Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Aufstand im Gefängnis löst Großeinsatz aus
(ty) Mehrere Häftlinge der Justizvollzugsanstalt Ebrach (Kreis Bamberg) weigerten sich am gestrigen Abend, den Anweisungen der JVA-Bediensteten Folge zu leisten und setzten zudem einen Gegenstand in Brand. Aufgrund der Alarmauslösung durch die Haftanstalt rückten zahlreiche Einsatzkräfte an. Nach zirka vier Stunden konnten die Gefängnis-Insassen ohne größere Probleme in Einzelhaft genommen werden. Es wurde niemand verletzt.
Gegen 21.15 Uhr hielten sich 18 Häftlinge frei im Zellentrakt in einem Stockwerk der JVA auf. Nach bisherigen Erkenntnissen weigerten sie sich dann, der üblichen Aufforderung, in die Zellen zurückzukehren, zu folgen. Zudem zündeten sie einen Stoffgegenstand an, wodurch es zu einer starken Rauchentwicklung kam. JVA-Beamte lösten daraufhin Alarm aus. Innerhalb kurzer Zeit waren zahlreiche Polizeistreifen aus Oberfranken und Unterfranken sowie Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes vor Ort. Zudem machte sich eine Staatsanwältin vor Ort ein Bild der Lage.
Speziell geschulte oberfränkische Kommunikationsbeamte nahmen in Zusammenarbeit mit Angestellten der JVA Kontakt mit den Häftlingen auf. Das Feuer war inzwischen von selbst erloschen und die Inhaftierten signalisierten Kooperationsbereitschaft. Bereitstehende Spezialeinsatzkräfte kamen nicht zum Einsatz.
Gegen 1 Uhr konnten die JVA-Beamen die Häftlinge ohne größere Zwischenfälle in Gewahrsam nehmen. Nach einer ärztlichen Untersuchung kamen sie in Einzelhaft. Weder Insassen noch die Angestellten der Haftanstalt wurden verletzt. Nach bisherigen Erkenntnissen dürften die inhaftierten Heranwachsenden keinen größeren Sachschaden verursacht haben. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft nahmen die Ermittlungen auf.
71-Jährige wollte seinem Hund helfen und starb
(ty) Nur mehr tot konnte gestern ein 71-Jähriger aus dem Leitzach-Stausee (Kreis Rosenheim) geborgen werden. Eine Zeugin meldete sich per Notruf und teilte ihre Beobachtung mit. Demnach hatte sich der ältere Mann teilweise entkleidet und war gegen 18.10 Uhr in das Wasser des mit steilen Betonwänden abgegrenzten Staubeckens gestiegen, um seinem Hund zu helfen.
Ein hinzukommender Jogger eilte dem 71-Jährigen noch zu Hilfe und streckte ihm einen Ast entgegen. Diesen konnte der offenbar bereits geschwächte Mann jedoch nicht mehr greifen, worauf der Jogger in das nur etwa neun Grad kalte Wasser stieg, sich dabei selbst in Lebensgefahr brachte und schwimmend versuchte, den älteren Mann zu retten. Allerdings scheiterte dieser Rettungsversuch.
Zügig erreichten Kräfte von Rettungsdienst, Feuerwehren, der Wasserwacht und der DLRG den Einsatzort und begannen mit der Suche nach dem zu diesem Zeitpunkt bereits untergegangenen Mann. Trotz aller Bemühungen gelang es Tauchern erst mit Unterstützung eines Sonarboots, den Untergegangenen zu orten und gegen 21.30 Uhr zu bergen. Ihm konnte nicht mehr geholfen werden. Der unterkühlte Hund wurde gerettet und ist wohlauf.
Horror-Unfall: 20-Jähriger stirbt an der Kreissäge
(ty) Heute Morgen gab es in Hohenpeißenberg (Kreis Weilheim-Schongau) einen Arbeitsunfall, bei dem ein 20-jähriger Bauarbeiter gestorben ist. In der Bahnhofstraße hatte er auf dem Betriebsgelände an einer Kreissäge gearbeitet. Er schnitt gerade eine Holzlatte, als das Sägeblatt im laufenden Betrieb zerbrach. Teile des Sägeblatts trafen den Mann und fügten ihm schwerste Verletzungen zu. Die Reanimation musste erfolglos abgebrochen werden. Der 20-Jährige starb noch an der Unfallstelle.
Das Kriseninterventionsteam übernahm die psychologische Betreuung von Arbeitskollegen und Angehörigen. Der Kriminaldauerdienst übernahm die Ermittlungen zum Unfallhergang. Zur Klärung des Sachverhalts wurde ein Gutachter angefordert. Gewerbeaufsichtsamt und Berufsgenossenschaft sind ebenfalls verständigt und in die Ermittlungen eingebunden.
Notarzt-Crash im Einsatz
(ty) Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am gestrigen Abend in Bad Kissingen. Ein Notarzt-Einsatzwagen stieß auf einer Kreuzung mit einem Auto zusammen. Gegen 18.15 Uhr befuhr das Einsatzfahrzeug mit eingeschaltetem Sondersignal den Ostring in Richtung Hausen. An der Kreuzung mit der Münnerstädter Straße kollidierte das Rettungsfahrzeug mit einem VW Tiguan, dessen Fahrerin die Kreuzung geradeaus überqueren wollte. Der VW wurde auf den benachbarten Radweg geschleudert und kam etwa fünf Meter neben der Fahrbahn zum Stehen.
Während der 35-jährige Lenker des Einsatzfahrzeugs unverletzt blieb, wurde die 83-jährige Tiguan-Fahrerin schwer verletzt. Ein Rettungswagen brachte sie in ein Krankenhaus. Polizisten nahmen den Unfall auf und führen die weiteren Ermittlungen zum Unfallhergang. Insbesondere die Ampelschaltung zum Zeitpunkt, als die beiden Fahrzeuge in die Kreuzung eingefahren sind, ist noch nicht geklärt.
Spektakuläres Ende eines unglaublichen Falls
(ty) Nachdem am Montagabend ein Auto an der B27 bei Karsbach (Kreis Main-Spessart) im Graben gelandet war, hatte der Unfallverursacher den Wagen eines Ersthelfers geklaut und war damit geflüchtet. Nun wurde das gestohlene Auto aufgefunden. Der Tatverdächtige hat sich selbst der Polizei gestellt.
Laut Polizei wurde ein 38-jähriger Autofahrer am Montag gegen 19 Uhr auf ein Fahrzeug aufmerksam, das etwa 15 Meter neben der Bundesstraße im Graben lag. Der Mann hielt an, um Erste Hilfe zu leisten. Der Fahrer des Unfallfahrzeugs, ein 43-Jähriger aus dem Landkreis Bad Kissingen, war jedoch offenbar unverletzt. Als dieser merkte, dass der Ersthelfer die Polizei verständigte, stieg er kurzerhand in den Opel Corsa des Helfers, bei dem noch der Schlüssel steckte, und fuhr damit davon. Die Polizeistation Gemünden nahm daher nicht nur den Verkehrsunfall auf, sondern leitete auch die Ermittlungen wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort und des Fahrzeugdiebstahls ein.
Am gestrigen Nachmittag betrat der Flüchtige die Polizeiinspektion Würzburg-Land und händigte den Beamten den Fahrzeugschlüssel sowie den Geldbeutel des Ersthelfers aus. Er gab an, sich nach dem Unfall, bei dem er einem Tier ausweichen wollte, an nichts mehr erinnern zu können. Er wisse erst wieder, wie er in Frankfurt im Auto des Ersthelfers aufgewacht und dann mit der Bahn nach Würzburg gefahren sei. Den genauen Standort des Autos wisse er nicht mehr.
Im Zuge der weiteren Vernehmungen konnte sich der Mann zumindest vage an den Bereich erinnern, in dem er in eine Straßenbahn eingestiegen sein will. Diese Information gaben die Ermittler nicht nur an die Kollegen in Frankfurt weiter, sondern auch an dortige Rundfunksender. Ein Hörer meldete sich am heutigen Vormittag bei der Frankfurter Polizei und teilte mit, den gesuchten Corsa im Stadtteil Sachsenhausen gesehen zu haben. Die Beamten konnten das Fahrzeug an besagter Stelle finden. Es war dem ersten Eindruck nach unbeschädigt, verschlossen und verkehrssicher abgestellt.
Der Tatverdächtige verbrachte unterdessen die Nacht im Haftraum der Polizeiinspektion Würzburg-Land. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde er heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl wegen Diebstahls und unerlaubten Entfernens vom Unfallort. Unter Meldeauflagen wurde dieser zunächst außer Kraft gesetzt. Der Mann wurde daraufhin auf freien Fuß gesetzt. Die weiteren Ermittlungen laufen. Das gestohlene Fahrzeug ist nach Abschluss der Spurensicherung inzwischen wieder freigegeben. Der bestohlene Ersthelfer wird es in Frankfurt abholen.
Illegale Geldforderungen enden in Haft
(ty) Illegale Geldforderungen wollte ein 35-Jähriger am Montag im Kreis Neu-Ulm mit Gewalt eintreiben. Er steht im dringenden Verdacht, dem Opfer und seiner Familie mit dem Tode gedroht zu haben, wenn Forderungen aus Betäubungsmittelgeschäften nicht beglichen werden. Der Tatverdächtige konnte bei einer vereinbarten Geldübergabe in Vöhringen durch Beamte der Kriminalpolizei widerstandslos festgenommen werden. Er führte eine Eisenstange mit sich, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen.
Der 35-jährige Slowene wurde festgenommen und am gestrigen Tag auf Antrag der Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht vorgeführt. Die Ermittlungsrichterin erließ Haftbefehl. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Auseinandersetzung mit Hammer und Messer
(ty) Gestern gab es in Landau/Isar eine Auseinandersetzung zwischen zwei 34-jährigen Polen, bei der ein Hammer und ein Messer verwendet wurden. Dabei wurde ein Mann schwer verletzt, er musste mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht werden. Der zweite Mann wurde leicht verletzt und nach ärztlicher Behandlung vorläufig festgenommen. Der genaue Tathergang und Tatablauf sind noch Gegenstand der Ermittlungen der Kripo. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurden beide Männer nach der polizeilichen Sachbearbeitung wieder entlassen.