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Bluttat im Kreis Traunstein: Mann betrat mit Gewehr die Kneipe und eröffnete das Feuer. Warum, das ist noch völlig unklar. Tatverdächtiger (62) nach Großfahndung gefasst.

(ty) In einer Gaststätte in der Innenstadt von Traunreut (Kreis Traunstein) hat sich gestern Abend ein schreckliches Gewaltverbrechen ereignet. Ein Mann betrat offenbar mit einem Gewehr das Pub und schoss um sich. Zwei Männer wurden dabei getötet, zwei Frauen erlitten schwere Verletzungen. Ein 62-jähriger Tatverdächtiger wurde im Zuge einer Großfahndung noch in der Nacht in unmittelbarer Nähe des Tatorts festgenommen; er wird heute dem Haftrichter vorgeführt. In seiner Wohnung fand man die mögliche Tatwaffe und Munition. Das Motiv der Bluttat liegt noch im Dunkeln.

 

Über Notruf war bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd am gestrigen Abend gegen 22.30 Uhr die Mitteilung eingegangen, dass jemand Schüsse am St.-Georgs-Platz in Traunreut wahrgenommen habe. „Die Überprüfung der Meldung ergab, dass kurz zuvor ein Mann das Lokal mit einer Langwaffe betrat und das Feuer eröffnete“, heißt es von der Polizei. Zwei Männer im Alter von 31 Jahren wurden getötet, zwei Frauen im Alter von 28 und 50 Jahren erlitten schwere Verletzungen.  

Bei allen vier Opfern handelt es sich laut Polizei um deutsche Staatsangehörige aus dem Landkreis Traunstein. Die beiden verletzten Frauen wurden vom Rettungsdienst versorgt; sie befinden sich im Krankenhaus und sind nach heute veröffentlichten Informationen außer Lebensgefahr. Die Hintergründe der Tat sind offenbar noch völlig unklar. „Zum jetzigen Zeitpunkt wären weitere Auskünfte bezüglich Tathergang und Motivlage spekulativ und unseriös“, sagte ein Polizei-Sprecher. Es werde daher davon Abstand genommen.

 

Der Schütze hatte nach der Tat das Lokal verlassen, er flüchtete in unbekannte Richtung. Eine Großfahndung wurde unverzüglich eingeleitet. Beteiligt waren an den Maßnahmen auch Unterstützungskräfte der benachbarten Polizeipräsidien München und Oberbayern-Nord sowie der Bereitschafts- und der Bundespolizei. Die Aktion habe zum Erfolg geführt. „Nach einer knappen Stunde konnte ein 62-jähriger Mann festgestellt werden, der sich in unmittelbarer Nähe des Tatorts befand und auf den die bislang bekannte Beschreibung passte“, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern-Süd mit. 

Bei dem 62-Jährigen handelt es sich nach offiziellen Angaben um einen Deutschen aus dem Kreis Traunstein. Während der Vernehmung des Mannes verdichteten sich laut Polizei die Hinweise darauf, dass es sich um den Tatverdächtigen handeln könnte. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen durchsuchten Kriminalbeamte zusammen mit Spezialeinheiten die Wohnung des 62-Jährigen. Dabei seien eine mögliche Tatwaffe sowie Munition gefunden worden.

 

Um einen Zusammenhang zwischen der Tat und den in der Wohnung aufgefundenen Gegenständen herstellen zu können, seien aber noch weitere, umfangreiche Untersuchungen – in enger Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt – erforderlich. Unter Leitung der Staatsanwaltschaft übernahm indes die Kriminalpolizei die Ermittlungen gegen den 62-Jährigen – unter anderem wegen eines zweifachen Tötungsdelikts.  

Der Tatverdächtige soll nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd im Laufe des heutigen Tages dem Ermittlungsrichter zur Prüfung der Haft- beziehungsweise Unterbringungsfrage vorgeführt werden. Ungeachtet dessen werden die personal- und zeitintensiven Ermittlungen von Kripo und Staatsanwaltschaft sowie die kriminaltechnischen Untersuchungen durch das Institut für Rechtsmedizin in München und das bayerische Landeskriminalamt „auch in den kommenden Wochen fortgesetzt“, wurde heute bereits angekündigt.  


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