Markus Käser bleibt Chef der Pfaffenhofener Sozialdemokraten, unterstreicht das politisch Erreichte und wirbt für mutige Entscheidungen im Kampf gegen das lokale Verkehrsaufkommen.
(zel) Markus Käser bleibt der unangefochtene Frontmann der Pfaffenhofener Sozialdemokraten. Er wurde am gestrigen Abend bei der Jahresversammlung des SPD-Ortsvereins im neuen Strandbad-Café auf dem Freibad-Gelände einstimmig für zwei weitere Jahre als Vorsitzender bestätigt. Seine beiden Stellvertreter sind der ebenfalls wiedergewählte Johannes Gold sowie – neu in diesem Amt – Stephanie-Christiane Buck, bekannt als Vorsitzende des hiesigen Kleiderkammer-Vereins.
Käser verwies zur Halbzeit der aktuellen Stadtratsperiode darauf, dass sich das bunte Bündnis von SPD, Freien Wählern, Grünen und ÖDP in ihrem Handeln an den Koalitionsvertrag „P.L.A.N 2020“ halte und diesen konsequent umsetze – vieles gehe sogar schneller als erwartet voran. Dieses Koalitionspapier, das laut Käser einmalig in der politischen Landschaft ist, sei nicht nur Grundlage, sondern Beleg für Transparenz und Glaubwürdigkeit.
Mit Blick auf das Erreichte verwies Käser zum Beispiel auf die von der SPD initiierte Kleiderkammer, die inzwischen von einem eigenen Verein fortgeführt wird, auf die Klima-Allianz und den Klimaschutz-Preis, auf die Verbesserung der Schulverpflegung sowie auf die Rekommunalisierung des Strom- und Gasnetzes. Er verteidigte die Verhinderung der Sparkassen-Fusion sowie die von der bunten Koalition durchgedrückte Entscheidung, einen Teil der Grünfläche im Ortsteil Förnbach im Zuge des Spielplatz-Konzepts zum Bauland auszuweisen. Als weitere Errungenschaften nannte Käser den Erhalt der Ilmtalklinik in kommunaler Hand, die automatische Zusendung der Briefwahl-Unterlagen in Pfaffenhofen sowie die abgehaltenen Bürgerentscheide zu den Themen Windkraft und Hallenbad-Neubau.
Flammende Rede: SPD-Stadtrat Steffen Kopetzky.
„Ohne die SPD würde es diese Punkte nicht geben“, befand Käser, trotzdem gebe es noch viel zu tun. Als größte Herausforderungen sieht er die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und Bauland („Wer soll es sonst machen, wenn nicht die SPD“), Maßnahmen gegen den Verkehr („Von selber geht da gar nix“) sowie weitere Schritte im Bereich Umwelt- und Energiepolitik. „Wir sollten den Mut haben, uns zu richtungsweisenden Entscheidungen durchzuringen“, appellierte er an die Genossen.
Es sei an der Zeit, die nächsten großen Schritte zu machen, sagte Käser mit Blick auf die Verkehrs-Problematik. Und es sei an der Zeit, die „Auto darf alles“-Mentalität aufzugeben. „Die Fassungskraft unserer Straßen ist erreicht“, unterstrich auch SPD-Stadtrat Steffen Kopetzky in einer ebenso flammenden wie phasenweise philosophischen und ironischen Rede. Man müsse jedenfalls für Entlastung sorgen, seiner Meinung nach vielleicht sogar durch Fahrrad-Straßen.
Der Pfaffenhofener SPD-Ortsverband zählt laut Käser aktuell rund 120 Mitglieder und damit so viele, wie noch nie. Allein heuer habe es bislang bereits 17 Neueintritte gegeben. Neueintritte erhofft sich der Obersozi sozusagen auch bei der nächsten Stadtrats-Wahl im Jahr 2020. Er gibt sich zuversichtlich, dass eine weitere Steigerung der SPD-Sitze in dem Gremium möglich ist. Aktuell bekleiden die Sozialdemokraten neun Mandate im Stadtrat und stellen mit Thomas Herker den Ersten Bürgermeister. Käser will nach eigenen Worten bereits jetzt die ersten Weichen stellen, um für die nächste Kommunalwahl eine zugkräftige SPD-Liste aufzustellen.
Die Neuwahl des Vorstands brachte neben der Bestätigung von Chef Käser und Vize Gold sowie der Kür von Buck zur neuen Stellvertreterin folgende Ergebnisse: Die Kasse führt weiterhin Adi Lohwasser, neuer Schriftführer ist Dominik Hector, Revisoren bleiben Volker Hoppe und Gerhard Ludwig. Zu Beisitzern im erweiterten Vorstand wurden gewählt: Julia Spitzenberger, Christian Wilkendorf, Eckhard Melyarki, Hakan Oezdemir, Christiane Felber, Roland Leonhart, Lukas Westner, Adrian Schurius und Markus Ostermeier.
Der neue SPD-Vorstand: Dominik Hector (von links), Adi Lohwasser, Markus Käser, Stephanie-Christiane Buck, Johannes Gold.
Vorsorglich wählte der Ortsverein gestern Abend auch die Delegierten, die bei der möglicherweise anstehenden Aufstellung eines SPD-Landrats-Kandidaten abstimmen. Bekanntlich liegt der kürzlich mit knapp 75 Prozent der Stimmen wiedergewählte Landrat Martin Wolf (CSU) nach einem Unfall am 2. April mit schweren Verletzungen in der Klinik und leidet unter Amnesie. Weiterhin ist unklar, ob er in der Lage sein wird, die Wahl anzunehmen. Sollte das letztlich nicht der Fall sein, dann gäbe es eine komplette Neuwahl. Alle Parteien könnten dann wieder einen Bewerber ins Rennen schicken.
Für langjährige Mitgliedschaft in der SPD wurden gestern geehrt: Walter Ruland (25 Jahre), Gundula Langmaier (25), Christiane Felber (40), Hildegard und Eberhard Tauch (40) sowie Maryanne Mooser (60).