Pfaffenhofener Tierschützer appellieren: Registrier-Chips regelmäßig prüfen und die Daten auf dem aktuellen Stand halten. Warum das so wichtig ist und was oft vergessen wird, lesen Sie hier.
(ty) „Check meinen Chip!“ Unter diesem Motto appelliert der Pfaffenhofener Tierschutzverein in Kooperation mit dem deutschen Tierschutzbund und dem Bundesverband praktizierender Tierärzte, den Registrier-Chip von Haustieren regelmäßig zu überprüfen und auf dem aktuellen Stand zu halten. Der Hintergrund ist einfach: „Nur wenn die Daten stimmen, kann ein entlaufenes Haustier dem Besitzer schnell zurückgegeben werden“, so ein Sprecher des Vereins. „Das heißt: Oftmals innerhalb von 24 Stunden, meist sogar noch weniger.“ Um private Tierhalter daran zu erinnern, findet jährlich in der zweiten September-Woche die Aktion „Check meinen Chip“ statt.
Der Chip oder auch Transponder ist eine Art Personalausweis für Haustiere. Er werde auf der linken Halsseite des Tieres platziert und sende keinerlei Strahlen aus, sei für den Vierbeiner also völlig gefahrlos. Auf ihm befinde sich ein 15-stelliger Code, der von jedem Tierheim, aber auch von einigen Polizeidienststellen ausgelesen werden könne. „Erst wenn dieser Code bei entsprechenden Stellen mit Kontakt-Daten des Besitzers verknüpft wird – zum Beispiel beim Haustier-Register des deutschen Tierschutzbunds – ist das Tier registriert und der tierische Ausreißer schnell wieder daheim“, wird dazu erklärt.
Doch genau hier hakt es. „Leider sitzen Fundtiere oft Wochen, manchmal Monate bei uns ebenso wie in anderen Tierheimen, weil die hinterlegten Daten nicht mehr stimmen. Etwa, weil die Besitzer umgezogen sind. Oder weil eine Telefonnummer nicht mehr stimmt“, sagt Sandra Lob, die Leiterin der Tierherberge in Pfaffenhofen. Schlimmer noch: Sehr häufig komme es auch vor, dass das Tier zwar einen Chip unter der Haut habe, aber mit der 15-stelligen Nummer keinerlei Kontaktdaten des Besitzers gespeichert seien. „Das ist, als würde man einen Ausweis bei sich haben, in dem nichts eingetragen ist“, verdeutlicht Lob: „Natürlich ist so ein Pass völlig nutzlos.“
Lob kennt die Hintergründe dieses Versäumnisses: Das liege schlicht daran, dass die Tierbesitzer häufig im Glauben seien, mit dem Chip sei bereits alles Notwendige getan. Oder weil sie meinen, dass Tierärzte den Chip automatisch anmelden, wenn sie ihn unter die Haut setzen. „Mittlerweile erledigen viele Veterinäre das beim Termin gleich mit. Dazu verpflichtet sind sie allerdings nicht“, erklärt Lob. Sie empfiehlt, in der Tierarzt-Praxis einfach nett darum zu bitten. „Oder man macht es im Internet gleich selbst. Das ist einfach und dauert nur wenige Minuten.“ Auch der Pfaffenhofener Tierschutzverein hilft dabei – kostenlos.
Angst um sein Tier brauche man übrigens wegen Chips nicht haben, betonen die Tierschützer. Der sei lediglich so groß wie ein Reiskorn und werde mit einer kleinen Spritze subkutan gesetzt, das bedeutet: unter die Haut. Vorgeschriebene Stelle sei die linke Halsseite. Das piekse allenfalls ein bisschen, sei aber weder dramatischer noch schmerzhafter als eine normale Impfung. „Ein Leckerli nach getanem Werk lässt die ganze Aufregung bald wieder vergessen und als nächste Belohnung fürs Bravsein geht es mit Herrchen oder Frauchen gleich wieder mit nach Hause.“
Sandra Lob rät: „Verschieben Sie es nicht und spendieren Sie Ihrem Liebling jetzt einen Chip. Sie tun ihm damit Gutes. Denn es kann seine Rückfahrkarte sein, sollte er irgendwann verloren gehen. Nicht zuletzt schonen Sie in diesem Fall auch Ihre eigenen Nerven.“