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Zwei Mal wendete der 20-jährige Seat-Fahrer, raste mit bis zu 180 km/h, ehe ein Crash dem Höllentrip ein Ende setzte.

(ty) Krasse Szenen haben sich heute Vormittag auf der A9 im Landkreis Pfaffenhofen abgespielt. Nachdem ein 20-jähriger Seat-Fahrer wegen Schlangenlinien aufgefallen war, sollte er gestoppt werden. Doch er kehrte auf der Autobahn um und flüchtete als Geisterfahrer. Nachdem er dann erneut gewendet hatte, raste er wieder mit bis zu 180 km/h in Richtung Süden. Ein Ende fand der Wahnsinn, nachdem der junge Pkw-Lenker ein Polizeiauto gerammt hatte und in die Betonwand in der Mitte der A9 gekracht war. Der Beschuldigte, der aus dem Kreis Eichstätt stammt, befindet sich jetzt in der geschlossenen Psychiatrie. Hier die ganze Geschichte.

 

Verkehrsteilnehmer, die heute Vormittag auf der A9 unterwegs waren, verständigten gegen 9 Uhr die Polizei, weil ein blauer Seat in Schlangenlinien unterwegs war. Eine Streife der Verkehrspolizei Ingolstadt wurde dann auf den gemeldeten Pkw aufmerksam und wollte ihn stoppen. Der Fahrer sei – so wird berichtet – zunächst auch auf die Anhalte-Zeichen eingegangen und langsamer geworden. „Vor dem Stillstand rammte er jedoch das Polizeifahrzeug und wendete auf der Fahrbahn“, sagte ein Polizei-Sprecher.  

Als Geisterfahrer flüchtete der Seat dann auf der Standspur in Richtung Nürnberg. Nach Alarmierung weiterer Polizeikräfte – einschließlich eines Hubschraubers – wurde der Seat Ibiza einige Minuten später wieder an der Anschlussstelle Langenbruck gesichtet. Offensichtlich hatte er erneut gewendet und raste nun wieder auf der Autobahn in Richtung München. Grob verkehrswidrig und rücksichtlos sowie mit einer Geschwindigkeit von 170 bis 180 km/h wechselte der Pkw-Lenker nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord die Spuren und versuchte so einer Anhaltung durch die Einsatzkräfte erneut zu entgehen.

 

Auf Höhe des Rastplatzes Schweitenkirchen sei es den Polizisten dann gelungen, mit drei Streifenwagen vor das flüchtende Fahrzeug zu kommen und sowohl dessen Geschwindigkeit als auch die des nachfolgenden Verkehrs zu drosseln. Bei dem Versuch, an den Polizeiautos vorbeizukommen, habe der Seat-Fahrer erneut einen VW-Bus an dessen rechter Vorderseite gerammt. Durch diesen Anstoß schleuderte nun aber das Fluchtfahrzeug gegen die Betonwand in der Autobahn-Mitte und kam schließlich auf der Standspur an der dortigen Leitplanke zum Stehen. Damit war der Wahnsinn beendet. 

Der Flucht-Fahrer, nach Angaben der Polizei ein 20-Jähriger aus dem Landkreis Eichstätt, wurde durch den Aufprall an der Betonwand leicht verletzt. Er habe stark aus der Nase geblutet. Wie es weiter heißt, war der junge Mann offenbar unangeschnallt in seinem Wagen unterwegs gewesen. Neben zwei Küchenmessern und leeren Bierflaschen fanden die Beamten auch Cannabis-Utensilien in dem Seat.  

Der junge Mann machte nach Angaben eines Polizei-Sprechers den Eindruck, unter Drogen- und Alkoholeinfluss zu stehen. Wegen seiner Gesichtsverletzungen wurde der Beschuldigte vom Rettungsdienst versorgt und zunächst in eine nahe gelegene Klinik gebracht. „Aufgrund der vorliegenden Fremd- und Selbstgefährdung wurde der 20-Jährige schließlich in eine geschlossene psychiatrische Klinik eingewiesen“, teilte die Polizei am Nachmittag mit.

 

Im Rahmen der Tatort- und Unfallaufnahme wurde inzwischen bekannt, dass sich im Zuge des Polizei-Einsatzes ein Auffahrunfall zwischen zwei unbeteiligten Autos ereignet hat. Verletzt wurde – abgesehen von dem Geisterfahrer selbst – niemand, wie aus dem Polizeipräsidium gemeldet wurde. Der Sachschaden wird insgesamt nach bisherigem Kenntnisstand mit rund 50 000 Euro beziffert.

Im Zusammenhang mit der Geisterfahrt sowie der weiteren rücksichtslosen Fahrweise des Beschuldigten auf der A9 zwischen den Anschlussstellen Langenbruck und Pfaffenhofen bitten die Ermittler, dass sich Zeugen beziehungsweise Verkehrsteilnehmer melden, die sachdienliche Angaben zu dem Fall machen können oder auch selbst konkret gefährdet worden sind. Die Unfallaufnahme erfolgt bei der Verkehrspolizei Freising, Telefon (0 81 61) 95 20.  


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