Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Roller-Fahrer flüchtet durch Fischteich vor der Polizei
(ty) Heute Nacht wollte eine Polizeistreife in der Lauinger Innenstadt den Fahrer eines Motorrollers kontrollieren, weil dieser mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war. Der Zweirad-Lenker flüchtete jedoch und sprang schließlich in der Waihengeyerstraße von seinem Gefährt ab. Anschließen lief er zu Fuß weiter und sprang in einen Fischteich. Diesen durchwatete er und flüchtete über das gegenüberliegende Ufer in bislang unbekannte Richtung. Seinen Motorroller ließ er zurück. Bei einer Überprüfung wurde festgestellt, dass das Gefährt noch mit einem Versicherungskennzeichen aus dem Jahr 2013 ausgestattet war. Der Motorroller wurde sichergestellt.
Lkw von Zug erfasst
(ty) Heute gegen 14.15 Uhr übersah ein Lkw-Fahrer auf einem unbeschrankten Bahnübergang in der Gemeinde Laberweinting (Kreis Straubing-Bogen) auf der Bahnstrecke Radldorf–Neufahrn die Regionalbahn. Es kam zu einem Zusammenstoß zwischen dem Triebwagen des Zuges und dem Auflieger des Sattelzuges. Der Lkw-Lenker erlitt einen Schock und wurde vor Ort ärztlich behandelt.
In dem Richtung Straubing fahrenden Zug befanden sich 13 Fahrgäste, nach ersten Feststellungen wurden drei von ihnen leicht verletzt. Der Triebwagenfahrer blieb unversehrt. Durch den Aufprall sprang die Vorderachse des Triebwagens aus den Gleisen. Der Notfallmanager der Bahn wurde verständigt, die Zugstrecke wurde gesperrt. Über die Höhe der Sachschäden können noch keine Angaben gemacht werden.
89-Jähriger übergibt 260 000 Euro an falsche Polizisten
(ty) Ein 89-Jähriger aus Sonthofen im Allgäu übergab am gestrigen Nachmittag Wertgegenstände in Höhe von rund 260 000 Euro an einen falschen Kriminalbeamten. Bei der Betrugsmasche – wir berichteten heute von Festnahmen – werden in der Regel ältere Menschen angerufen. Der Anrufer stellt sich als Polizeibeamter vor und gibt an, einen Einbrecher geschnappt zu haben. Bei diesem – so wird den Opfern vorgespielt – seien Aufzeichnungen gefunden worden, die darauf schließen ließen, dass bei dem Anrufer ein Einbruch geplant sei. Aus diesem Grund solle das Opfer sein Barvermögen in Sicherheit bringen. Entweder wird es durch einen Kollegen abgeholt oder es wird eine Ablagemöglichkeit im Umfeld des Anwesens angeregt. Dadurch könne nicht nur das Vermögen geschützt werden, sondern auch der Polizei bei den Ermittlungen zu Komplizen geholfen werden, gaukelt man den Opfern vor.
Im vorliegenden Falle sollte der Geschädigte auch Wertgegenstände, die er bei seinem Kreditinstitut verwahrte, in Sicherheit bringen. Der Anrufer äußerte, dass Bankmitarbeiter zu den Komplizen zählen sollen. Der Unbekannte nahm bereits am Freitag Kontakt mit dem 89-Jährigen auf und kontaktierte diesen an den folgenden Tagen vielfach telefonisch. Offensichtlich ist es dem Unbekannten gelungen, so das Vertrauen des Opfers zu gewinnen. Da es der Ehefrau ungewöhnlich vorkam, dass sich die Polizei an ihren Ehemann wandte, kontaktierte diese ihre Tochter, welche die Polizei Sonthofen am Mittwochnachmittag telefonisch über verdächtige Vorkommnisse informierte.
Als unverzüglich die Polizeibeamten der Inspektion Sonthofen den 89-Jährigen persönlich aufsuchten, hatte dieser bereits auf einem Parkplatz rund 180 000 Euro Bargeld sowie Schmuck im Wert von mindestens 80 000 Euro an den falschen Polizeibeamten übergeben. Der Mann wurde als Südländer, etwa 170 Zentimeter groß und schlank beschrieben. Er war in Begleitung einer korpulenten Frau. Die Personen verließen den Ort der Geldübergabe mit einem silbernen Fahrzeug, über das keine näheren Erkenntnisse vorliegen.
Die Unbekannten hatten mit dem Geschädigten bereits ein weiteres Treffen zu einer Geldübergabe vereinbart. Hierzu erschienen sie aber nicht. Umfangreiche Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen verliefen am gestrigen Mittwoch ergebnislos. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen und hofft auf Hinweise.
Bienenstich mit Folgen
(ty) Ein Bienenstich war gestern die Ursache für einen schweren Verkehrsunfall auf der B 303 bei Himmelkron (Kreis Kulmbach). Gegen 17.30 Uhr war ein 38-jähriger Autofahrer mit seinem Wagen in Richtung Ludwigschorgast unterwegs, während der Fahrt stach ihn eine Biene – was bei dem 38-Jährigen einen anaphylaktischen Schock auslöste, woraufhin er während der Fahrt ohnmächtig wurde. Dadurch geriet sein Wagen auf Höhe des Autohofs auf die Gegenfahrbahn und krachte in die Leitplanke. Glücklicherweise kamen zu diesem Zeitpunkt keine Fahrzeuge entgegen. Ersthelfer konnten den bewusstlosen Mann aus seinem Pkw befreien, indem sie die Seitenscheibe einschlugen. Der Rettungsdienst brachte den 38-Jährigen zur Behandlung ins Klinikum.
Groß-Razzia in Asyl-Unterkunft
(ty) Heute kam es in einer Asylbewerber-Unterkunft in Freyung-Geyersberg zu einem großen Polizei-Einsatz. Anlass war eine Razzia in den Zimmern einzelner Bewohner. Unter der Federführung der Kripo Passau vollzog ein Großaufgebot ab 7 Uhr mehrere Durchsuchungsbeschlüsse. Insgesamt waren an der Aktion etwa 130 Polizisten und fünf Polizeihunde beteiligt.
Hintergrund für die Razzia waren Selbstbezichtigungen von einzelnen Asylbewerbern aus Sierra Leone. Sie hatten im Asylverfahren gegenüber den Behörden angegeben, Straftaten in ihrem Heimatland begangen zu haben. Zur Überprüfung dieser Aussagen beantragte die Staatsanwaltschaft Durchsuchungsbeschlüsse für deren Zimmer in der Asylbewerber-Unterkunft. Durch die starke Polizeipräsenz konnten die Maßnahmen ohne Zwischenfälle durchgeführt werden. Die betroffenen Bewohner verhielten sich kooperativ und aufgeschlossen.
Außerdem führte die örtliche Polizeiinspektion Kontrollen in einzelnen Zimmern der Unterkunft durch, um die Identität der Anwesenden festzustellen. Hierdurch sollte geklärt werden, ob sich Personen unberechtigt in der Unterkunft aufhalten. Zunächst wurden keine Verstöße festgestellt. Im Nachgang kam es zu einem Angriff eines 27-Jährigen aus Sierra Leone auf einen Polizeibeamten. Dieser wurde nicht verletzt. Da sich der Tatverdächtige in einem psychischen Ausnahmezustand befand, wurde er nach Rücksprache mit dem Landratsamt in einem Bezirksklinikum untergebracht.
Freilaufender Bullterrier verletzt drei Kinder
(ty) Ein ausgerissener Hund sorgte heute für einen Polizeieinsatz im Nürnberger Stadtteil Zerzabelshof. Kurz nach 7.30 Uhr teilten Zeugen über Notruf mit, dass ein herrenloser Hund im Bereich der Pastoriusstraße Kinder verletzt habe. Noch bevor die Polizei am Einsatzort eintraf, hatte die Hundehalterin (32) den Bullterrier bereits eingefangen. Nach bisherigem Ermittlungsstand erlitten zwei Kinder oberflächliche Verletzungen, wurden vor Ort vom Rettungsdienst versorgt. Ein weiteres Kind fuhren die Sanitäter zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. Auf Anordnung der Polizei kam der Hund in ein Tierheim. Die Beamten leiteten gegen die Hundehalterin ein Ermittlungsverfahren ein. Das Ordnungsamt der Stadt prüft nun, ob die 32-Jährige die nötigen Vorschriften zum Halten des Hundes beachtet hatte.
Mit 200 km/h in die Leitplanke
(ty) Mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit verursachte ein Autofahrer auf der A73 bei Zapfendorf (Kreis Bamberg) einen Crash. Der 44-jährige Audi-Lenker war gestern Nacht mit mehr als 200 km/h in Richtung Nürnberg unterwegs, aufgrund seiner nicht angepassten Geschwindigkeit kam er in einer langgezogenen Rechtskurve nach links von der Strecke ab und geriet ins Schleudern. Anschließend prallte der Wagen gegen die Leitplanke und kam nach rund 250 Metern im Grünstreifen zum Stehen. Bei dem heftigen Crash erlitt der 44-Jährige leichte Verletzungen und kam mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus. Am Auto entstand Sachschaden in Höhe von etwa 60 000 Euro.
Mountainbiker bei Sprung schwer verletzt
(ty) Schwere Verletzungen erlitt am gestrigen Abend ein Mountainbiker, der in der Nähe der Sandgrube in Obergräfenthal bei Bindlach (Kreis Bayreuth) gestürzt war. Gegen 20.30 Uhr teilte die Integrierte Leitstelle der Kulmbacher Polizei mit, dass der 30-Jährige in der Nähe der Sandgrube verunglückt sei. Wie die Ermittlungen ergaben, sprang der Fahrer wohl mit seinem Bike bei Fahrübungen über eine Holzrampe, wobei er vermutlich aufgrund eines Fahrfehlers zu weit nach links geriet und nach der Landung gegen einen Baum prallte. Ein glücklicherweise anwesender Trainingskollege verständigte umgehend die Rettungskräfte, die den schwer verletzten Mann mit dem Rettungshubschrauber in ein Klinikum brachten.
Wilde Szenen in Nürnberg
(ty) Gestern kam es an einer Berufsschule am Berliner Platz in Nürnberg zu einem größeren Einsatz der Polizei. Hintergrund war die bevorstehende Abschiebung eines jungen Afghanen. Der 20-Jährige, der als Schüler an der Schule war, sollte aufgrund eines bestehenden Beschlusses in Abschiebe-Gewahrsam genommen werden. Die Polizei leistete hierbei Vollzugshilfe. Eine Polizeistreife suchte deshalb kurz nach 8 Uhr die Schule auf, zuvor war der 20-Jährige an seiner Wohnadresse nicht angetroffen worden.
Nun solidarisierten sich mehrere Schüler mit dem 20-Jährigen, bildeten eine Spontanversammlung vor der Schule und blockierten durch Sitzen auf der Fahrbahn die Abfahrt des Polizeiwagens. Auch der betreffende Schüler wurde nun zunehmender aggressiv und wurde letztlich unter Anwendung unmittelbaren Zwangs in ein anderes Streifenfahrzeug gebracht. Im Laufe der Zeit forderte die Einsatzleitung die Versammlungsteilnehmer mehrfach auf, die Fahrbahn frei zu machen. Auch ein inzwischen verantwortlicher Versammlungsleiter hatte mit der gleichen Aufforderung keinen Erfolg.
Nach mehreren Stunden, inzwischen waren etwa 300 Personen vor Ort, begannen aus der Menge heraus Gewaltaktionen mit dem Ziel, den Gefangenen zu befreien. Dabei kam es zu einem Polizei-Einsatz, bei dem auch unmittelbarer Zwang angewendet und Pfefferspray eingesetzt werden musste. Letztlich konnte der 20-Jährige nach einem weiteren Fahrzeugwechsel weggefahren werden. Im Anschluss kam es erneut zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstrationsteilnehmern und der Polizei. Die Polizei nahm im Zuge des Freimachens des Fahrwegs drei Leute fest, die ebenfalls in die Auseinandersetzungen verwickelt waren.
Nach Beendigung des Einsatzes am Berliner Platz versammelten sich gegen 11 Uhr spontan zirka 150 Personen, um über die Äußere Bayreuther Straße und den Rathenauplatz zum Ausländeramt der Stadt zu ziehen. Dieser Aufzug verlief friedlich, die Polizei begleitete ihn mit zahlreichen Einsatzkräften. In der Hirschelgasse blockierten die Teilnehmer die Fahrbahn. Eine Delegation äußerte den Wunsch, mit einem Verantwortlichen des Amts sprechen zu dürfen. Dieser Wunsch wurde gewährt. Zirka 20 Minuten später kam sie zurück und gab das Gesprächsergebnis den Versammlungsteilnehmern bekannt. Daraufhin löste sich innerhalb weniger Minuten die Versammlung von selbst auf. Polizeiliche Maßnahmen mussten hier nicht getroffen werden. Zwei Personen werden wegen Beleidigung angezeigt.
Beim vorhergehenden Einsatz am Berliner Platz wurden neun Polizeibeamte verletzt. Unter anderem bewarfen noch unbekannte Täter die Einsatzkräfte mit einem Fahrrad und zahlreichen Flaschen. Ein Beamter verlor einen Teil von einem Zahn, ein anderer erlitt eine Handverletzung. Im Übrigen erlitten die weiteren Polizisten Prellungen und Schürfwunden.
Neben Beamten der Nürnberger Polizei waren Kräfte des Erlanger Einsatzzuges sowie zwei Hundeführer im Einsatz. Die Anzahl der Versammlungsteilnehmer betrug in der Spitze bis zu 300. Dabei handelte es sich nicht nur um Schüler der benachbarten Schule, sondern auch um Personen, die nach ersten Einschätzungen dem linken Spektrum zuzuordnen sind. Sie kamen im Laufe des Einsatzes an den Berliner Platz. Nach Angaben der Versammlungsleitung gab es bei den Versammlungsteilnehmern keine Verletzten.
Gegen den in Gewahrsam genommenen 20-Jährigen werden derzeit strafrechtliche Verstöße geprüft. Zudem stellte die Zentrale Ausländerbehörde der Regierung von Mittelfranken Antrag auf Erlass eines Abschiebehaftbefehls. Gegen einen 22-Jährigen, der im Zuge des Einsatzes am Berliner Platz festgenommen worden war, stellte die Staatsanwaltschaft Nürnberg Antrag auf Erlass eines Haftbefehls.