Harald Bruckmeier und Johann Hagl sind die neuen Stellvertreter, Franz Schweiger jetzt Schatzmeister.
(rry) An der Spitze des Pfaffenhofener Kreisverbandes im bayerischen Landessportverband (BLSV) hat sich der erwartete Generationswechsel vollzogen. Der 46-jährige Albert Hiereth aus Hettenshausen tritt die Nachfolge von Florian Weiß (68) aus Pfaffenhofen an, der die Sportorganisation seit zehn Jahren führte und zuvor 16 Jahre Vize-Vorsitzender war. Die beiden neuen Stellvertreter heißen Harald Bruckmeier aus Geisenfeld, der auch die Pressearbeit mit übernimmt, und Johann Hagl aus Uttenhofen. Der BLSV-Kreis Pfaffenhofen steht für 49 348 Mitglieder aus 116 Vereinen, die 40 verschiedene Sportarten ausüben.
Damit war der Wechsel an der Spitze des Pfaffenhofener BLSV-Kreisvorstands, den Ehrenvorsitzender Richard Schnell als Wahlleiter moderierte, aber noch nicht komplett. Zum neuen Schatzmeister und damit Nachfolger von Martin Lutz aus Hohenwart, der dieses Amt zehn Jahre innehatte, wählten die 46 Delegierten aus 116 Vereinen auf dem Kreistag am Samstagvormittag im Sportheim des SV Fahlenbach Franz Schweiger aus Manching.
Referent für Sportabzeichen bleibt Wolfgang Jahre aus Reichertshofen, der seit 26 Jahren im Vorstand des BLSV-Kreises Pfaffenhofen sitzt. In Personalunion ist Susanne Langer aus Reichertshofen Referentin für Frauen und Bildung. Den BLSV-Kreisvorstand komplettieren die beiden Vertreter der bayerischen Sportjugend (BSJ), Hans Weber und Christine Rist, die allerdings vom eigens tagenden Kreisjugendtag gewählt und bestellt werden.
Zu Beginn des Kreistages gedachte die Versammlung dem erst vor wenigen Tagen im Alter von 90 Jahren verstorbenen BLSV-Ehrenvorsitzenden Max Elfinger, der 1975 zum stellvertretenden Vorsitzenden des damals noch gemeinsamen Sportkreises Ingolstadt/Pfaffenhofen gewählt wurde und diese Funktion bis 1987 ausübte. Der Gründer der Sportkommission im Landkreis Pfaffenhofen, deren Vorsitzender er bis 1990 war und der er bis 2012 angehörte, habe sich große Verdienste um den Sport erworben, sagte Florian Weiß.
Die Grüße der Marktgemeinde Rohrbach als Gastgeber der Tagung überbrachte deren Vizebürgermeister Hans Wolf, der die gesellschaftlich bedeutende Aufgabe der Sportvereine unterstrich. Vize-Landrat Anton Westner drückte seine große Wertschätzung für die Arbeit des BLSV, die mit einem enormen Engagement zusammenhänge, aus. Besonders lobend hob er die breit aufgestellte Jugendarbeit in den Vereinen hervor.
„Als Ziel hatten wir uns gestellt, zuzuhören, wo die Vereine der Schuh drückt, und als Verbindung zwischen der Basis und dem BLSV in München zu fungieren“, fasste Florian Weiß die Aufgabenstellung des BLSV-Kreisvorstands in seinem letzten Rechenschaftsbericht zusammen. „Ich glaube, das ist uns gut gelungen, wie die Beispiele vieler Aus- und Fortbildungen jedes Jahr in unserem Kreis beweisen.“
So habe man versucht, ein gutes Angebot zur Aus- und Fortbildung der Übungsleiter anzubieten und im Rahmen von halbjährlichen Informationstagen mit Fachreferenten die Funktionäre über die wichtigsten Entwicklungen in der Welt des Sports zu unterrichten. Als einen Höhepunkt der abgelaufenen, fünfjährigen Wahlperiode bezeichnete der scheidende BLSV-Chef die Feier zum 25-jährigen Bestehen des eigenständigen Sportkreises im Herbst vergangenen Jahres. „Die Worte unseres BLSV-Präsidenten Günther Lommer, Pfaffenhofen sei ein Vorzeigekreis, haben wir als großes Kompliment verstanden“, so Weiß.
Jeweils einstimmig wählten die 46 Delegierten aus den 116 Sportvereinen im Landkreis Pfaffenhofen auf dem Kreistag im Sportheim des SV Fahlenbach die sechs Mitglieder des BLSV-Kreisvorstands. (Foto: Bruckmeier)
Stolz ist der BLSV-Funktionär nach eigenen Worten auf das Wachstum in seinem Kreis. So stieg die Mitgliederzahl innerhalb von fünf Jahren von 45 244 auf 49 348 organisierte Sportler in 116 Vereinen. Damit sind fast 40 Prozent der Einwohner des Landkreises Mitglied in einem Sportverein – landesweit liege der Organisationsgrad bei knapp unter 35 Prozent. Dass man die 50 000er-Marke zum diesjährigen Kreistag nicht habe knacken können, bedauerte Weiß ein wenig – er zeigte sich aber überzeugt davon, dass diese Marke angesichts von Steigerungen um im Schnitt etwa 900 Mitgliedern pro Jahr bald erreicht und übertroffen sein wird.
Schwerpunkt bei den neuen Vereinen ist laut Weiß der Tanz- und der Reitsport. Die Steigerung der Mitgliederzahlen resultiere aber genauso aus dem Gesundheits- und Reha-Bereich. Nicht zuletzt deswegen sei „rehabewegt“ Pfaffenhofen mit rund 2650 Sportlerinnen und Sportlern nach dem MTV Pfaffenhofen mit etwas mehr als 3000 Mitgliedern und vor dem TV Geisenfeld mit um die 1950 Mitgliedern der zweitgrößte Verein im Kreisranking. Breit aufgestellt ist der Kreis Pfaffenhofen auch, was das Sportangebot anbelangt. Von den 54 Sportfachverbänden im BLSV werden hier 39 Sportarten ausgeübt, Dart, Einrad, Gewichtheben und Hockey kamen in den vergangenen fünf Jahren dazu. Nicht vergessen zu erwähnen wollte Weiß das nicht gelistete Cricket, das die hier lebenden Flüchtlinge im FSV Pfaffenhofen über das Programm „Integration durch Sport“ spielen.
Neben der pauschalen Sportförderung, die sehr zum Bedauern von Weiß nur 83 von 116 Vereinen in Anspruch nehmen, kam Weiß in seinem Bericht auch auf den Sportstättenbau zu sprechen. Hier wünschte sich der frühere Kreisrat und ehemalige Pfaffenhofener Stadtrat mehr Engagement der Städte und Gemeinden. „Während der BLSV mit den Staatsmitteln 20 Prozent der Baukosten fördert, gibt es immer noch Kommunen, die ihren eigenen Vereinen nur zehn Prozent Zuschuss gewähren.“ Um so mehr anzuerkennen seien Kommunen, die für Investitionen in den Sportstättenbau schon mehr als 30 Prozent und bei besonders umweltfreundlichen Maßnahmen bis zu 50 Prozent Förderung geben.
Der neu gewählte Vorsitzende übernimmt ein gut bestelltes Feld. Natürlich weiß das auch Albert Hiereth, der in den vergangenen fünf Jahren der Stellvertreter von Florian Weiß war und die Arbeit, die nun auf ihn zukommt, bestens kennt. „Der BLSV-Kreis Pfaffenhofen steht gut da“, meinte der neue Mann an der Spitze der Sportorganisation, der sich nach eigenen Worten bemühen wird, dieses Niveau zu halten. Wie, das erklärte er so: „Ich verstehe die Aufgabe des BLSV in erster Linie als Hilfestellung und Dienstleister für die Sportvereine, als Bindeglied zwischen Sport und Politik, zwischen der Ebene hier im Kreis und den übergeordneten Stellen in München.“ Von den Delegierten aus den Vereinen erhielten Hiereth und sein Team schon einmal einen großen Vertrauensvorschuss für die Zukunft. Alle Funktionsträger wurden einstimmig in ihre jeweiligen Ämter gewählt.