Allein das nun in Angriff genommene Vorhaben an der Kellerstraße, wo 36 öffentlich geförderte Wohnungen entstehen, kostet elf Millionen Euro.
(ty) Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist eine der großen Herausforderungen in Pfaffenhofen. „Der immense Druck auf den Wohnungsmarkt und die rapide gestiegenen Mietpreise stellen vor allem Geringverdiener vor große Probleme“, heißt es aus dem Rathaus. Die Kreisstadt hat sich daher ein ambitioniertes Ziel gesteckt: In den nächsten fünf Jahren möchte sie 30 Millionen Euro investieren und bis zu 300 neue, öffentlich geförderte Wohnungen schaffen. "Das ist sportlich – aber alle Stadträte sind sich einig, dass wir verstärkt im sozialen Wohnungsbau tätig werden müssen", so Bürgermeister Thomas Herker (SPD). Dafür mache man nun einen großen Schritt, sagte er gestern beim symbolischen Spatenstich für die neue Wohnanlage an der Kellerstraße.
Bei diesem bisher größten Projekt der städtischen Wohnraumbeschaffungs- und Stadtentwicklungs-Gesellschaft (WBG) entstehen nach Angaben der Stadtverwaltung 36 öffentlich geförderte Wohnungen in einer Größe zwischen 55 und 120 Quadratmetern. Die Baukosten sind mit rund elf Millionen Euro veranschlagt. „Davon werden voraussichtlich rund sechs Millionen durch Förderdarlehen der Regierung von Oberbayern finanziert, die dann in den folgenden Jahrzehnten zurückzuzahlen sind“, teilte die Stadt in einer aktuellen Erklärung mit. Die Fertigstellung des Projekts sei für das Jahr 2019 vorgesehen.
Für das Projekt an der Kellerstraße war Anfang vergangenen Jahres der Architekten-Wettbewerb „Wohnen nahe der Altstadt“ ausgerufen worden, der Sieger-Entwurf wird nun realisiert. WBG-Geschäftsführer Frank Dunkel bedankte sich bei den Aufsichtsräten, Planern und allen Beteiligten für die zügige Planungs- und Vorbereitungsphase sowie die konstruktiven Gespräche und Lösungen.
Im Anschluss an den symbolischen Spatenstich ging es von der Baustelle an der Kellerstraße zu einem gerade fertiggestellten Mehrfamilienhaus an der Ziegelstraße, das zur Besichtigung offenstand. Hier hat die WBG in direkter Nachbarschaft zu einem bereits im Jahr 2014 fertiggestellten Stadthaus mit zwölf Wohnungen jetzt weitere acht öffentlich geförderte Wohnungen fertiggestellt, die zum 1. Juli bezogen werden sollen. „Die Wohnungen wurden bereits nach den bestehenden Vergaberegeln an Mieter mit Wohnberechtigungsschein vergeben“, teilte die Stadtverwaltung heute mit.
Das jüngst fertiggestellte Mehrfamilienhauses an der Ziegelstraße: Hier finden sich acht öffentlich geförderte Wohnungen, die in Kürze bezogen werden.
„Die acht Wohnungen sind sehr schön geworden, aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, betonte Bürgermeister Herker angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt. Wie es heißt, hat die WBG aktuell eine Warteliste mit 250 Bewerbern für öffentlich geförderte Wohnungen. Herker konnte aber für die nächsten Monate und Jahre eine Reihe weiterer Bauprojekte in Aussicht stellen, bei denen zur weiteren Kostenoptimierung auch andere Finanzierungsmodelle als die staatliche Darlehensförderung angewendet werden sollen.
Ab Mitte kommenden Jahres entstehen im neuen Baugebiet Weingartenfeld in Heißmanning 28 öffentlich geförderte Wohnungen. Mindestens ebenso viele sind ab Mitte des Jahres 2019 im künftigen Baugebiet Pfaffelleiten an der Moosburger Straße vorgesehen. Ab 2019 soll außerdem an der Spitalstraße (ehemals St. Franziskus) ein Neubau mit 30 seniorengerechten und bezahlbaren Wohnungen errichtet werden. Darüber hinaus gibt es ein Bauprojekt der Oberbayerischen Heimstätte im Beamtenviertel; dort ist der Baubeginn für Mitte nächsten Jahres geplant, die Stadt erhält ein Belegungsrecht für 18 Wohnungen.
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