Zum ersten Mal rief der Pfaffenhofener Jugendfußball-Förderverein zum Kindergarten-Cup, um den Sprösslingen den Spaß an diesem Teamsport zu vermitteln.
(ty) Wimpeltausch, Spiele in Vor-, Zwischen- und Endrunde, Siegerehrung mit Pokalübergabe – es lief alles wie im Profibereich bei der Premiere der Pfaffenhofener Fußball-Stadtmeisterschaft der Kindergärten und Kindertagesstätten. Acht Kitas hatten Teams für das vom Jugendfußball-Förderverein Pfaffenhofen organisierte Turnier gemeldet – und eines war für den geneigten Beobachter und Fußball-Ästheten unverkennbar: da agierten alle Mini-Kicker auf dem gleichen Leistungsniveau.
Für die meisten der Vorschul-Sprösslinge, die da in manchmal trotz XS immer noch zu langen Trikots und Hosen hinter dem Ball herjagten, war es das allererste Mal, dass sie als Teil einer Mannschaft gegen ein anderes Team anzutreten hatten, das ebenso aufgestellt war, wie das eigene. Gut, der Torhüter – oder die Torhüterin – wussten sehr genau, was zu tun war: den Ball nämlich nicht über die Linie lassen. Wobei es durchaus vorkommen konnte, dass man dabei einen eigenen Mitspieler abdrängen musste, der ein wenig die Orientierung verloren zu haben schien. Alles, was auf dem Feld in einer großen Traube hinter dem Ball herlief, war der Einfachheit halber Abwehr, Mittelfeld und Sturm in einem.
Mit mindestens dem gleichen Elan wie die Aktiven, dabei aber mit viel größerer Lautstärke, standen rund um den Kleinfeldplatz die Fangemeinden aus Eltern, Großeltern, Betreuern, Geschwistern und Freunden. Transparente, Fähnchen, Fangesänge bis hin zu Cheerleader-Einlagen – das volle Showprogramm war beim Kiga-Cup geboten. Da hatten es die sportlichen Leiter, die sich je Kindergarten aus dem Eltern- oder Betreuerkreis gefunden hatten, schon schwer, ihre taktischen Marschrouten aufs Spielfeld zu transportieren.
Die Vorrunde sah in den ersten Partien noch etwas nervöse und orientierungslose Kicker, die sich aber von Spiel zu Spiel steigerten und das Wir-Gefühl entwickelten. Nach Zwischen- und Endrunde sollte sich herausstellen, dass die Vorrundengruppe A die eingespielteren Teams vereinte: der Pfarrkindergarten St. Michael und die Maria-Rast-Kinder aus der direkten Nachbarschaft des Sportzentrums trafen sich nach ihrem Aufeinandertreffen in der Gruppe im Endspiel wieder. Dabei behielten die Kicker von St. Michael in beiden Partien die Oberhand, wenngleich das Finale erst in fast allerletzter Sekunde entschieden wurde.
Die Teams von Arche Noah, Burzlbaam, St. Andreas, Ecolino, St. Elisabeth und St. Johannes hatten zuvor die weiteren Platzierungen ausgespielt – wobei es auf den Tabellenstand am Ende nicht wirklich ankam. "Uns geht es im Förderverein darum, den Kindern den Spaß am Mannschaftssport Fußball zu vermitteln. In gewisser Weise sind wir so eine Vorstufe zu den Bambini-Mannschaften der ortsansässigen Sportvereine", erklärte Veranstalter Robert Schröder die Ziele hinter der Veranstaltung. Und so wurden beim Kindergarten-Cup auch einige Jugendleiter der hiesigen Vereine gesichtet, wohl auf der Suche nach neuen Talenten.
Ein großes Lob zollte vor der Siegerehrung Bürgermeister Thomas Herker (SPD) den ehrenamtlichen Veranstaltern. "Ein Turnier mit 80 Aktiven, dazu die große Vielzahl an Besuchern und Zuschauern – das muss man erst einmal so perfekt organisiert bekommen", attestierte der Rathauschef. Denn neben dem sportlichen Event gab es mit einer Hüpfburg, einer Tombola, dem Auftritt eines Kinderliedermachers sowie einem umfangreichen Speisen- und Getränke-Angebot alles, was das Kinderfest-Herz begehrt.
Jeder Nachwuchs-Kicker erhielt eine Erinnerungsurkunde, jedes Team kriegte einen Pokal und die Sieger-Riege bekam einen Wanderpokal – was nichts anderes bedeutet, als dass der Kiga-Cup 2017 keine einmalige Veranstaltung gewesen sein dürfte.