per Schwertransport an den Ammersee gefahren

(ty/zel) Das Aufsehen erregende Vorhaben begann gestern Abend in Roth. Von der Lux-Werft in Mondorf am Rhein, wo es gebaut worden ist, war das Schiff über den Main-Donau-Kanal ins Mittelfränkische gelangt. Dort wurde es sozusagen in zwei riesige Teile zerlegt. Denn an ihr Ziel – Inning am Ammersee – wird die „MS Utting“ letztlich per Schwertransport gefahren. 

Die "MS Utting" fährt aus der Werft-Halle.

In der vergangenen Nacht führte der Weg auf der Straße bereits von Roth auf die A9 sowie auf dieser bis zu einem Parkplatz nahe dem Autobahnkreuz Neufahrn. Ab heute Abend, 20 Uhr, geht es weiter auf der A 9 sowie dann über die A 99 und die A 96 sowie schließlich bis nach Inning am Ammersee. Auf dieser Tour stehen der tonnenschweren Lieferung zwei Tunnel-Durchfahrten bevor, bei denen es ziemlich eng zur Sache gehen wird.

Der Konvoi ist von monströsen Dimensionen: Der 254 Tonnen schwere Transport für den Schiffsrumpf ist insgesamt 68 Meter lang und 9,60 Meter breit; der Schwertransport für den Schiffsaufbau ist 56 Meter lang und 8,90 Meter breit und wiegt 155 Tonnen.

Das 50 Meter lange und neun Meter Breite Fahrgastschiff soll rund 500 Passagieren Platz bieten und laut Bayerischem Rundfunk die ausrangierte "MS Utting" ersetzen, die seit Februar auf einem alten Bahngleis in München steht und bis zum Frühsommer zu einem Kulturzentrum mit Gastronomie-Bereich umfunktioniert und umgebaut werden soll.

Die „MS Utting“ im Schubverband auf dem Rhein.

Die neue „MS Utting“, die – wenn alles nach Plan läuft – heute Nacht am Ammersee ankommt, soll morgen früh ins Wasser eingesetzt werden. Dann wird sie erst einmal weiter ausgebaut, wie auf Anfrage unserer Zeitung aus der Lux-Werft erklärt wurde. Unter anderem bekommt das Schiff einen Aufzug. Die Schiffstaufe sei für diesen Sommer geplant. Auftraggeber des Fahrgastschiffs ist die Bayerische-Seenschifffahrt-GmbH.

Auf der Autobahn...

„Der Schwertransport wurde von der Spedition Kübler über die Regierung von Mittelfranken beantragt. Die Autobahndirektion Südbayern wurde von der Regierung von Mittelfranken im Rahmen eins Anhörungsverfahrens beteiligt“, wurde auf Anfrage unserer Redaktion von der Autobahndirektion erklärt. „Dabei wird von uns überprüft, ob die Brücken der Belastung durch den Schwertransport standhalten“, erklärte ein Sprecher.

...unterwegs in Richtung Ammersee. 

Der Transport startete gestern Abend im Schwerguthafen Roth und führte über die Staatsstraße 2237 zur Autobahn-Anschlussstelle Allersberg sowie weiter auf der A9 in Richtung Kreuz Neufahrn. Von dort geht es nun weiter über die A 92 zum Autobahndreieck München-Feldmoching, über die A 99 zum Dreieck München-Süd-West, dann über die A 96 zur Anschlussstelle Inning und schließlich über die Staatsstraße 2070 zum Ammersee.