Arbeitsgruppe des "Bündnisses für Familie" hat eine umfangreiche Broschüre herausgegeben. Sie ist kostenlos erhältlich, unter anderem in den Gemeinden und Seniorenheimen.
(ty) Die Arbeitsgruppe „Pflege, Inklusion, Behinderung“ des „Bündnisses für Familie“ hat eine Broschüre erarbeitet, die über alle wichtigen Themen im Bereich der häuslichen Pflege im Landkreis Pfaffenhofen informiert. Die Schrift wurde jetzt an Vize-Landrat Anton Westner (CSU) übergeben und im Detail vorgestellt. Bereits im Sommer vergangenen Jahres hatte die Arbeitsgruppe eine Serie von Artikeln zu diesem Thema erarbeitet. Diese wurden nun der neuen Gesetzeslage angepasst sowie ergänzt.
„Seit Einführung des Pflegestärkungsgesetzes II sind viele allgemeine Informationen im Umlauf, aber nie in der Art, dass sie Bezug auf den Landkreis Pfaffenhofen nehmen“, so Westner. Von den Bürgern sei deshalb bislang immer noch jede Menge Eigenrecherche gefordert gewesen. „Mit dieser Broschüre steht die gesamte notwenige Information gesammelt zur Verfügung“, freut sich der Vize-Landrat über die "äußerst gelungene und hilfreiche" Broschüre. Er dankte den Beteiligten für ihr großes Engagement.
Folgende Themen werden in der Broschüre aufgegriffen:
- Pflegebedürftig – was nun? (Welche Anlauf- beziehungsweise Beratungsstellen gibt es im Landkreis, wie wird der Grad der Pflegebedürftigkeit festgestellt?)
- Wie können Pflegeleistungen eingesetzt werden? (Pflegegeld und Pflegesachleistung)
- Verhinderungspflege – Kurzzeitpflege (Kurzzeitpflege-Möglichkeiten im Landkreis)
- Entlastungsleistungen – Tagespflege (Wer bietet Entlastungsangebote an, wo gibt es Tagespflegeplätze?)
- Pflegehilfsmittel – Wohnraumanpassung (Hilfsmittel zum Verbrauch, technische Hilfsmittel, Zuschussmöglichkeiten bei Wohnraumanpassungs-Maßnahmen, Beratungsstellen)
- Arbeitnehmerrechte (Pflegeunterstützungsgeld, Pflegezeit, Familienpflegezeit)
- Besonderheiten bei der Pflege von Kindern (spezielle Beratungsstellen, Kurzzeitpflege-Möglichkeiten)
Zudem werden weitere Informationsmöglichkeiten im Landkreis Pfaffenhofen, aber auch auf Landes- beziehungsweise Bundesebene benannt. „Keiner sollte sich scheuen, zum Beispiel das Bürgertelefon zur Pflegeversicherung des Bundesministeriums für Gesundheit oder die Leitstelle Pflegeservice Bayern zu kontaktieren. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass man dort eine schnelle und kompetente Beratung erhält“, sagt Luitgard Starzer, Koordinatorin des „Bündnisses für Familie“ im Landkreis Pfaffenhofen. Besonders hilfreich sei auch der Einschätzungsbogen, der zusammen mit einer Checkliste auf den Besuch des medizinischen Dienstes vorbereiten soll.
„Der Arbeitsgruppe war wichtig, die Themen so aufzubereiten, dass sie auch für Laien leicht verständlich sind“, betont Starzer. Soweit es zu den einzelnen Themen spezielle Anlaufstellen im Landkreis gebe, würden diese benannt. Das sei eine Besonderheit, die es bislang in der Form nicht gab. Zudem habe die Arbeitsgruppe zu jedem Thema wichtige Tipps erarbeitet, die für pflegende Personen möglicherweise nicht sofort offensichtlich seien. Diese werden unter „Gut zu wissen“ dargestellt.
Der Appell der Arbeitsgruppe ist unmissverständlich: „Nehmen Sie die aufgeführten Anlaufstellen zur Beratung in Anspruch.“ Denn: „Wer sich von Anfang an gut informiert, kann auf lange Sicht Zeit, Geld und Kräfte schonen, die bei der Pflege von Angehörigen dringend notwendig sind.“
Die neue Pflegebroschüre ist im Landkreis bei allen Gemeinden, Beratungsstellen (zum Beispiel Caritas oder Regens Wagner), in Alten- und Pflegeheimen sowie bei den ambulanten Pflegediensten kostenlos erhältlich. Zusätzlich kann sie auf der Internetseite des Landkreises unter www.landkreis-pfaffenhofen.de/LEBEN/BuendnisfuerFamilie/NeuigkeitenundInformationen.aspx heruntergeladen werden.