Beklemmende Szenen in München: Während das Tier zwei Mal auf kleine Kinder losging, soll die Halterin überhaupt nicht reagiert und nichts unternommen haben.
(ty) Von einem beklemmenden Fall berichtet heute die Münchner Polizei. Am Mittwoch gegen 18.20 Uhr war demnach eine 29-jährige Einheimische zusammen mit ihrer vierjährigen Tochter in der Parkanlage „Grüntal“ in München-Bogenhausen spazieren, als es zu zwei ernsthaften Zwischenfällen kam. Zunächst wollte das Tier die genannte Vierjährige attackieren, doch die Mutter verhinderte Schlimmeres. Wenig später griff der Schäferhund dann ein sechsjähriges Mädchen massiv an – das Kind wurde offenbar regelrecht angefallen und auch gebissen.
Aber der Reihe nach. Der 29-Jährigen und ihrer vierjährigen Tochter näherte sich laut Polizei eine Frau mit einem ausgewachsenen Schäferhund, den diese an einer neongelben Leine gesichert hatte. Der Hund habe dann versucht, sich loszureißen und auf die Tochter der 29-Jährigen loszustürmen. Die Mutter konnte laut Polizei aber Schlimmeres verhindern, indem sie ihre Tochter sofort auf den Arm nahm. Nach Angaben der Frau unterließ die unbekannte Hundehalterin es, nach dem versuchten Angriff ihres Hundes das Tier mit Befehlen zurückzurufen. Doch das war erst der Anfang.
Nach diesem Zwischenfall verließ die Hundehalterin – so heißt es weiter – mit ihrem Tier die Örtlichkeit und ging weiter in Richtung dreier anderer Kinder. Die 13, zwölf und sechs Jahre alten Mädchen spielten laut Polizei ebenfalls in der genannten Parkanlage. Als die Hundehalterin mit ihrem Schäferhund an den Kindern vorbeigehen wollte, ereignete sich erneut ein ähnlicher Vorfall wie zuvor. Doch diesmal ging das Ganze wesentlich Schlimmer aus.
„Diesmal konnte sich der Schäferhund erfolgreich losreißen und attackierte das sechsjährige Mädchen, indem er es in die Haare biss und durch Kopfbewegungen zu Boden schleuderte“, heißt es im Bericht der Münchner Polizei. „Der Sechsjährigen war es nicht mehr möglich, sich zu erheben, da der Hund sie sofort wieder attackierte und ihr in den linken Oberschenkel biss.“
Das Mädchen habe eine leichte Bisswunde und leichte Kratzer am Kopf erlitten. „Die sich noch unmittelbar in der Nähe befindliche Hundehalterin unterließ es erneut, ihren Hund zurückzuhalten“, heißt es weiter. „Sie gab dem Hund weder Befehle, die Attacken zu unterlassen, noch versuchte sie, ihren Hund von dem Mädchen zu trennen.“
Die 29-jährige Mutter, die bereits zuvor mit dem Tier ihre Erfahrung gemacht hatte, habe durch die Hilfe-Rufe des Mädchens die neuerliche Attacke mitbekommen und sei der am Boden liegenden Sechsjährigen zu Hilfe geeilt. Die 29-Jährige forderte den Angaben zufolge durch lautes Rufen sowie durch weitere Äußerungen die Hundehalterin auf, den Angriff des Tiers auf das Mädchen zu unterbinden. „Da dies keinerlei Reaktion von Seiten der Hundehalterin nach sich zog, griff die Zeugin beherzt nach dem Mädchen, zog es von dem Hund weg und nahm es auf den Arm.“
Erst jetzt habe die Hundehalterin die Leine ihres Hundes genommen und sei mit dem Tier weggegangen. Erst, als die 13-jährige Schwester des attackierten Mädchens und deren zwölfjährige Freundin der Hundehalterin hinterherliefen und sie aufforderten, ihren Namen zu nennen, habe die Frau zwar einen Namen und eine Adresse angegeben – diese Angaben stellten sich jedoch im Nachhinein als falsch heraus, wie die Polizei heute meldete.
Die Ermittler bitten jetzt um Hinweise. Wer sachdienliche Angaben machen kann, soll sich unter der Rufnummer (0 89) 29 10 -0 mit der Münchner Polizei in Verbindung setzen. Die Frau, die mit dem aggressiven Schäferhund unterwegs war, wird wie folgt beschrieben: 170 Zentimeter groß, zirka 40 Jahre alt, schlank, osteuropäische Erscheinung; braune, schulterlange Haare, braune Augen. Der Hund wird aus ausgewachsen beschrieben, hat längeres, schwarz-braunes Fell.