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Der 43-Jährige nahm sich gestern im Augsburger Strafjustizzentrum vor Beginn einer Verhandlung das Leben.

(ty) Es ist eine menschliche Tragödie. Ein 43-jähriger Staatsanwalt hat sich gestern Morgen vor den Augen von Schülern im Augsburger Strafjustizzentrum in den Tod gestürzt. Das Unglück ereignete sich im Sitzungstrakt, der Staatsanwalt ließ sich aus dem dritten Stock ins Erdgeschoss fallen. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, wurde der Mann unter laufender Reanimation ins Zentralklinikum Augsburg gebracht, wo er noch im Laufe des Vormittags seinen schweren Verletzungen erlag.

 

„Die genauen Umstände und Hintergründe werden aktuell geklärt“, teilte Oberstaatsanwalt Matthias Nickolai in einer Presseerklärung mit. Der Kriminaldauerdienst der Kripo Augsburg habe unter Leitung der Staatsanwaltschaft Augsburg die Arbeit aufgenommen.
 „Ein Fremdverschulden kann ausgeschlossen werden“, so Nickolai. 

Mutmaßlich handelt es sich um eine Verzweiflungstat. „Der 43-jährige Justizbeamte stieg über eine Brüstung und sprang aus dem dritten Stock in das zentrale Foyer des Gerichtsgebäudes“, berichtet die „Augsburger Allgemeine“. Bis zum Eintreffen des Notarztes habe sich ein Gerichtsmediziner um den Schwerverletzten gekümmert.

Laut übereinstimmenden Medienberichten vertrat der Staatsanwalt die Anklage in einem Mordverfahren gegen einen Mann aus Donauwörth, der seine Mutter umgebracht haben soll. Der Prozess sollte gestern früh fortgesetzt werden. Kurz vor Beginn der Verhandlung, gegen 8.30 Uhr, nahm sich der 43-jährige Staatsanwalt das Leben. 

Zur Betreuung der bei dem tragischen Geschehen anwesenden Personen – darunter auch zwei Schulklassen – sind den Angaben zufolge psychologisch geschulte Fachkräfte der Polizei, des Kriseninterventionsdienstes sowie Schulseelsorger vor Ort gewesen.


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