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Bauernverband warnt: Der hoch ansteckende Erreger verbreitet sich unter Wildschweinen unaufhaltsam, teils auch in Hausschweine-Beständen. Er ist bereits in die deutschen Nachbarländer vorgedrungen.

(ty) Zu Beginn der Sommerferien appelliert der bayerische Bauernverband (BBV) an Reisende aus osteuropäischen Ländern einschließlich Russland und aus Sardinien, kein Schweinefleisch und keine Wurstwaren nach Deutschland einzuführen. „In fast allen Ländern Osteuropas sowie in Russland verbreitet sich die hoch ansteckende Afrikanische Schweinepest unter Wildschweinen unaufhaltsam, teils auch in Hausschweine-Beständen“, betont der BBV. Auch auf der Mittelmeerinsel Sardinien sei die Afrikanische Schweinepest verbreitet.

Gegen das von Wildschweinen und über Lebensmittel verbreitete Virus gebe es keinen wirksamen Impfstoff, so dass bei einem Ausbruch der Schweinepest in einem Schweinebestand die Tiere des Betriebes und des Umfeldes getötet und vernichtet werden müssten. „Für Menschen und andere Tiere als Haus- und Wildschweine besteht durch die Afrikanische Schweinepest keine gesundheitliche Gefahr“, heißt es weiter.

 

Der Bauernverband weist darauf hin, dass der Erreger der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bereits in die deutschen Nachbarländer vorgedrungen sei. „In Polen hält das Seuchengeschehen bereits seit drei Jahren an, während vor vier Wochen erste Fälle aus Tschechien gemeldet wurden.“ Experten schätzen das Risiko einer Einschleppung in weitere Länder der Europäischen Union als hoch ein, betont der BBV. Das Virus halte sich in gekühltem, gefrorenem, gepökeltem und geräuchertem Fleisch sowie in daraus verarbeiteten Produkten sehr lange. 

Die Afrikanische Schweinepest kann den Angaben zufolge durch Menschen verschleppt werden – insbesondere dann, wenn Erzeugnisse  von infizierten Haus- oder Wildschweinen unachtsam entsorgt werden. „Schon eine achtlos in den Mülleimer einer Autobahn-Raststätte geworfene Wurstsemmel kann von einem Wildschwein gefressen werden und das Virus so weiterverbreiten“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Bauernverbands.

 

Die bayerischen Landwirte seien zunehmend besorgt, dass sich die Seuche nach Deutschland ausbreitet. Insbesondere der freie Binnenmarkt und die hohe Mobilität der Menschen erhöhen laut BBV die Gefahr der Einschleppung. Der Bauernverband bittet Verbraucher, Tierhalter, Viehhändler und Jäger daher um höchste Vorsicht, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Besonders wichtig seien dabei eine strikte Hygienepraxis in den schweinehaltenden Betrieben sowie große Achtsamkeit im Reise- und Transportverkehr. 

Ganz entscheidend seien außerdem die sorgfältige Beobachtung und konsequente Regulierung der Schwarzwild-Bestände, um der Gefahr einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest über Wildschweine entgegenzutreten. „Bei Auffälligkeiten muss unverzüglich das zuständige Veterinäramt informiert werden“, unterstreicht der BBV. Für Jäger gelte: Reste von Schweinen, Wildschweinen oder Erzeugnissen mit Schweinefleisch dürften auch nicht im Wald zum Anlocken von Wildschweinen oder anderen Tieren verwendet werden. Und: Auf Jagdreisen nach Osteuropa sollte verzichtet werden.


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