Logo
Anzeige
Anzeige

Es ist eine unglaubliche Geschichte, die heute von der Freisinger Polizei veröffentlicht wurde. Mutmaßlich mittendrin: Ein Ingolstädter (48), der am Ende nackt die Flucht ergriff.

(ty) Ein 48-Jähriger aus dem Raum Ingolstadt steht im Verdacht, für eine ganze Latte von Vorfällen im Kreis Freising verantwortlich zu sein. Mit einem zur Probefahrt ausgeliehenen Elektro-Auto soll er ein Sportgelände verwüstet haben, ehe er das Fahrzeug in einen Graben setzte. Dann wollte er offenbar einen Rasenmäher-Traktor stehlen, um sein Wrack zu bergen. Nachdem dies misslungen war, soll er erst randaliert haben sowie schließlich nackt durch die Moosach geflüchtet sein. Warum das alles? Das ist auch für die Ermittler noch ein Rätsel.

 

Am gestrigen Vormittag gegen 9.30 Uhr wurde eine Streife der Freisinger Polizei von der Einsatzzentrale in Ingolstadt zum Sportgelände der SG Eichenfeld beordert. Dort soll – so hieß es – eine unbekannte Person über Nacht mit einem Pkw oder Ähnlichem Kreise auf zwei Tennisplätzen und auf einem Fußballfeld gezogen haben. Die Polizisten rückten also an, um die Sachbeschädigungen aufzunehmen – noch nicht ahnend, dass dies erst der Anfang eines unglaublichen Falls sein sollte. Aber der Reihe nach.

Die auf dem Sportgelände angekommenen Gesetzeshüter stellten fest, „dass auf einem Tennisplatz deutliche Reifenspuren von einem Fahrzeug mit sehr kurzem Radstand zu erkennen waren“, wie ein Polizei-Sprecher heute berichtet. Die Platzmarkierungen seien ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein zweiter Platz war zu diesem Zeitpunkt bereits wiederhergestellt worden. „Auch auf dem Fußballplatz waren deutliche Spuren zu erkennen“, heißt es weiter. Ein Zeuge hatte am Vorabend bei der Überprüfung der Umkleideräume einen Unberechtigten angetroffen, der anschließend mit einem Elektro-Fahrzeug geflüchtet sei.

 

Während die Beamten noch mit der polizeilichen Aufnahme der Sachbeschädigungen beschäftigt waren, ging eine weitere Einsatz-Mitteilung ein: Der Anrufer erklärte, er habe einen Elektro-Pkw der Marke Renault im Graben entdeckt. Der Fahrer habe sich auf dem Flurgrundstück des Anrufers, am Ende des Bachinger Mooses, aufgehalten und randaliert. Der Unbekannte sei dabei von mehreren Personen bemerkt und dann auch verfolgt worden. Letztlich soll er nackt durch die Moosach geflüchtet sein und sich auf der anderen Seite zu Fuß in Richtung Pulling davongemacht haben. An der Fahndung nach dem Mann waren drei Streifenwagen und ein Polizeihubschrauber beteiligt, allerdings ohne Erfolg. 

Auf dem genannten Flurgrundstück des Mitteilers waren, wie die Polizisten zu Protokoll nahmen, die Umzäunung auf mehreren Metern niedergedrückt sowie ein hölzerner Zaunpfosten gebrochen. In der Scheune war wiederum offenbar versucht worden, einen Rasenmäher-Traktor zur Bergung des im Graben gelandeten Pkw zu stehlen. Ein davor abgestellter Heuwender sei bereits bei Seite geschoben worden. „Das Vorhaben scheiterte dann anscheinend daran, dass vor dem Rasenmäher-Traktor noch ein großer Traktor geparkt war, an welchem der Schlüssel nicht steckte“, erklärt ein Polizei-Sprecher. Ein Seil sei bereits zurecht gelegt worden. 

Der Unfall-Pkw wurde von einem Abschleppdienst geborgen und polizeilich sichergestellt. Die Ermittler fanden in dem Wagen einen Probefahrt-Vertrag, aus dem der mögliche Verursacher des ganzen Durcheinanders hervorging. Aufgrund der jeweils abgegebenen Personenbeschreibungen konnten laut Polizei sämtliche Vorfälle diesem Mann zugeordnet werden. Es handle sich um einen 48-Jährigen aus dem Bereich Ingolstadt. Der hatte sich den Ermittlungen zufolge bei einem Acheringer Renault-Händler das Fahrzeug am Samstag zur Probefahrt ausgeliehen, aber nicht vereinbarungsgemäß zurückgebracht. 

„Über die Motivlage des 48-Jährigen besteht derzeit noch Unklarheit“, sagte heute ein Sprecher der Freisinger Polizeiinspektion. Auch der angerichtete Gesamtschaden sei noch nicht beziffert. Doch alleine der an dem E-Auto entstandene Schaden wird auf 10 000 Euro geschätzt.


Anzeige
RSS feed