Seit Jahrzehnten setzt sich der Uttenhofener Franz Kaindl für Bienen und Menschen ein, nun wird er dafür mit einem ganz besonderen Orden ausgezeichnet
Von Alfred Raths
Das Bundesverdienstkreuz am Bande hat heute Vormittag Franz Kaindl aus Uttenhofen aus der Hand von Emilia Müller, der Bayerischen Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, in deren Münchner Ministerium erhalten.
Kaindl bekommt diese Auszeichnung, weil er sich bereits beinahe ein halbes Jahrhundert lang einsetzt für die "Belange ihrer Mitbürger", wie Müller einleitend in ihrer Laudatio sagte. Der Geehrte habe sich dabei bleibende Verdienste erworben.
Die Sozialministerin zählte alsdann die umfangreichen Engagements von Kaindl auf und bemerkte: "Sie sind aus der Kommunalpolitik in Pfaffenhofen nicht wegzudenken."
Nicht wenige Aktivitäten betreffen dabei auch die Bienen, denn Kaindl ist als leidenschaftlichen Imker bekannt. So setze er sich als Ehrenvorsitzender des Imker-Kreisverbandes auch als so genannter Gesundheitswart für den Landkreis ein. In dieser Eigenschaft unterstützte Kaindl, dem die Imkerei besonders am Herzen liegt, seit vielen Jahren das Veterinäramt mit seinem speziellen Fachwissen wie zur Prophylaxe und der Bekämpfung von Bienenseuchen. Entgegen dem bayerischen Trend der immer kleiner werdenden Imkervereine ist es Kaindl gelungen, die Mitgliederzahlen in seinem Kreisverband zu steigern.
Der 72-Jährige war unter anderem von 1978 bis 2008 der 1. Kreisvorsitzender des Imkerkreisverbandes Pfaffenhofen, von 1988 bis 2004 2. Vorsitzender des Bezirksverbandes der oberbayerischen Imker, von 1998 bis 2003 gehörte er dem Aufsichtsrat der "Süddeutschen Imkergenossenschaft e.G." an und leitete von 2001 bis 2003 kommissarisch die Geschäfte als 1. Vorsitzender.
1966 war Kaindl in den Gemeinderat von Uttenhofen gewählt worden. Kurze Zeit später erkrankte der damalige Bürgermeister und Kaindl war damals beauftragt worden, die Kanalsanierung und Teerung der Ortsstraßen sowie sämtliche Verhandlungen der Schul- und Gemeindegebietsreform durchzuführen. 1964 bis 1972 war er ehrenamtlicher Kassier und Gemeindeschreiber des Ortsteils. Nach der Eingemeindung in die Kreisstadt setzte er sein kommunalpolitisches Engagement zunächst bis 1978 als Ortssprecher und dann als Stadtrat fort. Aus Überzeugung trat er damals in die SPD ein, zog für seine Fraktion in den Stadtrat ein und war deren langjähriger 1. Vorsitzender von 1984 bis 1990. Kaindl, früher von Beruf Finanzbeamter, engagierte sich besonders in den Bereichen Sport und Finanzen.
Von 1990 bis 1996 war der Geehrte zweiter Bürgermeister der Stadt. Nach partei- und fraktionsinternen Querelen kehrte er der SPD den Rücken und bewarb sich 2002 für die Freien Unabhängigen Wähler erfolgreich um einen Stadtratssitz. Auch 2008 wurde Kaindl dann wieder in den Stadtrat gewählt und war dann Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Einen Kreistagssitz hatte Kaindl von 1984 bis 2002 und setzte sich besonders für den Krankenhaus- und Rechnungsprüfungsausschuss ein. Daneben gehörte er dem Aufsichtsrat der Ilmtalklinik GmbH von 1996 bis 2002 an, war von 1978 bis 2002 Verbandsrat der Sparkasse Pfaffenhofen und ist 1978 Gründungsmitglied im Verbandsrat des "Wasserzweckverbandes Ilmtalgruppe".
1969 gründete Kaindl den Ball-Club Uttenhofen und stellte sich lange als 1. Vorsitzender sowie als Trainer und Torwart zur Verfügung. Seit 1981 unterstützt er den Verein auch als Ehrenvorsitzender. Darüber hinaus war der Kaindl von 1978 bis 2001 Gründungsvorsitzender des Sportgremiums Pfaffenhofen, der Interessenvertretung der städtischen Sportvereine.
Nicht unerwähnt von Staatsministerin Müller blieb schließlich auch Kaindls Engagement von 1959 bis 2001 bei der Freiwilligen Feuerwehr Uttenhofen.