Nach einer Kollision mit einem Polizeiauto war die illegale Tour durch München zu Ende – Jetzt blüht dem jungen Raser jede Menge Ärger.
(ty) In der Nacht zum Samstag gegen 0.30 Uhr fiel einem 48-jährigen Polizeibeamten und dessen Streifenkollegen in München-Oberföhring an der Ecke Oberföhringer Straße und Herkomerplatz ein grauer Pkw auf, der an der Vorderseite kein Kennzeichen trug. Deshalb entschlossen sich die Gesetzeshüter, den Wagen anzuhalten und einer Kontrolle zu unterziehen. Das war der Beginn eines spektakulären Falls. Aber der Reihe nach. Hier der Bericht der Polizei.
Die Beamten schalteten das Anhalte-Signal und das Blaulicht am Streifenwagen ein – und als der (wie sich später herausstellen sollte: 17-jährige) Fahrer des besagten Pkw das Vorhaben der Polizisten bemerkte, gab er Gas und versuchte, vor der Kontrolle zu flüchten. Er rauschte auf der Oberföhringer Straße stadtauswärts über die Johanneskirchner Straße und im Anschluss in die Cosimastraße. Die Verfolgungsjagd zog sich über zirka drei Kilometer hin. Dabei fuhr der 17-Jährige mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit, teilweise mit bis zu 120 km/h. Auch rote Ampeln wurden von ihm missachtet.
Schließlich verloren die Polizeibeamten das Fahrzeug des jungen Mannes kurzzeitig aus den Augen, es konnte jedoch von einer weiteren Streife in der Cosimastraße festgestellt werden. Der 17-Jährige, der am Steuer saß, hatte die Beleuchtung seines Autos komplett ausgeschaltet. Im Einmündungsbereich des Fritz-Meyer-Wegs, Ecke Cosimastraße, hielt der Jugendliche sein Auto unvermittelt an und legte den Rückwärtsgang ein.
Um einen Zusammenstoß zu verhindern, wich der Polizeibeamte mit seinem Streifenwagen nach links aus und streifte die linke Seite des verfolgten Pkw. Letztlich kamen nun beide Autos zum Stillstand. Bei der Kollision wurde niemand verletzt. An beiden Wagen entstand ein Sachschaden von mehreren tausend Euro.
Wie sich jetzt herausstellte, handelte es sich bei dem Pkw-Fahrer um einen Jugendlichen, der freilich nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist, was ihm Ärger einbringt. Außerdem muss sich der 17-Jährige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs verantworten. Bei der Verfolgungsjagd wurden nach derzeitigem Ermittlungsstand keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet.