Das ist das Ergebnis einer dreistufigen Untersuchung von Prof. Jörg Bienert an der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI).
(ty) Motorrad-Fahrer leben gefährlich – auch, was das Gehör anbelangt. Wie Prof. Dr. Jörg Bienert, Professor für Akustik und Technische Mechanik an der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI), nun in einer dreistufigen Versuchsreihe überprüft hat, sind Biker schon bei Geschwindigkeiten von 80 bis 120 km/h einem Schalldruckpegel zwischen 90 und 100 Dezibel ausgesetzt. Das entspreche in etwa der Lautstärke vorbeifahrender Schnellzüge am Bahnsteig. Zum Vergleich: Im gewerblichen Arbeitsbereich ist bereits ab 85 Dezibel ein Gehörschutz vorgeschrieben.
Wie Bienert laut einer aktuellen Mitteilung der Technischen Hochschule Ingolstadt in seinem dreistufigen Versuchsaufbau herausfand, unterscheide sich die Dämmung handelsüblicher Integralhelme kaum, sodass der Einfluss auf den Gehörschutz geringer ausfalle. Entscheidend beim Helm sei fast ausschließlich die Aerodynamik. Nachdem Bienert durch Fahrversuche auf Land- und Schnellstraßen zunächst den Schalldruckpegel bestimmt hatte, untersuchte er in den Laboren der THI, welches Dämmverhalten Motorradhelme aufweisen.
Im anschließenden Windkanal-Versuch zeigte sich nach Angaben der THI: Entscheidend sei die Aerodynamik im Fahrtwind. Je aerodynamischer also die Außengeometrie des Helmes ausgelegt sei, umso besser. Weitere äußerst signifikante Faktoren für das Geräusch seien die Sitzposition in Relation zur Frontverkleidung und natürlich die Fahrgeschwindigkeit. Jedenfalls kommt man zu dem Fazit: „Motorrad-Fahren gefährdet das Gehör“