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Die boomende Wirtschaft sorgt für hohe Gewerbesteuer-Einnahmen. Eduard Kastner, Chef des IHK-Regionalausschusses, warnt vor einer Erhöhung der Hebesätze und fordert Augenmaß, um den Standort-Vorteil nicht zu gefährden.

(ty) Die boomende Wirtschaft sorgt für sprudelnde Gewerbesteuer-Einnahmen in der Region. Wie die IHK heute mitteilte, konnten die Gemeinden im Landkreis Pfaffenhofen im vergangenen Jahr Gewerbesteuern in Höhe von über 62,6 Millionen Euro einnehmen – ein Plus von stolzen 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Gewerbesteuer stand damit im vergangenen Jahr für 43,4 Prozent der kommunalen Steuereinnahmen im Landkreis; im Jahr zuvor waren es 42,7 Prozent.

 

Zusätzlich sichern sich immer mehr Gemeinden nach IHK-Angaben einen noch größeren Anteil an den Firmengewinnen, indem sie die Hebesätze erhöhen. „Die Belastung der Betriebe durch die Gewerbesteuer steigt“, warnt Eduard Kastner, der Vorsitzende des neuen IHK-Regionalausschusses Pfaffenhofen. Im vergangenen Jahr haben demnach zwei der 19 Gemeinden im Landkreis ihre Gewerbesteuer-Hebesätze erhöht. Oberbayernweit waren es 52 von 500. Senkungen gab es im Landkreis nicht, wie auch aus der Auswertung des bayerischen Landesamts für Statistik hervorgeht.

 

Nachdem der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis Pfaffenhofen in Höhe von 311 Prozent deutlich unter dem oberbayerischen (333 Prozent) und auch dem bayerischen (338 Prozent) sowie erheblich unter dem bundesweiten Durchschnitt (2015: 397 Prozent) liegt, fordert Kastner: "Diesen Standort-Vorteil dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen." Sein Appell: "Bei den Gewerbesteuern ist Augenmaß gefragt. Ein niedriger Hebesatz lässt den Betrieben mehr Luft zum Atmen und Investieren und lockt neue Betriebe an." Kastner betont, dass durch Hinzurechnungen bei der Gewerbesteuer nicht nur Gewinne besteuert würden, sondern auch anfallende Kosten wie Zinsen, Mieten oder Leasingraten und damit die Substanz der Betriebe.

 

Spitzenreiter beim Gewerbesteuer-Hebesatz war im vergangenen Jahr die Kreisstadt Pfaffenhofen mit 345 Prozent. Den niedrigsten Hebesatz riefen die Gemeinden Baar-Ebenhausen, Ernsgaden, Geisenfeld, Hohenwart, Jetzendorf, Reichertshausen, Scheyern, Schweitenkirchen und Wolnzach mit jeweils 300 Prozent auf. Die IHK-Broschüre „Gewerbesteuer in Oberbayern“ mit rechtlichen Grundlagen und allen oberbayerischen Hebesätzen ist unter www.ihk-muenchen.de/gewerbesteuer verfügbar. 


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