Die Arbeitslosen-Quote stieg hier zwar im August ferienbedingt auf 1,9 Prozent, trotzdem herrscht weiter Vollbeschäftigung. Die Quote für die Region beträgt 2,2 Prozent.
(ty) Auch der Kreis Pfaffenhofen blieb im Ferienmonat August nicht von dem alljährlich wiederkehrenden, temporären Anstieg der Arbeitslosigkeit verschont. 1342 Personen – und damit 89 mehr als Ende Juli – sind hier aktuell auf Beschäftigungssuche. Im Vergleich zum August vergangenen Jahres sind das fünf arbeitslose Menschen mehr. Die derzeitige Arbeitslosenquote weist für den Kreis – wie im Vorjahr – 1,9 Prozent und damit Vollbeschäftigung aus. Im Juli lag die Quote sogar nur bei 1,7 Prozent. Das lokale Arbeitsplatz-Angebot weist momentan über 960 offene Stellen aus, das sind 50 weniger als im Vormonat.
- Im Stadtgebiet von Ingolstadt ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im August um 144 auf 2587 angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 189 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 3,3 Prozent und stieg somit um 0,2 Punkte im Vergleich zum Vormonats- und Vorjahreswert von 3,1 Prozent. Aktuell sind 1901 unbesetzte Stellen gemeldet, das sind 91 mehr als im Juli.
- Im Landkreis Eichstätt nahm die Arbeitslosigkeit ebenfalls saisonbedingt zu. 1158 Personen und damit 114 mehr als vor Monatsfrist waren im Berichtsmonat auf Beschäftigungssuche. Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen um 91. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 1,6 Prozent (Vormonat: 1,4 Prozent, Vorjahr 1,5 Prozent). 736 Arbeitsstellen – das sind 45 mehr als im Vormonat – sind im Landkreis als vakant gemeldet.
- Im Kreis Neuburg-Schrobenhausen ist die Arbeitslosigkeit im August erwartungsgemäß angestiegen. 1145 Personen – 107 mehr als einen Monat zuvor – sind aktuell arbeitslos gemeldet. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies einen Rückgang um 30 Personen. Die Arbeitslosenquote pendelt sich mit 2,1 Prozent über dem Wert des Vormonats (1,9 Prozent), aber unter dem des Vorjahres (2,2 Prozent) ein. Das aktuelle Beschäftigungsangebot mit 641 Stellen bedeutet ein Plus von 33 im Vergleich zum Juli.
„Auch in unserer Region weist die Arbeitsmarkt-Statistik im August den typischen und saisonüblichen Zuwachs aus“, fasst Manfred Jäger, der Leiter der Agentur für Arbeit in Ingolstadt, die aktuelle Lage zusammen. „Junge Menschen, die nach Beendigung ihrer schulischen und betrieblichen Ausbildung nicht nahtlos übernommen wurden, oder sich ab September für eine berufliche Vollzeitqualifizierung oder ein Studium eingeschrieben haben, melden sich – in der Regel vorübergehend und kurz – arbeitslos.“ Zusätzlich gehe während der klassischen Urlaubswochen und der Betriebsferien die Zahl der Einstellungen zurück, so Jäger.
„Trotz dieses erklärbaren Anstiegs ist deutlich erkennbar, dass heuer auf unserem Arbeitsmarkt keine Ferien- und Urlaubsstimmung aufkam, sondern große Aktivität und Dynamik herrscht“, berichtet der Agentur-Chef. Knapp 2500 Personen aus der Region – 155 mehr als im Vorjahr – meldeten sich seinen Worten zufolge im August neu oder erneut arbeitslos. Dem gegenüber beendeten 2047 – knapp 200 mehr als vor Jahresfrist – ihre Arbeitslosigkeit.
Zum Stichtag waren im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Ingolstadt insgesamt 6232 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht gegenüber dem Vormonat einem Zuwachs um 454 Personen oder knapp acht Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt sind damit aktuell 255 Personen oder gut vier Prozent mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote pendelt sich zum Ende August bei einem bundesweiten Spitzenwert von 2,2 Prozent ein – was einem Anstieg von 0,1 Prozentpunkten gegenüber Juli bedeutet. Im August vergangenen Jahres lag die Quote ebenfalls 2,2 Prozent.
Mit „etwas gemischten Gefühlen“ betrachtet Agentur-Chef Jäger zu Beginn des neuen Ausbildungsjahrs die Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt: „Wie in den letzten Jahren auch, gibt es Ende August noch eine große Auswahl freier Berufsausbildungsstellen“, sagt er.“ Den 863 vakanten Ausbildungsplätzen stehen 443 noch nicht fündig gewordene Bewerber gegenüber.
Das bedeute, dass auf jeden Ausbildungssuchenden rein rechnerisch beinahe zwei offene Lehrstellen kommen. „Es gibt also durchaus noch echte Wahlmöglichkeiten“, betont Jäger. „Unsere Berufsberatung und Ausbildungsstellen-Vermittlung gehen aktuell in den Endspurt und werden die Zahl der Unversorgten in den kommenden Wochen noch deutlich mindern.“
Im Stadtgebiet von Ingolstadt entfallen zum Stichtag auf einen Bewerber rein rechnerisch 0,9 Ausbildungsplätze, im Kreis Pfaffenhofen sind es 2,3 und im Kreis Neuburg-Schrobenhausen 2,7 sowie im Landkreis Eichstätt sogar 4,9. Eine detaillierte Bilanz des Ausbildungsjahres 2016/17 gibt die Agentur für Arbeit Ingolstadt nach eigenen Angaben zum 2. November bekannt.
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