Die Münchner Bundespolizei fasste gestern insgesamt sechs Migranten, die auf lebensgefährliche Weise nach Deutschland gekommen waren. Allein im Oktober waren es bereits 69 Fälle.
(ty) Gestern sind in drei Münchner Güterbahnhöfen von der Bundespolizei insgesamt sechs Migranten aufgegriffen worden, die mit aus Österreich beziehungsweise Italien kommenden Güterzügen ebenso unerlaubt wie auf lebensgefährliche Weise eingereist waren. Heuer wurden von den Beamten der Bundespolizei damit bisher 384 Migranten im Bereich von Münchner Bahnanlagen aufgegriffen. Im Lauf des Jahres erhöhten sich die Zahlen über die einzelnen Quartale stetig, wie heute bekanntgegeben wurde: Von Januar bis März waren es 61 Personen, von April bis Juni 99, von Juli bis September 155 – und nun allein im Oktober 69.
Der erste Aufgriff erfolgte gestern gegen 3.20 Uhr. Ein Bahn-Bediensteter hatte im Rangierbahnhof-Ost drei Personen im Gleisbereich bemerkt. Nach Sperrung des Zugverkehrs wurden von einer Streife der Bundespolizei drei Marokkaner gefasst. „Ermittlungen ergaben, dass die drei im Alter von 16, 17 und 24 Jahren in der Nacht auf dem Güterzug 43214, aus Verona kommend, unerlaubt ins Bundesgebiet eingereist waren“, so ein Polizei-Sprecher. Bei dem 24-Jährigen stellte sich demnach heraus, dass er bereist vor genau einem Jahr, am 29. November 2016, von Beamten der Bundespolizei in Rosenheim aufgegriffen und nach illegalem Grenzübertritt nach Österreich zurückgeschoben worden war.
Gegen 7.45 Uhr meldeten Anwohner am Rangierbahnhof Laim Personen im Gleis. Die angerückte Streife der Bundespolizei traf auf zwei Männer aus Guinea. „Die beiden, 17 und 20 Jahre alt, gaben an, kurz zuvor auf dem Güterzug 43156, aus Verona kommend, nach München gekommen zu sein“, wurde dazu mitgeteilt.
Kurz vor 17 Uhr meldete die Deutsche Bahn eine betriebsfremde Person am Rangierbahnhof München-Ost. Hier stellte sich heraus, dass es sich um einen 23-Jährigen aus Gambia handelte. Der junge Mann habe angegeben, schon vor zwei Tagen mit einem Güterzug eingereist zu sein und sich bislang in einem nahen Waldstück aufgehalten zu haben.
„In allen drei Fällen wurden Gleisbereiche zur Absuche nach weiteren Personen gesperrt und in zwei Fällen zusätzlich je ein Hubschrauber der Bundespolizei-Fliegerstaffel Oberschleißheim zur Absuche des Bahngeländes eingesetzt“, heißt es in einer heute veröffentlichten Mitteilung. Alle sechs gestern aufgegriffenen Personen äußerten ein Schutzersuchen und wurden der bayerischen Landespolizei übergeben. „Keine der Personen wies äußerlich erkennbare körperliche Versehrtheiten auf“, so ein Sprecher der Bundespolizei.